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Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch

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Alkoholabhängigkeit, rangiert sie bei 40- bis 69-jährigen Männern an vierter<br />

Stelle <strong>und</strong> bei Frauen derselben Altersgruppe an vierzehnter Stelle (24) . Bei<br />

beiden Gruppen ist die Alkoholabhängigkeit <strong>für</strong> die meisten<br />

Hospitalisierungstage pro Person verantwortli<strong>ch</strong>, in der Grössenordnung<br />

von 26.5 Tagen bei den Männern <strong>und</strong> 28.3 Tagen bei den Frauen (4) .<br />

Die Statistik der Fahrausweisentzüge (38) liefert einen interessanten Hinweis<br />

auf die übli<strong>ch</strong>en Verhaltensweisen von Männern <strong>und</strong> Frauen im<br />

Strassenverkehr. Diese Statistik zeigt jedo<strong>ch</strong> kein genaues Abbild, da si<strong>ch</strong> die<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Anzahl der Verkehrskontrollen auf das Ergebnis auswirkt.<br />

Der jährli<strong>ch</strong>e Anstieg ist daher weniger ein Indikator <strong>für</strong> eine<br />

Verhaltensänderung der Strassenverkehrsteilnehmenden als <strong>für</strong> eine<br />

Vers<strong>ch</strong>ärfung der Kontrollen. Im Verglei<strong>ch</strong> zu 2003 sind die Ausweisentzüge<br />

wegen Fahrens in angetrunkenem Zustand im Jahr 2004 um 13.9 % gestiegen,<br />

diejenigen wegen Fahrens unter Einfluss von Medikamenten <strong>und</strong><br />

Drogen um 47.8 % <strong>und</strong> wegen Drogensu<strong>ch</strong>t um 27.8 %. Hingegen sind die<br />

Ausweisentzüge wegen Alkoholismus um 3.1 % gesunken (37, 38) .<br />

Bei Männern <strong>und</strong> Frauen zeigen si<strong>ch</strong> erhebli<strong>ch</strong>e Unters<strong>ch</strong>iede: Nahezu alle<br />

Fahrausweisentzüge wegen Fahrens in angetrunkenem Zustand betreffen<br />

Männer. Bei den 20- bis 24-Jährigen ist der Anteil Männer bei<br />

Ausweisentzügen am hö<strong>ch</strong>sten, er beträgt 92.7 %. In dieser Altersgruppe<br />

erfolgt ein Fünftel aller Ausweisentzüge bei Männern wegen Alkohol am<br />

Steuer. Es ist na<strong>ch</strong> Ges<strong>ch</strong>windigkeitsübers<strong>ch</strong>reitungen der zweithäufigste<br />

Gr<strong>und</strong>. Au<strong>ch</strong> wegen Alkoholismus werden Männer häufiger bestraft als<br />

Frauen. Am häufigsten sind es Männer im Alter von 40 bis 50 Jahren (230<br />

Fälle, d. h. 2.3 % der Ausweisentzüge in dieser Altersgruppe); ihr Anteil<br />

beträgt 82.7 % (37, 38) .<br />

Ein ähnli<strong>ch</strong>es Bild, wenn au<strong>ch</strong> mit deutli<strong>ch</strong> weniger Fällen, ergibt das<br />

Fahren unter Einfluss von Medikamenten <strong>und</strong> Drogen: In der am stärksten<br />

betroffenen Altersgruppe, d.h. den 20- bis 24-Jährigen (344 Personen),<br />

beträgt der Anteil Männer 92.2 %. Dieses Ergebnis trifft au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> die<br />

Drogensu<strong>ch</strong>t zu. Der Anteil an Ausweisentzügen in derselben Altersgruppe<br />

beträgt dort 88.5% bei Männern (von insgesamt 408 Fällen).<br />

Alkoholabhängigkeit muss Thema von Sensibilisierungskampagnen<br />

in der breiten Öffentli<strong>ch</strong>keit sein, mit S<strong>ch</strong>werpunkt auf den<br />

Männern. Die Banalisierung des Alkoholkonsums – insbesondere<br />

bei Männern – <strong>und</strong> das beim Konsum no<strong>ch</strong> stark männli<strong>ch</strong> geprägte<br />

Bild, stehen zur Debatte. Indem parallel dazu die typis<strong>ch</strong> männli<strong>ch</strong>en<br />

<strong>und</strong> die eher weibli<strong>ch</strong>en Risiken thematisiert werden, sollte<br />

es gelingen, beide Zielgruppen anzuspre<strong>ch</strong>en.<br />

Besondere Aufmerksamkeit muss auf den riskanten Konsum bei<br />

Männern, hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> im Strassenverkehr, gelegt werden. Au<strong>ch</strong><br />

hier sollten Präventionskampagnen das ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terspezifis<strong>ch</strong>e<br />

Verhalten von Männern <strong>und</strong> Frauen berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />

SUCHT UND MÄNNLICHKEIT: Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

Risikoverhalten ist männli<strong>ch</strong>

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