Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch
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Das Thema Alkoholabhängigkeit muss Gegenstand von Sensibilisierungskampagnen<br />
in der Öffentli<strong>ch</strong>keit sein, mit S<strong>ch</strong>werpunkt auf den<br />
Männern. Die Banalisierung des Alkoholkonsums – insbesondere von<br />
Seiten der Männer – <strong>und</strong> sein no<strong>ch</strong> stark männli<strong>ch</strong> geprägtes Image stehen<br />
hier zur Debatte. Indem parallel dazu die typis<strong>ch</strong> männli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> die<br />
eher weibli<strong>ch</strong>en Risiken thematisiert werden, sollten beide Zielgruppen,<br />
Männer <strong>und</strong> Frauen, angespro<strong>ch</strong>en werden.<br />
Besondere Aufmerksamkeit verlangt der riskante Alkoholkonsum erwa<strong>ch</strong>sener<br />
Männer, besonders im Strassenverkehr. Au<strong>ch</strong> hier sollten<br />
Präventionskampagnen das unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Verhalten von Männern <strong>und</strong><br />
Frauen berücksi<strong>ch</strong>tigen. Die Bots<strong>ch</strong>aften sollten in erster Linie den<br />
Verzi<strong>ch</strong>t auf Alkohol vor dem Lenken eines Kraftfahrzeugs vermitteln.<br />
Tabak<br />
Die präventiven Ansätze zum Rau<strong>ch</strong>en sollten die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />
Motive berücksi<strong>ch</strong>tigen, die Jungen <strong>und</strong> Mäd<strong>ch</strong>en dazu verleiten,<br />
mit dem Tabakkonsum anzufangen. Der Gruppeneffekt ist<br />
<strong>für</strong> die Jungen ein wi<strong>ch</strong>tiger Faktor, der mit ihnen thematisiert werden<br />
sollte. Angebote zur frühzeitigen Rau<strong>ch</strong>erentwöhnung sind zu<br />
intensivieren.<br />
Au<strong>ch</strong> bei Erwa<strong>ch</strong>senen ist es notwendig, vermehrt Rau<strong>ch</strong>erentwöhnungsprogramme<br />
anzubieten, indem speziell männli<strong>ch</strong>e Zielgruppen angespro<strong>ch</strong>en<br />
werden, um damit die Zahl der Rau<strong>ch</strong>er zu verringern.<br />
Cannabis<br />
Das Thema Cannabis betrifft Jungen stärker als Mäd<strong>ch</strong>en: Unter ihnen<br />
gibt es mehr Cannabiskonsumenten, die häufiger Cannabis konsumieren,<br />
<strong>und</strong> ein bea<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Teil von ihnen rau<strong>ch</strong>t tägli<strong>ch</strong>. Es müssen <strong>für</strong> die<br />
Primär- wie au<strong>ch</strong> die Sek<strong>und</strong>ärprävention spezifis<strong>ch</strong>e Ansätze entwickelt<br />
werden.<br />
Ein S<strong>ch</strong>werpunkt in der Therapie bei jungen Erwa<strong>ch</strong>senen <strong>und</strong> insbesondere<br />
Männern ist idealerweise auf Entwöhnungsangebote zu<br />
legen, damit eine künftige Verfestigung des Konsumverhaltens vermieden<br />
werden kann. Im Sinne des Pragmatismus sind aber au<strong>ch</strong><br />
Ansätze zur Reduktion des Konsums zu entwickeln (risikoarmer<br />
Konsum).<br />
Es ist notwendig, die Cannabiskonsumierenden zu sensibilisieren, um in<br />
Zukunft Risiken zu vermeiden, vor allem bei jungen Männern.<br />
Bots<strong>ch</strong>aften zu den Risiken eines <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>en Konsums müssen erarbeitet<br />
<strong>und</strong> verbreitet werden.<br />
SUCHT UND MÄNNLICHKEIT: Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
Abhängigkeit thematisieren <strong>und</strong> die<br />
Banalisierung des Alkoholkonsums<br />
vermeiden<br />
Risikoverhaltensweisen anspre<strong>ch</strong>en,<br />
insbesondere im Strassenverkehr<br />
Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tergere<strong>ch</strong>te Ansätze<br />
entwickeln<br />
Entwöhnung<br />
Mit den Jungen über Cannabis<br />
spre<strong>ch</strong>en<br />
Mögli<strong>ch</strong>st s<strong>ch</strong>nell zur Aufgabe<br />
oder Verringerung des Konsums<br />
motivieren