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Zugang zu Pflanzengenetischen Ressourcen für die ... - Genres

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Vorwort des Herausgebers<br />

Preface of the Editor<br />

Mit dem Inkrafttreten der völkerrechtlich verbindlichen Konvention über <strong>die</strong> biologische<br />

Vielfalt im Jahr 1993 haben sich <strong>die</strong> Rahmenbedingungen in Fragen der <strong>Zugang</strong>sbedingungen<br />

<strong>zu</strong> genetischen <strong>Ressourcen</strong> als Teil der biologischen Vielfalt entscheidend verändert.<br />

Bis dahin wurde der <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> genetischen <strong>Ressourcen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ernährung und Landwirtschaft<br />

durch <strong>die</strong> rechtlich nicht bindende Internationale Verpflichtung <strong>zu</strong> pflanzengenetischen <strong>Ressourcen</strong><br />

im Rahmen des Globalen Systems der FAO über pflanzengenetische <strong>Ressourcen</strong><br />

geregelt. Allgemeiner Grundsatz war ein freier <strong>Zugang</strong> <strong>für</strong> alle bona fide Nutzer. Dabei galt das<br />

generelle Einverständnis, daß alle Staaten <strong>die</strong>ser Erde auf dem Gebiet der Erhaltung und<br />

Nut<strong>zu</strong>ng pflanzengenetischer <strong>Ressourcen</strong> voneinander abhängig sind.<br />

Gestützt auf das im internationalen Recht verankerte Prinzip der nationalen Souveränität<br />

unterstellt <strong>die</strong> Konvention über <strong>die</strong> biologische Vielfalt <strong>die</strong> gesamte Biodiversität und damit<br />

auch <strong>die</strong> genetischen <strong>Ressourcen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ernährung und Landwirtschaft den souveränen Rechten<br />

der einzelnen Staaten. Der <strong>Zugang</strong> kann durch nationales Recht geregelt werden, wobei<br />

eine auf vorheriger Information beruhende Zustimmung gefordert werden kann. Der <strong>Zugang</strong><br />

soll <strong>für</strong> eine nachhaltige Nut<strong>zu</strong>ng der <strong>Ressourcen</strong> nicht ungebührlich erschwert und aufgrund<br />

gegenseitig vereinbarter Bedingungen gewährt werden, wobei <strong>die</strong> Vorteile aus der Nut<strong>zu</strong>ng<br />

gerecht und ausgewogen geteilt werden sollen. Da <strong>die</strong>s <strong>zu</strong>nächst <strong>zu</strong> einer Verunsicherung bei<br />

der internationalen Zusammenarbeit führte, sahen sich viele Staaten vor der Aufgabe, <strong>die</strong>sbezüglich<br />

eine Klärung herbei<strong>zu</strong>führen. Geprüft wird insbesondere, wie <strong>die</strong> Prinzipien der Konvention<br />

im Rahmen einer multilateralen Vereinbarung über <strong>die</strong> internationale Zusammenarbeit<br />

bei der Erhaltung und Nut<strong>zu</strong>ng pflanzengenetischer <strong>Ressourcen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ernährung und<br />

Landwirtschaft realisiert werden können.<br />

In Deutschland wurde der Diskussionsprozeß vom Bundesministerium <strong>für</strong> Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Forsten (BML) und dem Informationszentrum <strong>für</strong> Genetische <strong>Ressourcen</strong> (IGR)<br />

bei der Zentralstelle <strong>für</strong> Agrardokumentation und -information (ZADI) im Jahr 1993 begonnen.<br />

Mit Unterstüt<strong>zu</strong>ng durch das IGR organisierte das BML am 25. Oktober 1994 eine Fachtagung<br />

<strong>zu</strong>m Thema „Bedingungen <strong>für</strong> den <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> und <strong>die</strong> Nut<strong>zu</strong>ng von genetischen <strong>Ressourcen</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Ernährung und Landwirtschaft als Bestandteil der biologischen Vielfalt“. Mehr als 40<br />

deutsche Experten fanden sich <strong>zu</strong>sammen, um <strong>die</strong> wichtigsten Fragen <strong>zu</strong> diskutieren.<br />

Einführende Referate wurden von Vertretern ausgewiesener Facheinrichtungen des In- und<br />

Auslandes gehalten. Die anschließende Diskussion machte deutlich, wie komplex der<br />

Sachverhalt ist. Es bedarf eines international abgestimmten Vorgehens, um sowohl <strong>die</strong> Anforderungen<br />

der Konvention über <strong>die</strong> biologische Vielfalt <strong>zu</strong> erfüllen als auch <strong>die</strong> Nut<strong>zu</strong>ng der<br />

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