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Zugang zu Pflanzengenetischen Ressourcen für die ... - Genres

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Zusammenfassung der Diskussion<br />

<strong>Zugang</strong>s und aus der Teilhabe an den Erträgen verfügbaren Mittel aufzehren, so daß keine Mittel<br />

<strong>zu</strong>r eigentlichen Erhaltung erwirtschaftet werden können. Daher wird in <strong>die</strong>sen Fällen eine<br />

bilaterale Regelung als unbefriedigend angesehen.<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund empfehlen <strong>die</strong> Teilnehmer, zwischen genetischem Material <strong>zu</strong> unterscheiden,<br />

dessen Erhaltung mit marktwirtschaftlichen Mechanismen gesichert werden kann und<br />

solchen, <strong>die</strong> wegen geringer Gewinnerwartungen nur mit öffentlichen Mitteln erhalten werden<br />

können und dann auch allgemein <strong>zu</strong>gänglich sein sollten. Letzteres dürfte <strong>für</strong> viele landwirtschaftlich<br />

interessante pflanzengenetische <strong>Ressourcen</strong> <strong>zu</strong>treffen. Deshalb sollte nach Ansicht der<br />

Teilnehmer eine Regelung <strong>zu</strong>r Erhaltung pflanzengenetischer <strong>Ressourcen</strong> <strong>für</strong> Ernährung und<br />

Landwirtschaft im Rahmen eines multilateralen Systems angestrebt werden.<br />

Damit wird auch <strong>die</strong> bei bilateralen Regelungen bestehende Gefahr einer Konzentration der<br />

Nachfrage nach pflanzengenetischen <strong>Ressourcen</strong> auf „genreiche“ Länder bei gleichzeitiger<br />

Vernachlässigung „genärmerer“ Länder und von Ländern mit schlecht ausgebauter Infrastruktur<br />

verringert. Durch eine gegenseitige Preisunterbietung der Bieterländer könnte dann <strong>die</strong> genetische<br />

Erosion sogar beschleunigt werden.<br />

Bilaterale Abmachungen werden jedoch von der Mehrheit der Teilnehmer <strong>für</strong> genetische <strong>Ressourcen</strong>,<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> pharmazeutische Zwecke verwendet werden, aber auch <strong>für</strong> einzelne <strong>Ressourcen</strong>, <strong>die</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Ernährung oder <strong>die</strong> Landwirtschaft von außerordentlicher Bedeutung sind, als sinnvoll<br />

angesehen.<br />

Die Finanzierung eines multilateralen Systems könnte nach Ansicht vieler Teilnehmer am besten<br />

im Rahmen einer Fondslösung erfolgen. Die „Konvention über <strong>die</strong> biologische Vielfalt“ sieht in<br />

Artikel 39 <strong>die</strong> „Globale Umweltfazilität“ (GEF) als Finanzierungsmechanismus vor, erlaubt in<br />

Artikel 21 aber auch weitere Mechanismen. Solche bestehen bereits und werden <strong>für</strong> <strong>die</strong> hier<br />

behandelten Zwecke, u.a. auch <strong>zu</strong>r Förderung des Technologietransfers, genutzt. Die Aufbringung<br />

der <strong>für</strong> <strong>die</strong> Finanzierung des multilateralen Systems notwendigen Mittel könnte entweder mit Hilfe<br />

eines Länderschlüssels unter Berücksichtigung des Reichtums an natürlicher Biodiversität eines<br />

Landes bzw. der in seinen Genbanken erhaltenen Sammlungen geregelt werden, <strong>die</strong> Verwendung<br />

sollte nach dem Antragsprinzip und den Selektionskriterien von GEF erfolgen. Einige Teilnehmer<br />

betonten, daß neben den genannten Kriterien auch der Armutsstatus eines Landes bei der<br />

Mittelverteilung berücksichtigt werden sollte. Zum einen besteht eine enge Relation zwischen<br />

Armut und <strong>Ressourcen</strong>zerstörung und <strong>zu</strong>m anderen sind arme Länder oft nicht in der Lage, <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Erhaltung ihrer pflanzengenetischen <strong>Ressourcen</strong> auf<strong>zu</strong>kommen. Die Teilnehmer stimmen<br />

überein, daß mit „Kompensation aus Fondsmitteln“ nicht allgemeine Entwicklungshilfemaßnahmen<br />

oder gar Armutsbekämpfung gemeint sind, sondern vielmehr ein Anreizsystem geschaffen werden<br />

soll, das der Erhaltung von pflanzengenetischen <strong>Ressourcen</strong> <strong>die</strong>nt und <strong>die</strong>sbezügliche nationale<br />

Anstrengungen unterstützt.<br />

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