Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch
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Obwohl die Prävalenz bei den Jugendli<strong>ch</strong>en niedrig ist, weist sie auf<br />
ein hohes künftiges Abhängigkeitsrisiko hin, das dur<strong>ch</strong> Daten von<br />
16- bis 20-Jährigen gestützt wird. Au<strong>ch</strong> wenn dieses Risiko bei<br />
Mäd<strong>ch</strong>en deutli<strong>ch</strong>er ausgeprägt ist, sollten präventive Ansätze<br />
unbedingt au<strong>ch</strong> Jungen berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />
4.2.4 Cannabis<br />
Die beiden grossen Cannabisstudien bei Jugendli<strong>ch</strong>en (13, 42) zeigen ähnli<strong>ch</strong>e<br />
Prävalenzraten: Etwa die Hälfte der Jungen <strong>und</strong> vier von zehn<br />
Mäd<strong>ch</strong>en im Alter von 15 bis 16 Jahren haben bereits einmal in ihrem<br />
Leben Cannabis konsumiert. Nahezu doppelt so viele Jungen wie<br />
Mäd<strong>ch</strong>en geben an, dass sie mindestens 40-mal Cannabis konsumiert<br />
haben (13) . 34.4 % der Jungen geben an, dass sie zum Zeitpunkt der<br />
Befragung konsumierten <strong>und</strong> 6.8 %, dass sie dies nur einmal getan haben<br />
(HBSC) (42) . Das sind insgesamt also 41.2 % Cannabiskonsumenten – eine<br />
Zahl, die di<strong>ch</strong>t bei den Ergebnissen der ESPAD-Studie (13) liegt (41.6 % der<br />
16-Jährigen waren im Zeitraum der vorhergehenden zwölf Monate<br />
Konsumenten). Bei den Mäd<strong>ch</strong>en sind die Raten mit ungefähr einem<br />
Drittel Cannabiskonsumentinnen niedriger. 31.8 % der 16-jährigen<br />
Jungen (13) haben in den 30 Tagen vor der Befragung konsumiert, vergli<strong>ch</strong>en<br />
mit 18.4 % der Mäd<strong>ch</strong>en. Dies entspri<strong>ch</strong>t einem Anteil von insgesamt<br />
25.8 % Konsumierenden unter den 16-Jährigen, von denen 23.1 %<br />
angeben, mindestens 20 mal konsumiert zu haben. Das bedeutet, dass<br />
5.1 % der 16-Jährigen (Jungen <strong>und</strong> Mäd<strong>ch</strong>en zusammengenommen) fast<br />
jeden Tag Cannabis rau<strong>ch</strong>en. Dieses Ergebnis ist äusserst Besorgnis erregend.<br />
Diese Tendenz setzt si<strong>ch</strong> bei den 16- bis 20-Jährigen (34) fort, bei denen<br />
3.8 % der Mäd<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> 12.7 % der Jungen angeben, jeden Tag Cannabis<br />
zu konsumieren.<br />
Cannabiskonsum betrifft die Jungen stärker als die Mäd<strong>ch</strong>en: Sie<br />
konsumieren mehr <strong>und</strong> häufiger, man<strong>ch</strong>e von ihnen gar tägli<strong>ch</strong>.<br />
Notwendig sind spezifis<strong>ch</strong>e Ansätze sowohl in der Primär- als au<strong>ch</strong><br />
der Sek<strong>und</strong>ärprävention.<br />
4.2.5 Heroin <strong>und</strong> Kokain<br />
Bei den 15- bis 16-Jährigen ist die Lebenszeitprävalenz des Heroinkonsums<br />
zwis<strong>ch</strong>en 1994 <strong>und</strong> 2002 (42) relativ stabil geblieben (allerdings sind diese<br />
Daten aufgr<strong>und</strong> der geringen Zahl Konsumierender statistis<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t signifikant):<br />
Bei den Jungen stieg sie von 1.6 % auf 1.7 %, während sie bei den<br />
Mäd<strong>ch</strong>en mit 0.6 % unverändert blieb. Diese Rate verändert si<strong>ch</strong> bei den<br />
16- bis 20-Jährigen ni<strong>ch</strong>t (34) .<br />
SUCHT UND MÄNNLICHKEIT: Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Empfehlungen