23.12.2012 Aufrufe

Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch

Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch

Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

66<br />

6. Migration, Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t, <strong>Su<strong>ch</strong>t</strong><br />

6.1 Einführung<br />

Unter dem Begriff „Migration“ (lat. migratio: Wanderung) wird im<br />

Folgenden der We<strong>ch</strong>sel der Heimat mit Übers<strong>ch</strong>reitung einer Ländergrenze<br />

verstanden. Mit „Migranten“ bzw. „Migrantinnen“ werden ni<strong>ch</strong>t<br />

nur alle Personen zusammengefasst, die selbst migriert sind, sondern au<strong>ch</strong><br />

deren Na<strong>ch</strong>kommen, unabhängig von den konkreten Migrationsgründen<br />

<strong>und</strong> dem jeweiligen Aufenthaltsstatus (niedergelassene Ausländer,<br />

Saisonarbeiter, Flü<strong>ch</strong>tlinge etc.).<br />

Ausführli<strong>ch</strong>e Literaturre<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>en in vers<strong>ch</strong>iedenen internationalen<br />

elektronis<strong>ch</strong>en Datenbanken (Medline, Current Contents, PsycINFO,<br />

ETOH) wie au<strong>ch</strong> Re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>en in den Katalogen der Stadt- <strong>und</strong> Universitätsbibliothek<br />

Bern bzw. der Bibliothèque Cantonale et Universitaire Fribourg<br />

sowie der Bibliothek der SFA führten zu kaum einer Studie, wel<strong>ch</strong>e die<br />

Thematik von <strong>Su<strong>ch</strong>t</strong> <strong>und</strong> Migration in oben definiertem Sinne, aus einer<br />

ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terspezifis<strong>ch</strong>en Perspektive, behandeln würde. Im Gegensatz<br />

dazu besteht eine relativ grosse Anzahl an Studien <strong>und</strong> theoretis<strong>ch</strong>en<br />

Abhandlungen zur Thematik von „Migration <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit“ einerseits<br />

<strong>und</strong> zu „Migration <strong>und</strong> Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t“ andererseits, wobei si<strong>ch</strong> hier nahezu<br />

alle Arbeiten auf die Situation der Frauen konzentrieren.<br />

6.2 Migration als Ges<strong>und</strong>heitsrisiko?<br />

In einer weitgehend globalisierten Welt ist der Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong><br />

das Wohlbefinden einer zunehmenden Anzahl von Migranten <strong>und</strong><br />

Migrantinnen von grosser Wi<strong>ch</strong>tigkeit. Migrationsbewegungen können<br />

Auswirkungen auf die Ges<strong>und</strong>heit der migrierenden Personen <strong>und</strong> deren<br />

Na<strong>ch</strong>kommen haben <strong>und</strong> stellen somit eine Herausforderung dar, wel<strong>ch</strong>e<br />

adäquate Public Health Strategien im Aufnahmeland notwendig ma<strong>ch</strong>t (11) .<br />

Nebst prä- <strong>und</strong> transmigratoris<strong>ch</strong>en Belastungen (Kriegs-, <strong>und</strong> Gewalterfahrungen,<br />

Traumata) sind Immigranten <strong>und</strong> Immigrantinnen bei ihrer<br />

Ankunft in der neuen Gesells<strong>ch</strong>aft vers<strong>ch</strong>iedenen Problemen ausgesetzt.<br />

Kommunikations- bzw. Spra<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>wierigkeiten, kulturelle Unters<strong>ch</strong>iede,<br />

ethnis<strong>ch</strong>e, religiöse <strong>und</strong> ökonomis<strong>ch</strong>e Diskriminierungen, Statusverlust,<br />

Verlust sozialer Netzwerke, Familientrennung sowie Verlust von stabilen<br />

sozialen Rollen, Identitäten <strong>und</strong> berufli<strong>ch</strong>en Positionen, s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te<br />

Wohnverhältnisse, unsi<strong>ch</strong>ere Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> ein oftmals ungeklärter<br />

Aufenthaltsstatus sind nur einige der S<strong>ch</strong>wierigkeiten, mit wel<strong>ch</strong>en<br />

immigrierte Personen im Aufnahmeland konfrontiert werden (12, 20, 22) .<br />

Jugendli<strong>ch</strong>e mit Migrationskontext sind in besonderem Masse Problemen<br />

bei der Identitäts- <strong>und</strong> Rollenfindung, s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terer Ausbildung, berufli<strong>ch</strong>er<br />

Perspektivelosigkeit, fehlender sozialer Anerkennung etc. ausgesetzt<br />

(5) .<br />

SUCHT UND MÄNNLICHKEIT: Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

Migranten <strong>und</strong> Migrantinnen:<br />

ein unsi<strong>ch</strong>erer Status...

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!