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Umweltverbrechen multinationaler Konzerne - Greenpeace

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gelangten täglich etwa 50.000 Tonnen an Minenabraum in das<br />

Gewässer; von dort wurden sie weiter in den Fly getragen, Papua<br />

Neuguineas zweitgrößter Fluss.<br />

Der giftige Abfall hat verheerende Wirkungen. Die Firma gab zu,<br />

dass er für das Waldsterben auf einer Fläche von etwa 2000<br />

Quadratkilometer entlang des Ok Tedi und Fly verantwortlich ist und<br />

zu einem Zusammenbruch der Fischerei führen wird. (Schon jetzt<br />

sind 70 bis 90 Prozent der Fische im Ok Tedi verendet.)<br />

Selbt bei sofortiger Schließung der Mine würden noch viele Jahre<br />

lang weitere Schäden entstehen.<br />

Viele der 40.000 Bewohner entlang des Fly betreiben<br />

Subsistenzwirtschaft (Anbau, Fischerei, Jagd).<br />

Der kontaminierte Abfall bedeckt Teile ihrer Felder und Gärten und<br />

hat fast alle Sago-Bäume entlang des Flusses absterben lassen.<br />

Sago ist das Hauptnahrungsmittel der Region und wird fast bei jeder<br />

Mahlzeit gegessen.<br />

Durch die Schäden sind die Bewohner gezwungen, ihre Jagd- und<br />

Fischereiaktivitäten auf weiter entfernte Gebiete auszudehnen.<br />

Dadurch ist eine ausreichende Ernährung nicht mehr gesichert, und<br />

es kann zu Protein-Mangel unter der Bevölkerung kommen.<br />

Schadensumfang Die Firma bestätigt, dass mindestens die Hälfte des Fly Rivers durch<br />

die Bergbauaktivitäten geschädigt ist (etwa bis zur Everill/Strickland<br />

Kreuzung). Laut Berichten der Anwohner reichen die Auswirkungen<br />

aber bereits südlich über diese Kreuzung hinaus. Auch besteht die<br />

Gefahr, dass die Meeresumwelt, z.B. Riffe, geschädigt werden<br />

könnten.<br />

Wer ist verantwortlich Bis Dezember 2001 war BHP Billiton Hauptaktionär der Mine. Die<br />

Firma hat die Mine gebaut, geleitet, und sie ist für das Einleiten der<br />

Minenabfälle in die Flüsse verantwortlich.<br />

Rechtliche<br />

Schritte/Öffentliche<br />

Aktivitäten<br />

1996 stießen die Bewohner einen Gerichtsprozess an, der sich zwei<br />

Jahre hinzog. BHP stimmte einer Kompensationszahlung für die<br />

verursachten Schäden zu und versprach, den Abraum nicht mehr in<br />

den Fluss zu leiten und geeignetere Entsorgungsmöglichkeiten zu<br />

finden. Bis zum April 2000 war allerdings nichts dergleichen passiert,<br />

und die Bewohner erhoben erneut Anklage gegen BHP. ??aktueller<br />

Stand??<br />

Firmenverhalten Mittels einer Gesetzesvorlage, die an einem einzigen Tag im<br />

Parlament eingebracht und verabschiedet wurde, gab der Staat<br />

Papua Neuguinea im Dezember 2001 sein souveränes Recht ab,<br />

seine Bürger gesetzlich zu schützen. Er übertrug sämtliche<br />

Befugnisse zur Konfliktbewältigung direkt an die Ok Tedi Mining.<br />

Der Gesetzgeber entzieht den Bürgern das Recht, ihre Vertreter<br />

selbst zu wählen, und erlaubt es einer Schar von Ok Tedi Mining<br />

handverlesenen Leuten, Entscheidungen im Namen aller zu treffen,<br />

ganz gleich ob einzelne Personen, ganze Dörfer, Clans oder<br />

Kommunen damit einverstanden sind.<br />

Gleichzeitig garantierte die amtierende Regierung, dass BHP von<br />

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