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Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch

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10. Abs<strong>ch</strong>liessende Empfehlungen<br />

10.1 Einführung<br />

Wie der vorliegende Beri<strong>ch</strong>t gezeigt hat, ist die Fokussierung auf männerspezifis<strong>ch</strong>e<br />

Aspekte in wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Studien bei weitem ni<strong>ch</strong>t systematis<strong>ch</strong>.<br />

Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> finden si<strong>ch</strong> zahlrei<strong>ch</strong>e frauenspezifis<strong>ch</strong>e Studien,<br />

während kaum männerspezifis<strong>ch</strong>e Studien vorliegen. Die Tendenz, si<strong>ch</strong><br />

auf frauenspezifis<strong>ch</strong>e Aspekte zu konzentrieren, erweckt den Eindruck,<br />

dass die allgemeinen Bes<strong>ch</strong>reibungen von Verhaltensweisen typis<strong>ch</strong><br />

männli<strong>ch</strong> sind, während sie in Wirkli<strong>ch</strong>keit zu vereinfa<strong>ch</strong>t dargestellt <strong>und</strong><br />

dur<strong>ch</strong> Verallgemeinerungen „verwis<strong>ch</strong>t“ werden. Sie spiegeln ledigli<strong>ch</strong><br />

eine Art „Normalfall“, einen Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittswert männli<strong>ch</strong>er <strong>und</strong> weibli<strong>ch</strong>er<br />

Verhaltensweisen wider, d.h. sie sind in gewisser Weise neutral.<br />

Sol<strong>ch</strong>e verzerrten Darstellungen sind in zahlrei<strong>ch</strong>en Präventions- <strong>und</strong><br />

Informationsbros<strong>ch</strong>üren zu finden, die meist allgemeine Ansätze verwenden<br />

<strong>und</strong> hier <strong>und</strong> da frauenspezifis<strong>ch</strong>e Aspekte berücksi<strong>ch</strong>tigen. Werden<br />

sol<strong>ch</strong>e Bots<strong>ch</strong>aften den Bedürfnissen der Männer gere<strong>ch</strong>t?<br />

Es ist ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong>, beim aktuellen Stand der Dinge S<strong>ch</strong>lussfolgerungen<br />

zu ziehen <strong>und</strong> innovative Empfehlungen abzugeben. Viele der<br />

Empfehlungen in den vorausgegangenen Kapiteln sind bereits ohne<br />

ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tergere<strong>ch</strong>ten Ansatz umgesetzt worden <strong>und</strong> könnten deshalb<br />

wenig innovativ ers<strong>ch</strong>einen. Trotzdem ist es sinnvoll, diese aus einem<br />

männerspezifis<strong>ch</strong>en Blickwinkel zu betra<strong>ch</strong>ten <strong>und</strong> si<strong>ch</strong> zu fragen, ob bisher<br />

alle ents<strong>ch</strong>eidenden Ges<strong>und</strong>heitsfaktoren, die speziell Männer betreffen,<br />

in Betra<strong>ch</strong>t gezogen worden sind.<br />

Die vorliegende Zusammenfassung enthält die wi<strong>ch</strong>tigsten vorrangigen<br />

Ziele <strong>für</strong> die männli<strong>ch</strong>e Ges<strong>und</strong>heit. Diese müssen in den einzelnen<br />

Berei<strong>ch</strong>en Prävention, Behandlung, Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Fors<strong>ch</strong>ung umgesetzt, weitergeführt oder intensiviert werden. Es ist<br />

ni<strong>ch</strong>t ausges<strong>ch</strong>lossen, dass diese Ziele, au<strong>ch</strong> wenn sie männerspezifis<strong>ch</strong><br />

sind, au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> Frauen gelten können.<br />

Einige gr<strong>und</strong>legende Empfehlungen sind es deshalb wert, genannt zu<br />

werden:<br />

Der ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tergere<strong>ch</strong>te Ansatz muss si<strong>ch</strong> zukünftig unter dem<br />

Zusammenwirken der Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter entwickeln, d. h. dass si<strong>ch</strong> die<br />

wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Fors<strong>ch</strong>ungsarbeiten, die Projekte der Prävention,<br />

der Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit <strong>und</strong> der Behandlung systematis<strong>ch</strong> auf<br />

beide Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter beziehen müssen, d. h. im Sinne eines integrierten<br />

Ansatzes (gender mainstream). Nur auf diese Weise können si<strong>ch</strong><br />

na<strong>ch</strong> <strong>und</strong> na<strong>ch</strong> eine e<strong>ch</strong>te Chancenglei<strong>ch</strong>heit <strong>und</strong> eine wirkli<strong>ch</strong>e<br />

Integration der Vers<strong>ch</strong>iedenheit der Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter in unserer<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft verankern.<br />

Teil V Abs<strong>ch</strong>liessende Empfehlungen <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>lussfolgerungen<br />

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