Umweltverbrechen multinationaler Konzerne - Greenpeace
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Wer ist<br />
verantwortlich?<br />
Rechtliche Schritte<br />
oder öffentliche<br />
Aktivitäten<br />
Firmenverhalten nach<br />
dem Unglück<br />
Die Zahl der angolanischen und bulgarischen Opfer ist unbekannt.<br />
Die Betroffenen wurden ohne finanzielle Entschädigung zurück in<br />
ihre Heimatländer geschickt.<br />
Die Zahl weiterer Opfer ist nicht bekannt; genauso wenig gibt es eine<br />
Einschätzung der Schäden, die sich für nachfolgende Generationen<br />
ergeben werden.<br />
Die Kosten für eine Dioxin-Dekontamination werden auf mehrere<br />
Milliarden tschechische Kronen geschätzt (etwa 300 Mio $US) 86 .<br />
Da die größten Schäden bereits vor 1989 entstanden und sich die<br />
Firma zu dieser Zeit in staatlichem Besitz befand, ist in erster Linie<br />
der Staat verantwortlich.<br />
Der National Property Fund hat 4,5 Milliarden Kronen für<br />
Sanierungsaktivitäten reserviert. Dies ist die maximale durch den<br />
Staat akzeptierte Summe 87 , 88 (etwa 150 Mio EUR).<br />
Agrofert ist nach dem Besitzwechsel teilweise rechtlich<br />
verantwortlich für die Firma.<br />
Die Opfer des Agent-Orange-Skandals planen für Mai 2002 die<br />
Einrichtung einer Bürgerrechtsinitiative 89 .<br />
<strong>Greenpeace</strong> verfolgt die Dekontaminationsvorschläge kritisch und<br />
fordert sofortiges Handeln aufgrund akuter Risiken. Der Erfolg lässt<br />
allerdings auf sich warten.<br />
Bis Anfang 2002 leugnete die Firma die bestehenden Probleme und<br />
sagte aus, dass die Dekontaminations-Pläne sich in der<br />
Anfangsphase befänden und Gelder vorhanden seien.<br />
AndereThemen wurden nicht angeschnitten. Im Rahmen der<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung versuchte Spolana, die<br />
Quecksilberverseuchung herunterzuspielen. Das Thema<br />
Firmenhaftung blieb tabu, auch in Bezug auf die 2,4,5-T-Opfer. Dem<br />
Überflutungsproblem begegnete Spolana mit der Beauftragung eines<br />
neuen, dynamischen Überflutungsmodells, das die bestehende<br />
Gefahr widerlegen soll.<br />
Im Februar/März 2002 wechselte der Direktor Spolanas ins<br />
Vorstandgremium, und ein neuer Direktor besetzte die Stelle. Auch<br />
der Pressesprecher wurde ausgewechselt. Die neue Firmenstrategie<br />
setzt auf Scheinoffenheit. Die Verantwortlichen hielten mehrfach<br />
Pressekonferenzen zu der Dioxin- und Quecksilberverseuchung ab<br />
und beschlossen den Bau einer Flutbarriere.<br />
Der Grund für diesen Wandel ist die durch <strong>Greenpeace</strong><br />
herbeigeführte Aufmerksamkeit der tschechischen, deutschen und<br />
sächsischen Umweltminister gegenüber der Spolana-Thematik.<br />
Außerdem änderte das regionale Regierungshaupt Bendl (ODS<br />
86 Mündliche Information tschechischer Opfer – teilweise im Besitz von <strong>Greenpeace</strong> (TschechischeRepublik).<br />
87 Czech press on 8.4.2002 to 16.4.2002 – for instance Pravo (stredni Cechy) 14.4.02 page 17; CTK press agency 8.4.02,<br />
Na jare 2003 zacne ve Spolane likvidace objektu zamorenych rtuti<br />
88 amongst many others: Cesky denik, stredni cechy, 4.4.2002, page 7 – BBC Ceska redakce, 13.3.2002, 07:00 Dobré ráno<br />
s BBC)<br />
89 Mündliche Information tschechischer Opfer – teilweise im Besitz von <strong>Greenpeace</strong> (TschechischeRepublik).<br />
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