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Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch

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matis<strong>ch</strong> anzugehen, vor allem wenn zuglei<strong>ch</strong> – au<strong>ch</strong> wenn nur<br />

lei<strong>ch</strong>t ausgeprägt – Symptome körperli<strong>ch</strong>er Gewalttätigkeiten na<strong>ch</strong>weisbar<br />

vorliegen.<br />

Parallel dazu müssen Fa<strong>ch</strong>leute <strong>für</strong> Fragen der Abhängigkeit genau auf<br />

Vorläufersymptome von Gewalt in Paarbeziehungen a<strong>ch</strong>ten, sie anspre<strong>ch</strong>en<br />

<strong>und</strong> so mögli<strong>ch</strong>st verhindern. Es wäre sinnvoll, mit Männern das<br />

Problem männli<strong>ch</strong>er Gewalt systematis<strong>ch</strong> zu thematisieren.<br />

Die Behandlungsstrategien müssen allgemeiner sein, da Gewaltprobleme<br />

in sehr komplexen We<strong>ch</strong>selwirkungen zueinander stehen.<br />

Die zweifa<strong>ch</strong>e Diagnose problematis<strong>ch</strong>er Konsum <strong>und</strong> Abhängigkeit, die<br />

mit Komorbidität des Typs posttraumatis<strong>ch</strong>e Belastungsstörung (PTSD)<br />

<strong>und</strong> Gewalttaten zusammenhängen, müssen Fa<strong>ch</strong>leute anregen, traumatisierende<br />

Episoden aus der Vergangenheit ihrer Klienten <strong>und</strong> Klientinnen<br />

zu identifizieren.<br />

Das Na<strong>ch</strong>denken über Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terfragen sollte in den therapeutis<strong>ch</strong>en<br />

Konzepten aller Institutionen seinen festen Platz haben<br />

(Gender mainstream). Unter anderem sollten die angebotenen<br />

Massnahmen, die Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>termis<strong>ch</strong>ung (oder ni<strong>ch</strong>t) bei der<br />

Klientel <strong>und</strong>/oder dem Team, ja sogar beim leitenden Gremium<br />

oder beim Vorstand auf einem Verständnis der Glei<strong>ch</strong>wertigkeit von<br />

Mann <strong>und</strong> Frau begründet sein, das die jeweiligen Bedürfnisse <strong>und</strong><br />

Unters<strong>ch</strong>iede berücksi<strong>ch</strong>tigt. Die Kriterien <strong>und</strong> Leitlinien der<br />

Website www.drugsandgender.<strong>ch</strong> sind wi<strong>ch</strong>tige Orientierungspunkte<br />

<strong>für</strong> diese Vorgehensweise.<br />

Institutionsleitungen sollten S<strong>ch</strong>ulungen <strong>und</strong> Informationsaustaus<strong>ch</strong><br />

zum Thema Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tergere<strong>ch</strong>tigkeit gewährleisten <strong>und</strong> fördern, um das<br />

Know-how ihrer Mitarbeitenden si<strong>ch</strong>erzustellen.<br />

10.4 Empfehlungen <strong>für</strong> die wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Fors<strong>ch</strong>ung<br />

Es ist dringend notwendig, die Variable „Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t“ bei allen wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Studien vermehrt zu berücksi<strong>ch</strong>tigen, um eine<br />

ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terspezifis<strong>ch</strong>e Analyse jedes untersu<strong>ch</strong>ten Gegenstandes<br />

zu ermögli<strong>ch</strong>en. Vor der Analyse sind f<strong>und</strong>ierte Hypothesen zur<br />

Frage, was den Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terunters<strong>ch</strong>ied ausma<strong>ch</strong>t, zu formulieren.<br />

Die verwendeten statistis<strong>ch</strong>en Modelle müssen in einer ersten<br />

Analyse alle relevanten Variablen einbeziehen, eins<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> der<br />

des Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ts. Falls si<strong>ch</strong> die Variable „Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t“ in diesem<br />

Teil V Abs<strong>ch</strong>liessende Empfehlungen <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>lussfolgerungen<br />

Na<strong>ch</strong>denken über Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terfragen<br />

ist unabdingbar<br />

Das Personal in Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terfragen<br />

s<strong>ch</strong>ulen<br />

Die Variable „Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t“<br />

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