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Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch

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16<br />

Ansatz die männli<strong>ch</strong>e Polarisierung der Gesells<strong>ch</strong>aft <strong>und</strong> die Strukturen<br />

der Unglei<strong>ch</strong>heit bei den Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tern in Frage gestellt werden. Für<br />

Fragen der Glei<strong>ch</strong>stellung sind ni<strong>ch</strong>t mehr Fa<strong>ch</strong>gruppen allein verantwortli<strong>ch</strong>,<br />

sondern sie verlangen die Beteiligung einer wesentli<strong>ch</strong> grösseren<br />

Zahl von Akteuren <strong>und</strong> Akteurinnen beim Aufbau einer ausgewogenen<br />

Gesells<strong>ch</strong>aftsstruktur. Es handelt si<strong>ch</strong> also um ein allgemeines Instrument<br />

zur Bes<strong>ch</strong>leunigung <strong>und</strong> Verfestigung der auf Glei<strong>ch</strong>heit ausgeri<strong>ch</strong>teten<br />

Prozesse in der Gesells<strong>ch</strong>aft b .<br />

1.4.3 Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tergere<strong>ch</strong>ter Ansatz<br />

„Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tergere<strong>ch</strong>t sind diejenigen Massnahmen, Programme <strong>und</strong><br />

Projekte, wel<strong>ch</strong>e bewirken, dass weder Frauen no<strong>ch</strong> Männer direkt oder<br />

indirekt bena<strong>ch</strong>teiligt werden. Sol<strong>ch</strong>e Massnahmen stellen si<strong>ch</strong>er, dass<br />

Frauen <strong>und</strong> Männer in ihren Bedürfnissen des sozialen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitli<strong>ch</strong>en<br />

Bedarfs glei<strong>ch</strong>bere<strong>ch</strong>tigt behandelt werden.“ (Definition von<br />

www.drugsandgender.<strong>ch</strong>)<br />

Zusammengefasst bedeutet dies eine Umsetzung der oben aufgeführten<br />

Konzepte in die Praxis.<br />

1.4.4 Glei<strong>ch</strong>stellung von Frauen <strong>und</strong> Männern<br />

„Zieldefinition <strong>für</strong> die Situation, in der alle Mitglieder einer Gesells<strong>ch</strong>aft<br />

ihre persönli<strong>ch</strong>en Fähigkeiten (<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitli<strong>ch</strong>en Potentiale) frei entwickeln<br />

<strong>und</strong> entfalten können, ohne dur<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsspezifis<strong>ch</strong>e<br />

Rollenmuster (Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terrollen) oder sonstige Zus<strong>ch</strong>reibungen einges<strong>ch</strong>ränkt<br />

zu werden, <strong>und</strong> in der die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Verhaltensweisen,<br />

die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Ziele <strong>und</strong> die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Bedürfnisse von<br />

Frauen <strong>und</strong> Männern respektiert, anerkannt <strong>und</strong> gefördert werden.“<br />

(Definition von www.drugsandgender.<strong>ch</strong>)<br />

Dem Europäis<strong>ch</strong>en Rat zufolge (6) wird die Glei<strong>ch</strong>stellung der Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter<br />

in Europa seit langem – <strong>und</strong> bis heute – als das Gewähren glei<strong>ch</strong>er Re<strong>ch</strong>te<br />

(de jure), glei<strong>ch</strong>er Mögli<strong>ch</strong>keiten, glei<strong>ch</strong>er Bedingungen <strong>und</strong> der glei<strong>ch</strong>en<br />

Behandlung von Mäd<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> Jungen wie von Frauen <strong>und</strong> Männern in<br />

allen Lebensberei<strong>ch</strong>en definiert. Heutzutage erkennt man jedo<strong>ch</strong>, dass<br />

eine re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Glei<strong>ch</strong>stellung (de jure) ni<strong>ch</strong>t notwendigerweise zu einer<br />

materiellen Glei<strong>ch</strong>stellung (de facto) führt. Es ist wi<strong>ch</strong>tig zu verstehen, dass<br />

si<strong>ch</strong> die Lebensbedingungen von Frauen <strong>und</strong> Männern stark unters<strong>ch</strong>eiden,<br />

was si<strong>ch</strong> teilweise mit der Gebärfähigkeit der Frauen begründen lässt.<br />

Das grösste Problem ist ni<strong>ch</strong>t das Vorhandensein sol<strong>ch</strong>er Unters<strong>ch</strong>iede,<br />

sondern der Anspru<strong>ch</strong>, dass diese keine negativen Auswirkungen auf die<br />

Lebensbedingungen von Frauen <strong>und</strong> Männern haben <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t zu<br />

Diskriminierung führen sollen. Im Gegenteil, Ziel ist eine glei<strong>ch</strong>wertige<br />

Beteiligung an der ökonomis<strong>ch</strong>en, sozialen <strong>und</strong> politis<strong>ch</strong>en Ma<strong>ch</strong>t.<br />

Glei<strong>ch</strong>stellung der Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter bedeutet ni<strong>ch</strong>t, dass sie glei<strong>ch</strong>artig oder<br />

identis<strong>ch</strong> sein sollen, do<strong>ch</strong> darf sie au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t die Lebensbedingungen<br />

<strong>und</strong> die Lebensart der Männer zur Norm erklären c .<br />

b Aus dem Französis<strong>ch</strong>en übertragen.<br />

c Aus dem Französis<strong>ch</strong>en übertragen.<br />

SUCHT UND MÄNNLICHKEIT: Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Empfehlungen

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