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Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch

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stehenden Personen klar in der Mehrzahl (7) . Was hingegen die beratenen<br />

Angehörigen betrifft, kann eine umgekehrte Verteilung festgestellt werden:<br />

Nur 15 % jener, die si<strong>ch</strong> in der S<strong>ch</strong>weiz wegen dem Glücksspielverhalten<br />

einer/s Angehörigen in Beratung begeben haben, waren Männer (7) .<br />

Das Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittsalter der beratenen Glücksspielenden lag bei 40 Jahren<br />

<strong>und</strong> der grösste Teil war ledig (40 %). Der Anteil an ges<strong>ch</strong>iedenen <strong>und</strong><br />

getrennten Personen war mit 24 % unter Spielenden überdur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong><br />

ho<strong>ch</strong> (Anteil in der Gesamtbevölkerung: 7 %). Au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> den Ausländeranteil<br />

ergibt si<strong>ch</strong> im Verglei<strong>ch</strong> zur Gesamtbevölkerung (18 %) eine verhältnismässig<br />

hohe Prävalenz: 30 % der beratenen Glücksspielenden<br />

waren ni<strong>ch</strong>t S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Nationalität. Der Anteil an Haushalten mit<br />

Kindern liegt <strong>für</strong> problematis<strong>ch</strong> Glücksspielende (25 %) lei<strong>ch</strong>t unter demjenigen<br />

der Gesamtbevölkerung (29 %). Die Personen, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> in<br />

ambulanter Beratung befanden, waren im Verglei<strong>ch</strong> zur Gesamtbevölkerung<br />

gut viermal häufiger arbeitslos (18 %) <strong>und</strong> deutli<strong>ch</strong> häufiger<br />

IV-Rentenbeziehende (8 %). Au<strong>ch</strong> fanden si<strong>ch</strong> unter Glücksspielenden<br />

etwas mehr Personen mit tieferen Bildungsabs<strong>ch</strong>lüssen. Ebenso ist das<br />

Haushaltseinkommen von Spielern <strong>und</strong> Spielerinnen im Verglei<strong>ch</strong> zur<br />

Gesamtbevölkerung eher tiefer (7) .<br />

Aus der „Medizinis<strong>ch</strong>en Statistik der Krankenhäuser“ (1) des B<strong>und</strong>esamtes<br />

<strong>für</strong> Statistik lassen si<strong>ch</strong> Erkenntnisse über die stationäre <strong>und</strong> teilstationäre<br />

Behandlung von Spielsü<strong>ch</strong>tigen gewinnen. Für das Jahr 2003 weist die<br />

Statistik insgesamt 97 Fälle mit der Diagnose „Spielsu<strong>ch</strong>t“ (ICD-10 F 63.0)<br />

auf. Bei 23 Fällen wurde „pathologis<strong>ch</strong>es Spielen“ als Haupt-, bei 74 als<br />

Nebendiagnose gestellt. Au<strong>ch</strong> hier sind die männli<strong>ch</strong>en Patienten übervertreten:<br />

Mehr als zwei Drittel (71 %) aller Haupt- <strong>und</strong> Nebendiagnosen<br />

betreffen Männer. Wenn nur die Fälle mit Hauptdiagnose betra<strong>ch</strong>tet<br />

werden, dominieren die Männer no<strong>ch</strong> etwas stärker (74 %). Ein Jahr zuvor<br />

(2002) betrug der Männeranteil sowohl <strong>für</strong> die Haupt- wie au<strong>ch</strong> <strong>für</strong><br />

die Nebendiagnose 66.7 % (Eigene Bere<strong>ch</strong>nungen aufgr<strong>und</strong> der<br />

Medizinis<strong>ch</strong>en Statistik der Krankenhäuser: BFS, 2005) (1) .<br />

Wie <strong>für</strong> andere Sü<strong>ch</strong>te zei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> also au<strong>ch</strong> <strong>für</strong>s problematis<strong>ch</strong>e<br />

Glücksspiel ein unglei<strong>ch</strong>es Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terverhältnis ab. Ausnahmslos zeigen<br />

alle Studien eine deutli<strong>ch</strong> höhere Anzahl problematis<strong>ch</strong> spielender<br />

Männer als Frauen. Es liegt jedo<strong>ch</strong> die Vermutung nahe, dass si<strong>ch</strong> die<br />

Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>teranteile im Verlauf der letzten 30 Jahre angenähert haben:<br />

Eine amerikanis<strong>ch</strong>e Bevölkerungsbefragung ergab <strong>für</strong> das Jahr 1975 einen<br />

Anteil spielender Männer, der um 13 % höher lag als der Anteil spielender<br />

Frauen. Eine verglei<strong>ch</strong>bare Erhebung im Jahre 2002 ergab eine Differenz<br />

von ledigli<strong>ch</strong> 4 % (19) .<br />

Teil IV Die Spielsu<strong>ch</strong>t<br />

Aber wenig Männer, die wegen<br />

Angehörigen eine Beratungsstelle<br />

aufsu<strong>ch</strong>en<br />

Zwei Drittel bis drei Viertel der<br />

Spielsü<strong>ch</strong>tigen in Behandlung sind<br />

Männer<br />

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