Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Teil IV Die Spielsucht 9. Problematisches Spielverhalten und Geschlecht 115 9.1 Glücksspiel, problematisches Spielverhalten und Glücksspielsucht 115 9.2 Epidemiologie 115 9.3 Soziologisches Profil der problematisch Spielenden 116 9.4 Geschlechterspezifische Unterschiede bei problematisch Spielenden 118 9.4.1 Spielbeginn und Problementwicklung 118 9.4.2 Spielpräferenzen 118 9.4.3 Komorbidität 120 9.4.4 Geschlechterprävalenzen in der Behandlung 121 9.5 Behandlung – Verlauf, Angebote und Konzepte in der Schweiz 121 Teil V Abschliessende Empfehlungen und Schlussfolgerungen 10. Abschliessende Empfehlungen 125 10.1 Einführung 125 10.2 Empfehlungen zur Primär- und Sekundärprävention 126 10.3 Empfehlungen zur Behandlung 131 10.4 Empfehlungen für die wissenschaftliche Forschung 133 10.5 Empfehlungen für das Gesundheitswesen 135 10.6 Empfehlungen zu speziellen Themenbereichen 136 11. Schlussfolgerungen 139 Anhang 12. Liste der befragten Expertinnen und Experten 143
ZUSAMMENFASSUNG Männlichkeit und Gesundheit Die Allgegenwart des Mannes beim Thema Abhängigkeit könnte einen glauben machen, dass alles auf diesem Gebiet von Männern für Männer getan wird. Eine Analyse des traditionellen Männerbildes, das die Sicht- und Handlungsweisen von Männern stark beeinflusst, ergibt, dass dieses Männerbild bei manchen Männern, ebenso wie andere Verhaltensweisen auch, ein Risikofaktor für den Konsum psychoaktiver Substanzen sein kann. So gehen Männer seltener zum Arzt, und wenn sie es tun, dann bei relativ schwerwiegenden Krankheiten, die eine Behandlung durch Fachärzte erfordern. Männer müssen daher beginnen, sich zu emanzipieren. Dies geschieht, wenn sie weitere Facetten der Männlichkeit entdecken, die über das Stereotyp des mannhaften, starken und gefühllosen Machos hinausreichen. Auch wenn Unterschiede zwischen den Geschlechtern bereits vor der Geburt vorhanden sind – in Form einer grösseren Verletzbarkeit der männlichen Embryonen – und sich diese Verletzbarkeit in den frühen Entwicklungsstadien des Kleinkindes fortzusetzen scheint, postulieren einige Theorien zur menschlichen Entwicklung, dass sich die männliche Identität eher als Folge von sozialen als von genetischen Faktoren entwickelt. Die Erziehung trägt über Spielverhalten, Spielzeug und elterliche Erwartungen dazu bei, die Geschlechterstereotypen aufrecht zu erhalten. Im Jugendalter verstärkt der Einfluss der Gleichaltrigengruppe die traditionellen Bilder von Männlichkeit, ebenso wie beispielsweise die Werbung. Der Mann oder der Jugendliche ist jedoch weder das passive Opfer einer vorgeschriebenen sozialen Rolle, noch ist er einfach durch seine Kultur und die vorherrschenden sozialen Normen geformt. Er handelt und verhält sich so, dass er innerhalb dieser Normen anerkannt wird, und erhält sie gerade dadurch aufrecht (siehe auch Kapitel 2.1). Zusammenfassung Auch wenn es zahlreiche Facetten von Männlichkeit gibt, sind diese in der gegenwärtigen Gesellschaft kaum sichtbar und werden nur wenig gefördert. Die vorherrschende Norm mit ihrem Gebot stark, mutig und gefühllos zu sein, kann junge Männer auch dazu drängen, ihre Männlichkeit über den missbräuchlichen Konsum psychoaktiver Substanzen zu beweisen. Kindheit und Jugend Einfluss auf die Entwicklung eines problematischen Konsums psychoaktiver Substanzen hat die Familie, sowohl durch das Modell des elterlichen Konsumverhaltens als auch durch die Bindung zwischen Eltern und Kind. So haben Männer, die Drogen konsumieren, viel häufiger als andere Männer einen Elternteil mit einem Drogenproblem, wobei die Probleme der Mutter mehr Einfluss haben. Männer, die spät eine Abhängigkeit entwickeln, sind häufiger als andere Männer in getrennten oder geschiedenen Familien aufgewachsen. Der familiäre Zusammenhalt und der Dialog sind wichtige Schutzfaktoren für Jungen. Sexueller Missbrauch bei Jungen ist noch immer ein Tabuthema. Auch wenn Jungen von Missbrauch seltener betroffen sind als Mädchen, ist das Risiko, nach einem solchen Trauma als Erwachsener eine Abhängigkeit zu entwickeln, genauso gross wie bei Mädchen. Abgesehen vom Tabakkonsum, der bei Mädchen und Jungen vergleichbar ist, und vom Medikamentenkonsum, der bei Mädchen deutlich häufiger vorkommt, werden alle anderen psychoaktiven Substanzen häufiger von Jungen konsumiert. Der frühe Konsum und der punktuelle Missbrauch stellen die Hauptprobleme bei den Jungen dar. Diese Verhaltensweisen stehen unter anderem in Beziehung zu Risikoverhalten, einem typisch männlichen Verhalten, das bei Jungen sehr positiv bewertet wird und das sich 5
Seite 1 und 2: SUCHT UND MÄNNLICHKEIT Grundlagen
Seite 3 und 4: INHALTSVERZEICHNIS Zusammenfassung
Seite 5: Teil III Wenn der Konsum ausser Kon
Seite 9 und 10: dem Erlernen eines neuen Lebensrhyt
Seite 11 und 12: wertigkeit von Mann und Frau begrü
Seite 13 und 14: 1. Einführung 1.1 Der Auftrag: Aus
Seite 15 und 16: Der dritte Teil behandelt Probleme,
Seite 17 und 18: 1.4 Kommentiertes Glossar 1.4.1 Ges
Seite 19 und 20: LITERATURVERZEICHNIS 1. Bundesamt f
Seite 21 und 22: Gesundheit, mit dem sie sich von we
Seite 23 und 24: 2.2.3 Mann sein: eine Form von Druc
Seite 25 und 26: engagieren als in der Familie. In d
Seite 27 und 28: 3. Aspekte und Mechanismen der Abh
Seite 29 und 30: Was das Rauchen betrifft, so wurde
Seite 31 und 32: TEIL I Grundlagen für das Verstän
Seite 33 und 34: 4. Kindheit und Jugend: Das Individ
Seite 35 und 36: 4.2 Zahlen zum Drogenkonsum von Jug
Seite 37 und 38: Die schweizerische Erhebung zur Ges
Seite 39 und 40: Beim Kokainkonsum der Jugendlichen
Seite 41 und 42: Traditionelle Bilder von Männlichk
Seite 43 und 44: Einige Autoren vertreten jedoch die
Seite 45 und 46: Bei Alkohol und Drogen nimmt die Be
Seite 47 und 48: einen Bezug zum Alltag aufweist. Di
Seite 49 und 50: faktoren für künftigen Drogenkons
Seite 51 und 52: stiegen war. Genaue Zahlen fehlen,
Seite 53 und 54: 33. Miles, D., van den Bree, M., &
Seite 55 und 56: In der Schweiz wird die Zahl der al
Seite 57 und 58:
der Altersgruppe der 15- bis 24-Jä
Seite 59 und 60:
erledigende Aufgaben (55 %), die Ko
Seite 61 und 62:
wurde, und die von Güttinger et al
Seite 63 und 64:
Grafik 5.1 Konsumhäufigkeit (in %)
Seite 65 und 66:
Klingemann in seinem Bericht (15) f
Seite 67 und 68:
26. Wicki, M., & Gmel, G. (2005). R
Seite 69 und 70:
Diese durch einen Migrationsprozess
Seite 71 und 72:
Männer migrieren häufig als erste
Seite 73 und 74:
Da der Anteil eingewanderter Person
Seite 75 und 76:
Teil II Altersgruppen, Konsumverhal
Seite 77 und 78:
7. Probleme im Zusammenhang mit dem
Seite 79 und 80:
7.1.2 Tabak Der Tabak verursacht un
Seite 81 und 82:
Drogenkonsumierenden mit Hepatitis
Seite 83 und 84:
Männern, die sich prostituieren, e
Seite 85 und 86:
auch ein erhöhtes Suizidrisiko fes
Seite 87 und 88:
7.3 Gewalt in Paarbeziehungen 7.3.1
Seite 89 und 90:
Vorstellungen wie die Rollenaufteil
Seite 91 und 92:
Weil auf diesem Gebiet fundierte Ke
Seite 93 und 94:
43. Schuckit, M. A., Tipp, J. E., B
Seite 95 und 96:
problematische Konsumkarriere „in
Seite 97 und 98:
Arbeitsstelle (Teil- oder Vollzeit)
Seite 99 und 100:
mehr auf. Die Prognose bei Behandlu
Seite 101 und 102:
(Notunterkünfte, Wohnräume mit Be
Seite 103 und 104:
den: Im Jahr 2000 bezeichneten sich
Seite 105 und 106:
in die therapeutischen Praktiken. K
Seite 107 und 108:
die Bedürfnisse von Frauen eher ig
Seite 109 und 110:
nicht mehr in einer stereotypen soz
Seite 111 und 112:
Ohne endgültige Antworten und Empf
Seite 113 und 114:
7. Dawson, D. A. (1994). Are men or
Seite 115 und 116:
53. Vogt, I. (1998). Gender and dru
Seite 117 und 118:
9. Problematisches Spielverhalten u
Seite 119 und 120:
stehenden Personen klar in der Mehr
Seite 121 und 122:
Lotterien, Sportwetten etc.) werden
Seite 123 und 124:
problematisch und pathologisch Spie
Seite 125 und 126:
4. Grant, J. E., & Kim, W. S. (2002
Seite 127 und 128:
10. Abschliessende Empfehlungen 10.
Seite 129 und 130:
Die Bedeutung der Gleichaltrigengru
Seite 131 und 132:
Heroin und Kokain Auch wenn der Ant
Seite 133 und 134:
Sensibilisierungskampagnen anzubiet
Seite 135 und 136:
matisch anzugehen, vor allem wenn z
Seite 137 und 138:
10.5 Empfehlungen für das Gesundhe
Seite 139 und 140:
Geschlechtergerechte Ansätze müss
Seite 141 und 142:
11. Schlussfolgerungen Der Einfluss
Seite 143 und 144:
Teil V Abschliessende Empfehlungen
Seite 145:
12. Liste der befragten Expertinnen
Alle anzeigen

Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?