16.01.2013 Aufrufe

Umweltverbrechen multinationaler Konzerne - Greenpeace

Umweltverbrechen multinationaler Konzerne - Greenpeace

Umweltverbrechen multinationaler Konzerne - Greenpeace

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sieben Feldversuche mit genetisch veränderten Baumwollsamen<br />

von Delta & Pine fanden in Paraguay statt. Ob die kontaminierten<br />

Samen in Ricon´í genetisch verändert waren, ist nicht bekannt 154 .<br />

Schäden Die Firma traf keine Vorsorgemaßnahmen für den Umgang mit den<br />

kontaminierten Baumwollsamen. Die Produktbeschreibungen waren<br />

in englischer Sprache verfasst, der Schutz von Menschen und<br />

Umwelt war zu keiner Zeit gewährleistet (z.B. gab es keine<br />

Absperrung des Geländes).<br />

15 Leute (darunter auch Kinder) aus der Gemeinde halfen bei der<br />

Entsorgung und arbeiteten barfuß und mit bloßen Händen.<br />

Die medizinischen Untersuchungen an 70 Anwohnern ergaben<br />

mehrere Fälle akuter Pestizidvergiftung 155 . Weitere Untersuchungen<br />

mussten aus Geldmangel eingestellt werden.<br />

Schätzungen gehen davon aus, dass ca. 600 Menschen betroffen<br />

sein könnten.<br />

Im Dezember 1998 starb der dreißigjährige Agustín Ruiz Aranda,<br />

laut Totenschein, ausgestellt von Dr. Filártiga, an einer akuten<br />

Vergiftung. Aranda ließ eine Frau und vier Kinder zurück 156 .<br />

Aus den lokalen Brunnen und Pumpen kamen giftige Schlämme<br />

anstelle von Wasser 157 .<br />

Schadensumfang Die Entsorgung der kontaminierten Baumwollsamen würde<br />

140.800,00 US$ kosten (EPA, 1998). In den USA gibt es derzeit<br />

keine zugelassene Einrichtung zur Verbrennung derart behandelter<br />

Baumwollsamen.<br />

Wer ist<br />

verantwortlich?<br />

Rechtliche<br />

Schritte/Öffentliche<br />

Aktivitäten<br />

Einem paraguayanischen Gericht zufolge, das mit dem Fall betraut<br />

war, übernimmt Delta & Pine die Verantwortung für den Vorfall.<br />

Allerdings hat die Firma die extreme Vergiftung des<br />

Entsorgungsortes bisher nicht anerkannt.<br />

Die Ministerien für Landwirtschaft und Gesundheit haben die<br />

Ergebnisse der medizinischen Untersuchungen bestätigt,<br />

unternahmen allerdings keine weiteren Schritte.<br />

Das Bildungsministerium weigerte sich, die Schule bei einer nötigen<br />

Evakuierung zu unterstützen.<br />

Protestaktionen und nationale Medienaufmerksamkeit.<br />

In die Aktionen gegen Delta & Pine waren folgende Akteure<br />

involviert:<br />

- IUF (International Union of Food and Agricultural Workers) (der<br />

internationale Gewerkschaftsverband mit Sitz in der Schweiz und<br />

155 Timmons Roberts, J.: response to Delta & Pine Land Co./Paraguay. http://csf.colorado.edu/elan/may99/msg00427.html<br />

23.07.1999<br />

156 “Seeds of Death” in Rincon’í, Paraguay: a case study of uncontrolled toxic exports and unpunished crimes – Pedro<br />

Cuesta, 22 April, 2002<br />

157 Pesticide Action Network: IUF calls on Delta & Pine Land to clean up toxic disaster in Paraguay www.panuk.org/press/paraguay.htm<br />

15.06.1999<br />

76

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!