Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch

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lierendes Mittel eingenommen hatten. Der grösste Teil dieser Medikamente
ist rezeptpflichtig. Frauen setzen diese Medikamente häufiger ein als
Männer und riskieren also davon abhängig zu werden (12) .
Der wöchentliche Schlaf- und Beruhigungsmittelkonsum ist bei Männern
nur halb so hoch wie bei Frauen. Der Konsum steigt mit dem Alter bei beiden
Geschlechtern an. Der Anteil Männer ist jedoch stets niedriger als
jener der Frauen (SFA, Zahlen anhand der Schweizerischen Gesundheitsbefragung
2002 berechnet).
Der gleichzeitige Konsum von Schlafmitteln und Alkohol bedeutet ein
Risiko, da die schlaffördernde Wirkung der Medikamente durch Alkohol
verstärkt werden kann. Bei den Männern steigt mit dem wöchentlichen
Alkoholkonsum auch jener von Schlafmitteln; dies trifft auf Frauen nicht
zu. Bei ihnen scheint es keinen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum
und der Einnahme von Schlafmitteln zu geben, da der Medikamentenkonsum
unabhängig vom Alkoholkonsum stabil bleibt (zwischen 6.9 %
und 8.3 %) (16) .
Der Anteil Männer, die wöchentlich Schmerzmittel einnehmen, ist niedriger
(12.3 %) als der Anteil Frauen (18.4 %) (16) . Langzeiteinnahmen von
über einem Jahr sind bei Frauen (3.9 %) ebenfalls häufiger als bei Männern
(2.5 %) (12) . Der tägliche Konsum steigt mit dem Alter; dabei bleibt der
Anteil Männer in jeder Alterskategorie unter dem der Frauen. Ab 65 Jahren
wird der Unterschied noch deutlicher und ab 75 Jahren ist die Zahl der
täglich Konsumierenden bei den Frauen fast doppelt so gross (10.6 % vs.
5.6 %) (SFA, Zahlen anhand der Schweizerischen Gesundheitsbefragung
2002 berechnet).
Die Gefahr, das Verhalten der Frauen beim Medikamentenkonsum
zu stigmatisieren und das Problem bei Männern zu übersehen (und
dadurch die Tabuisierung des Medikamentenkonsums bei Männern
zu verstärken), ist gross. Durch die Sensibilisierung der Ärzte für das
Problem möglicher Missbräuche soll erreicht werden, dass
Medikamentenmissbrauch bei routinemässigen Konsultationen thematisiert
wird.
5.1.4 Cannabis
Die am häufigsten konsumierte illegale Droge in der Schweiz ist Cannabis.
2002 hatten mehr als jeder dritte Mann und jede fünfte Frau in der
Altersgruppe der 15- bis 39-Jährigen mindestens einmal im Leben eine
illegale Droge konsumiert; am häufigsten handelte es sich dabei um
Cannabisprodukte (3) . Verglichen mit den Daten von 1992 zeigt sich ein
merklicher Anstieg der Anzahl Personen, die bereits Cannabis konsumiert
haben, und dies bei Frauen wie bei Männern: Von 1992 bis 2002 stieg der
Anteil der 15- bis 34-jährigen Frauen, die Cannabis ausprobiert haben,
von 11.1 % auf 21.5 % und bei den Männern von 21.5 % auf 34.2 %. In
SUCHT UND MÄNNLICHKEIT: Grundlagen und Empfehlungen
Chronischer Alkoholkonsum und
Schlafmittel: ein Risikofaktor
für Männer