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Umweltverbrechen multinationaler Konzerne - Greenpeace

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Wer ist<br />

verantwortlich?<br />

Rechtliche<br />

Schritte/Öffentliche<br />

Aktivitäten<br />

den USA vermarktet und gehört nun zu den fünf meist verkauften<br />

Insektiziden; der Verkauf bringt Jahresumsätze von mehr als zwei<br />

Milliarden US$. Die Chemikalie verursacht jährlich mehr als 1.000<br />

Vergiftungsfälle und 7.000 Fälle versehentlicher Vergiftungen allein<br />

in den USA. 13<br />

Dow Chemicals trägt die Verantwortung für die Vermarktung einer<br />

Chemikalie in ärmeren Ländern wie Indien, die als Nervengift<br />

bekannt ist und in den USA als ungeeignet für den privaten<br />

Gebrauch eingestuft wurde.<br />

Staatliche Behörden sind ebenfalls verantwortlich, weil sie es<br />

versäumten, den Einsatz dieser Chemikalie in Indien zu verhindern.<br />

Verantwortlich sind auch indische Unternehmen, die aktiv den<br />

Einsatz dieser Chemikalie in ihren Produkten betreiben, ohne<br />

Rücksicht auf deren nachgewiesene Giftigkeit.<br />

Betroffene US-Bürger strengten in den 90er Jahren mehr als 270<br />

Gerichtsverfahren gegen Dow an.<br />

Die EPA belegte Dow in 1995 mit einer Geldstrafe von US$ 732.000<br />

für die Geheimhaltung von Berichten zu den negativen<br />

Auswirkungen, die aus der Anwendung oder der Aufnahme von<br />

Dursban resultieren können. 14<br />

Im Januar 1997 kündigte die EPA eine freiwillige Vereinbarung mit<br />

Dow Elanco an, derzufolge viele Anwendungen von Chlorpyriphos<br />

eingestellt würden (inkl. aller Sprays und Zerstäuber). Änderungen<br />

bei der Schulung und Aufklärung von Anwendern und Öffentlichkeit<br />

sollten folgen.<br />

Am 8. Juni 2000 verbot die EPA alle Anwendungen von Dursban in<br />

Wohnhäusern und gewerblichen Gebäuden. Die EPA legte ebenfalls<br />

wichtige Einschränkungen für den Einsatz von Chlorpyriphos, dem<br />

aktiven Bestandteil von Dursban beim Anbau von Nahrungsmitteln,<br />

fest. 15<br />

In den letzten zwei Jahrzehnten gab es viele anti-Dursban-<br />

Kampagnen von verschiedenen Nicht-Regierungsorganisationen<br />

(NGOs) in den USA.<br />

Firmenverhalten Das Unternehmen hat den Verkauf von Dursban auf indischen<br />

Märkten nicht eingestellt, trotz der in den USA nachgewiesenen<br />

schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit und trotz aller<br />

Bekenntnisse zu „Responsible Care“.<br />

Dow hat auch andere Chemie-Unternehmen nicht auf die<br />

gesundheitsschädliche Wirkung von Chlorpyriphos aufmerksam<br />

gemacht, geschweige denn auf die daraus resultierende<br />

Notwendigkeit zur Einstellung von Produktion und Verkauf dieser<br />

gefährlichen Chemikalie. Stattdessen setzt Dow die Vermarktung<br />

fort, begleitet von Kommentaren wie: „Bei vorschriftsmäßigem<br />

Gebrauch sind Chlorpyriphos-Produkte unbedenklich für den Einsatz<br />

in der Umgebung von Erwachsenen und Kindern („Used as directed,<br />

chlorpyrifos products are safe for use around adults and children“). 10<br />

Ergebnis rechtlicher Bisher keine. Umwelt-Gesetze in Indien werden maßgeblich von den<br />

14ibid: http://www.bandursban.org/dow/<br />

15 ibid: http://www.bandursban.org/latest/<br />

1 0 Dow Agrosciences Website Q&A page: http://www.dowagro.com/about/issues/qa.htm<br />

11 ibid: http://www.dowagro.com/chlorp/rpa/about.htm<br />

16

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