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Zugang zu Pflanzengenetischen Ressourcen für die ... - Genres

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Eigentumsrechte und <strong>Zugang</strong>sbedingungen <strong>zu</strong> genetischen <strong>Ressourcen</strong> auf internationaler Ebene<br />

<strong>zu</strong>m beiderseitigen Nachteil von Industrie- und Entwicklungsländern beeinträchtigen.<br />

1 Freier <strong>Zugang</strong> oder Schutz des geistigen Eigentums ­ was bringt das der Forschung?<br />

Bisher ist man in der internationalen Zusammenarbeit im Forschungsbereich mit einem Mindestmaß<br />

an Vorschriften und Regeln ausgekommen. Die Überwachung der Einfuhr von Pflanzenmaterial<br />

erfolgt durch <strong>die</strong> Pflanzenschutz<strong>die</strong>nste der einzelnen Staaten; sie wenden auch <strong>die</strong> Quarantänebestimmungen<br />

an, <strong>die</strong> den Austausch von Material zwischen Forschern verzögert oder verhindert<br />

haben.<br />

Dabei ist jedoch der genetischen Information, <strong>die</strong> solches Material beinhaltet, sowie deren Austausch<br />

wenig Beachtung geschenkt worden. Die Sammlung genetischen Materials durch einzelne<br />

Wissenschaftler, botanische Gärten und Genbanken im Ausland war meistens <strong>für</strong> staatliche Stellen<br />

von geringem Interesse. In den Fällen, in denen sie Beachtung fanden und Genehmigungen bzw.<br />

spezielle Einreisepapiere <strong>für</strong> Wissenschaftler erforderlich waren, erteilten <strong>die</strong> Einreiseländer in der<br />

Regel <strong>die</strong> entsprechenden Genehmigungen <strong>für</strong> Forschungsreisen unter der Bedingung, daß ihre<br />

eigenen Wissenschaftler daran teilnehmen konnten und Muster der Sammlungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> einheimischen<br />

Zentren <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt wurden.<br />

Damals spielte das geistige Eigentum nur eine geringe Rolle. Bei der Genetik handelt es sich um<br />

ein relativ neues Phänomen, das erstmals mit der Einführung des Sortenschutzes in einigen<br />

Industrieländern in den 30er Jahren angesprochen wurde, und neuerdings durch <strong>die</strong> Zulassung<br />

"regulärer" gewerblich verwendbarer Patente <strong>für</strong> Formen des Lebens erweitert wurde.<br />

Bisher funktionierte <strong>die</strong> internationale Zusammenarbeit im Forschungsbereich im Rahmen des<br />

freien Austauschs gut. Ein Beispiel <strong>für</strong> eine erfolgreiche internationale Zusammenarbeit in der Forschung<br />

ist <strong>die</strong> Züchtung von hochertragreichen Weizen- und Reissorten durch CIMMYT und<br />

IRRI 4 in den 60er Jahren. Die Grüne Revolution war Sammelbecken <strong>für</strong> das Sachwissen im Bereich<br />

Pflanzenzüchtung, ohne daß ein einziges Patent <strong>für</strong> Pflanzenzüchtung oder irgendwelcher<br />

Sortenschutz vergeben wurde, einer der großen technologischen Errungenschaften der modernen<br />

Zeit. Ebenso wichtig ist <strong>die</strong> Tatsache, daß <strong>die</strong> Züchter in <strong>die</strong> Lage versetzt wurden, genetische<br />

<strong>Ressourcen</strong> überall in der Welt <strong>zu</strong> beziehen, wodurch seine systematische Nut<strong>zu</strong>ng möglich<br />

wurde 5 .<br />

Da <strong>die</strong> Nut<strong>zu</strong>ng pflanzengenetischer <strong>Ressourcen</strong> ein Kernstück ihrer Zielvorstellung war, haben<br />

<strong>die</strong> in der CGIAR 6 <strong>zu</strong>sammengeschlossenen Gruppen immer <strong>die</strong> Politik eines freien Austausches<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Centro Internacional de Mejoramiento de Maiz y Trigo (Mexiko), und International Rice Research<br />

Institute (Philippinen).<br />

Im Hinblick auf einen Überblick auf <strong>die</strong> Ergebnisse der Grünen Revolution vgl. Anderson et al.<br />

Die 1971 gegründete Beratungsgruppe <strong>für</strong> internationale Agrarforschung (CGIAR) ist ein Zusammen-

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