Umweltverbrechen multinationaler Konzerne - Greenpeace
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Art des Unfalls Im Material der Schiffe stecken große Mengen toxischer und anderer<br />
gefährlicher Substanzen. Die Verschrottung erfolgt vornehmlich in<br />
Asien entlang von Flüssen und auf Stränden. Dabei gelangen die<br />
Schadstoffe in die Umwelt und beeinträchtigen die Gesundheit der<br />
Arbeiter. Die Schiffsgesellschaften umgehen einen nach westlichen<br />
Standards sicheren Abbruch, indem sie ihre alten Schiffe<br />
kostengünstig nach Asien schicken und zum Wert des recycelbaren<br />
Stahls verkaufen.<br />
Euronav Luxembourg hat den 1977 gebauten Öltanker Flandre im<br />
Januar 2002 nach Bangladesh exportiert. Bergensen verkaufte das<br />
25 Jahre alte Schiff Berge Ingerid im Februar 2002 zur<br />
Verschrottung nach Bangladesh. Vroon verkaufte 2002 zwei Schiffe<br />
zum Abbruch nach Indien.<br />
Unfallschäden Der Export westlicher Schiffe, die gefährliche und giftige Materialien<br />
wie Asbest und PCB enthalten, verstößt gegen die Basler<br />
Konvention. Diese verbietet den Export kontaminierter Stahlabfälle<br />
aus OECD- in Nicht-OECD-Länder (Basel Ban Amendement 1995).<br />
Das Verbot ist für die EU-Staaten seit 1.1.1998 in Kraft.<br />
Bei der Verschrottung werden Schadstoffe in die Umwelt freigesetzt,<br />
wodurch Böden, Seen und Flüsse verseucht und die lokale<br />
Fischerei- und Landwirtschaft behindert wird.<br />
Proben von verschiedenen Abbruchstandorten weltweit zeigen<br />
Kontaminationen durch Mineralöl, Schwermetalle, PAKs, PCBs und<br />
Organozinn-Komponenten.<br />
Die Konzentrationen dieser Stoffe sind so hoch, dass sie nach<br />
westlichen Standards eine Sanierung der betroffenen Gebiete<br />
erforderlich machen.<br />
Die Arbeiter sind den giftigen Stoffen permanent ausgesetzt. Sowohl<br />
am Arbeitsplatz als auch in den nahe gelegenen Schlafquartieren<br />
atmen sie toxischen Rauch und Asbeststaub ein, der ein hohes<br />
Krebsrisiko birgt. Der Rauch geht von Schiffsanstrichen aus, die sich<br />
durch das Trennschneiden mit kleinen Handschweißgeräten<br />
entzünden. Neben diesen ständigen Schwelbränden kommt es<br />
häufig zu großen Feuern.<br />
Abwässer von den Schiffsabbrüchen verseuchen die Küstenzonen<br />
mit Ölen, Bioziden und Schwermetallen. Die unkontrollierte<br />
Entsorgung der Schiffsabwässer gefährdet zudem das ökologische<br />
Gleichgewicht, weil über die Schiffe marine Organismen aus<br />
anderen Ländern bzw. Kontinenten eingeführt werden.<br />
Die Arbeit auf den Verschrottungsplätzen ist körperlich extrem hart,<br />
die Arbeiter sind permanenten Gefahren ausgesetzt, und oft gibt es<br />
Verletzungen oder sogar Todesfälle. Dabei sind die Hauptursachen<br />
für die Unfälle herabstürzende Stahlplatten und Schiffsteile sowie<br />
Explosionen und Brände (Treibstoff und Farben). Außerdem wird<br />
Kohlendioxid (CO 2) eingeatmet, was zu Erstickungen im<br />
Schiffsinnern führen kann.<br />
Schadensumfang Probennahmen auf den Schrottplätzen verdeutlichten die große<br />
Gefahr für Umwelt und Bevölkerung. Eine Quantifizierung bisheriger<br />
Umwelt- und Gesundheitsschäden, die durch die<br />
Schiffsverschrottung in Asien hervorgerufen werden, gibt es nicht.<br />
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