Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch
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Vorstellungen wie die Rollenaufteilung im Haushalt sowie im sozialen<br />
<strong>und</strong> berufli<strong>ch</strong>en Leben.<br />
Do<strong>ch</strong> warnt der Autor davor zu verallgemeinern. Den Typ des „gewalttätigen<br />
Mannes“ gäbe es ni<strong>ch</strong>t, es handle si<strong>ch</strong> vielmehr um eine<br />
Kombination psy<strong>ch</strong>osozialer Effekte, entstanden dur<strong>ch</strong> die We<strong>ch</strong>selwirkung<br />
zwis<strong>ch</strong>en der sozialen Konstruktion von <strong>Männli<strong>ch</strong>keit</strong> <strong>und</strong> der<br />
Partnerbeziehung, vor der si<strong>ch</strong> der Mann <strong>für</strong><strong>ch</strong>tet.<br />
Das Ausmass der eheli<strong>ch</strong>en Gewalt der Männer gegenüber den Frauen<br />
wurde in einer Studie (12) erfasst, die bei 1’500 Frauen in der S<strong>ch</strong>weiz<br />
dur<strong>ch</strong>geführt wurde. Die Studie hat na<strong>ch</strong>gewiesen, dass:<br />
mehr als jede fünfte Frau (21 %) im Lauf ihres Lebens körperli<strong>ch</strong>e<br />
<strong>und</strong>/oder sexuelle Gewalt in einer Paarbeziehung erlebt hat;<br />
im Laufe der zwölf Monate vor der Befragung eine von 16 Frauen<br />
körperli<strong>ch</strong>e <strong>und</strong>/oder sexuelle Gewalt in ihrer Paarbeziehung erlebt<br />
hat. Bei den Frauen, die si<strong>ch</strong> in diesem Zeitraum von ihrem Partner<br />
getrennt hatten, betrug der Anteil vergewaltigter Frauen 20 %.<br />
zwei von fünf Frauen im Laufe ihres Lebens psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Gewalt erfahren<br />
haben. Mehr als eine von vier Frauen (26 %) hat in den zwölf<br />
Monaten vor der Befragung psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Gewalt erlebt.<br />
Diese Zahlen stellen Mindestwerte dar. Laut den Fors<strong>ch</strong>erinnen sind<br />
gewalttätige Handlungen von Männern gegenüber ihren Partnerinnen<br />
wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> höher. Hinter jeder Frau, die eheli<strong>ch</strong>e Gewalt erfahren hat,<br />
steht ein Mann.<br />
7.3.3 Gewalt in der Paarbeziehung <strong>und</strong> Konsum psy<strong>ch</strong>oaktiver<br />
Substanzen<br />
Mit denselben methodologis<strong>ch</strong>en Vorbehalten wie bei der Analyse der<br />
Gewalt im Allgemeinen (siehe unter 7.3.1) zeigen Studien, dass der problematis<strong>ch</strong>e<br />
Alkoholkonsum <strong>und</strong> -missbrau<strong>ch</strong> mit der Zunahme von körperli<strong>ch</strong>en<br />
Aggressionen in den Paarbeziehungen zusammenhängt (26, 28) .<br />
Eine nationale Studie aus den USA (42) zeigt, dass die Prävalenz von eheli<strong>ch</strong>en<br />
Gewalthandlungen bei Paaren wesentli<strong>ch</strong> höher ist, wenn einer<br />
oder beide Partner Alkohol oder andere Drogen missbrau<strong>ch</strong>en. Dies lässt<br />
si<strong>ch</strong> besonders eindeutig bei Männern feststellen, die si<strong>ch</strong> wegen ihres<br />
Alkoholproblems in Behandlung begeben. Bei ihnen ist die Prävalenz von<br />
körperli<strong>ch</strong>en Aggressionen in der Paarbeziehung se<strong>ch</strong>smal höher als in der<br />
ni<strong>ch</strong>t konsumierenden Verglei<strong>ch</strong>spopulation (32) . Eine ähnli<strong>ch</strong>e Prävalenz<br />
ist bei Aggressionen zwis<strong>ch</strong>en Männern <strong>und</strong> Frauen wie au<strong>ch</strong> unter<br />
Männern auszuma<strong>ch</strong>en, die si<strong>ch</strong> aufgr<strong>und</strong> von Problemen mit anderen<br />
psy<strong>ch</strong>oaktiven Substanzen in Behandlung begeben (9) . In einer ähnli<strong>ch</strong><br />
angelegten Studie (8) wird festgestellt, dass das Risiko von s<strong>ch</strong>werwiegenden<br />
körperli<strong>ch</strong>en Gewalthandlungen, die Männer gegenüber ihren<br />
Partnerinnen ausüben, an Tagen mit Kokainkonsum um mehr als das<br />
Dreifa<strong>ch</strong>e zunimmt <strong>und</strong> um mehr als das Fünffa<strong>ch</strong>e an Tagen mit<br />
Alkoholkonsum (vergli<strong>ch</strong>en mit den Tagen ohne Konsum). Andere<br />
Studien zeigen, dass alkoholabhängige Männer, die eine Therapie<br />
gema<strong>ch</strong>t haben, eine Rate häusli<strong>ch</strong>er Gewalt aufweisen, die einem<br />
Teil III Wenn der Konsum ausser Kontrolle gerät <strong>und</strong> zu Problemen führt<br />
Der Konsum psy<strong>ch</strong>oaktiver<br />
Substanzen <strong>und</strong> eheli<strong>ch</strong>e Gewalt:<br />
ein offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Zusammenhang<br />
<strong>und</strong>…<br />
…ein männli<strong>ch</strong>es Verhalten<br />
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