Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch
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3. Aspekte <strong>und</strong> Me<strong>ch</strong>anismen der<br />
Abhängigkeit<br />
3.1 Ents<strong>ch</strong>eidende Faktoren <strong>für</strong> die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
ihre Auswirkungen auf den Konsum von psy<strong>ch</strong>oaktiven<br />
Substanzen<br />
Im vorhergehenden Kapitel wurden die normativen <strong>und</strong> sozialen Aspekte<br />
dargestellt, na<strong>ch</strong> denen die Vorstellungen von <strong>Männli<strong>ch</strong>keit</strong> verinnerli<strong>ch</strong>t<br />
<strong>und</strong> verkörpert werden. Sie spielen eine wi<strong>ch</strong>tige Rolle bei der<br />
Ents<strong>ch</strong>eidung über den Konsum von psy<strong>ch</strong>otropen Substanzen. Für den<br />
Konsumeinstieg <strong>und</strong> die Entwicklung einer Abhängigkeit sind weitere<br />
Faktoren ents<strong>ch</strong>eidend. Dabei handelt es si<strong>ch</strong> um individuelle Faktoren,<br />
die biologis<strong>ch</strong>en, genetis<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> psy<strong>ch</strong>opathologis<strong>ch</strong>en Ursprungs sind<br />
<strong>und</strong> mit der eigenen Persönli<strong>ch</strong>keit (wie Selbsta<strong>ch</strong>tung, Selbstvertrauen,<br />
Frustrationstoleranz, Konfliktfähigkeit) zu tun haben. Aber au<strong>ch</strong> die soziale,<br />
familiäre, s<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> berufli<strong>ch</strong>e Situation sowie gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />
Faktoren wie Zukunftsperspektiven, soziale Integration, Konsumverhalten,<br />
Ehrgeiz <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die Erhältli<strong>ch</strong>keit bestimmter<br />
Produkte spielen eine Rolle. Alle diese Faktoren beeinflussen au<strong>ch</strong> die<br />
individuelle Wahrnehmung <strong>und</strong> das Erleben der eigenen Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsidentität.<br />
Do<strong>ch</strong> darf ni<strong>ch</strong>t vergessen werden, dass diese Faktoren ebenso<br />
s<strong>ch</strong>ützend wie gefährdend sein können. Je mehr S<strong>ch</strong>utzfaktoren eine<br />
Person hat, desto weniger ist sie anfällig, psy<strong>ch</strong>otrope Substanzen in problematis<strong>ch</strong>er<br />
Weise zu gebrau<strong>ch</strong>en. Es ist das Zusammentreffen von mehreren<br />
Faktoren, die über Gebrau<strong>ch</strong> <strong>und</strong> Missbrau<strong>ch</strong> ents<strong>ch</strong>eiden (6) . Diese<br />
Faktoren spielen bei der Art des Konsums eine Rolle (Experimentieren,<br />
gelegentli<strong>ch</strong>er Konsum, <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>er Konsum, Abhängigkeit, gelegentli<strong>ch</strong>er<br />
Missbrau<strong>ch</strong>) ebenso wie das Entwicklungsstadium des Individuums.<br />
Sie werden in den folgenden Kapiteln dieses Beri<strong>ch</strong>ts vorgestellt.<br />
Es ist wi<strong>ch</strong>tig, zwis<strong>ch</strong>en den Substanzen <strong>und</strong> ihrer potenziellen Toxizität<br />
zu unters<strong>ch</strong>eiden sowie zwis<strong>ch</strong>en Art <strong>und</strong> Kontext des Konsums. Für jede<br />
der hier behandelten psy<strong>ch</strong>oaktiven Substanzen wird in der Folge auf die<br />
vers<strong>ch</strong>iedenen Aspekte <strong>und</strong> assoziierten Risiken eingegangen, abhängig<br />
vom Alter der Konsumierenden <strong>und</strong> dem Kontext.<br />
3.2 Das Belohnungssystem<br />
Neueste Daten der Neurobiologie (8) zeigen, dass alle Substanzen, die beim<br />
Mens<strong>ch</strong>en zu einer Abhängigkeit führen (Amphetamin, Kokain, Morphin,<br />
Heroin, Cannabis, Nikotin, Alkohol usw.), das Gehirn anregen, Dopamin<br />
aus dem Nucleus accumbens, einer subkortikalen Struktur des Gehirns,<br />
freizusetzen. Dopamin wirkt im Belohnungszentrum, das die körperli<strong>ch</strong>e<br />
<strong>und</strong> psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Befriedigung eines Individuums beeinflusst. Die psy<strong>ch</strong>oaktiven<br />
Substanzen regen über eine vermehrte Dopaminproduktion das<br />
Belohnungssystem an <strong>und</strong> führen zu einem Gefühl der Befriedigung.<br />
TEIL I Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> das Verständnis<br />
Viele ents<strong>ch</strong>eidende Faktoren<br />
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