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Umweltverbrechen multinationaler Konzerne - Greenpeace

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Bayer AG (Bayer Crop Protection), Tauccamarca, Peru<br />

Firmenangaben Bayer AG<br />

Bayer CropScience<br />

Alfred-Nobel-Str. 50<br />

40789 Monheim am Rhein<br />

Germany<br />

++33 (0) 4 72 85 – 44 68<br />

info@bayercropscience.com<br />

Bayer-Vorstand:<br />

Werner Wenning (Vorstands-Vorsitzender), Klaus Kühn, Dr. Richard<br />

Pott, Dr. Udo Oels, Werner Spinner, Dr. Jochen C. Wulff (Vorstands-<br />

Vorsitzender von Bayer CropScience)<br />

Unfallort Tauccamarca, ein abgelegenes Andendorf in der peruanischen<br />

Provinz Paucartambo. Das Dorf liegt etwa drei Stunden Fahrzeit von<br />

Cuzco entfernt.<br />

Firmenaktivität Die Firma Bayer ist der primäre Hersteller und Importeur des<br />

Insektizides Methyl-Parathion, einer der Handelsnamen ist „Folidol“.<br />

Methyl-Parathion, das speziell für den Anden-Anbau vermarktet<br />

wurde 107 , steht in der WHO-Gefahrenklasse „Ia“ (extrem gefährlich).<br />

Das weiße, pulverförmige Pestizid wurde ohne Warnhinweise zur<br />

Gefährlichkeit des Produktes für Gesundheit und Umwelt in einfache<br />

Plastiktüten verpackt und gelangte so in den Landhandel.<br />

Die auffälligsten Abbildungen auf den Verpackungen zeigten<br />

gesundes Gemüse (Karotten, grüne Bohnen, Kartoffeln). Die<br />

Produktinformation war in Spanisch und für die Quechua-sprachige<br />

Bevölkerung nicht lesbar 108 .<br />

Art des Unfalls Im Oktober 1999 wurde den Kindern in der Schule von<br />

Tauccamarca, die seit Jahren an einem „Free-milk-programme“ der<br />

Regierung beteiligt war, versehentlich ein, mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit, durch Methyl-Parathion kontaminiertes<br />

Milchpulver zum Frühstück verabreicht. Bei dem Produkt handelt es<br />

sich um ein weißes, schwach riechendes Pulver, das eine ähnliche<br />

Konsistenz wie Milchpulver aufweist.<br />

Während Zeugenaussagen und Polizeiberichte übereinstimmend<br />

auf Methylparathion hinweisen, gibt die Regierung an, es habe sich<br />

bei dem Pestizid um Ethyl-Parathion gehandelt. Es gibt jedoch keine<br />

Blut- oder Gewebeanalysen der vergifteten Kinder.<br />

Ethyl-Parathion sondert einen extrem starken, üblen Geruch aus, der<br />

umgehend Übelkeit und Kopfschmerzen verursacht. Es ist daher<br />

kaum vorstellbar, dass selbst hungrige Kinder eine mit diesem<br />

Pestizid kontaminierte Milch trinken würden.<br />

107 Coalition against Bayer Dangers (2001): Bayer Sued for Pesticide deaths in Peru. www.cbgnetwork.org<br />

108 Coalition against Bayer Dangers (2001): Bayer Sued for Pesticide deaths in Peru. www.cbgnetwork.org<br />

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