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Zugang zu Pflanzengenetischen Ressourcen für die ... - Genres

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Zusammenfassung der Diskussion<br />

rechtlich nicht verpflichtende – Regelungen wurden durch <strong>die</strong> „Verpflichtung <strong>zu</strong> pflanzengenetischen<br />

<strong>Ressourcen</strong>“ im Rahmen der FAO getroffen. Ein wesentliches Ziel der „Konvention über<br />

<strong>die</strong> biologische Vielfalt“, <strong>die</strong> Erhaltung der Lebensgrundlagen, richtet sich auf <strong>die</strong> gesamte<br />

biologische Vielfalt. Dies soll u.a. durch <strong>die</strong> Gewährung souveräner Rechte der Herkunftsländer<br />

an ihren genetischen <strong>Ressourcen</strong> und der Beteiligung an den sich daraus ergebenden Gewinnen<br />

erreicht werden.<br />

Bei der Erhaltung des <strong>für</strong> <strong>die</strong> menschliche Ernährung genutzten Teils der biologischen Vielfalt, den<br />

genetischen <strong>Ressourcen</strong>, treten eine Reihe von Besonderheiten auf, wie z.B. <strong>die</strong> weltweite<br />

Verbreitung, jahrtausendealte züchterische Bearbeitung und Überlebensabhängigkeit <strong>die</strong>ser<br />

Kulturformen vom Menschen. Damit <strong>zu</strong>sammenhängend und im Hinblick auf ihre Bedeutung <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Ernährungssicherung stellen sich <strong>die</strong> Fragen des <strong>Zugang</strong>s <strong>zu</strong> <strong>die</strong>sen genetischen <strong>Ressourcen</strong><br />

in besonderer Weise. Sie konnten bei der Abfassung der „Konvention über <strong>die</strong> biologische Vielfalt“,<br />

<strong>die</strong> ihr Hauptaugenmerk auf <strong>die</strong> wildlebende biologische Vielfalt richtet, nicht gelöst werden.<br />

Zunächst wird <strong>die</strong> Frage aufgeworfen, wieviel genetische Vielfalt in Anbetracht der rasch voranschreitenden<br />

technologischen Entwicklungen <strong>für</strong> den Sektor Landwirtschaft und speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Pflanzenzüchtung künftig überhaupt benötigt werden.<br />

Da niemand vorhersehen kann, welchen veränderten Anforderungen seitens Landwirtschaft und<br />

Pflanzenzüchtung künftig begegnet werden muß und welche <strong>Ressourcen</strong> da<strong>für</strong> benötigt werden,<br />

sollte – nach einstimmiger Ansicht der Tagungsteilnehmer – ein möglichst breites Reservoir an<br />

genetischen <strong>Ressourcen</strong> <strong>zu</strong>m Zwecke der Zukunftsvorsorge erhalten werden. An verschiedenen<br />

Beispielen, wie der Entwicklung von Sorten <strong>für</strong> marginale Standorte, Resistenzzüchtung u. ä. m.,<br />

wird verdeutlicht, daß <strong>die</strong> Anforderungen an <strong>die</strong> Züchtung sich innerhalb kurzer Zeit ändern<br />

können. Es wird darauf hingewiesen, daß <strong>für</strong> <strong>die</strong> klassischen großen Kulturarten umfangreiche<br />

Sammlungen bestehen, jedoch bei den vielen kleineren Kulturarten speziell in Entwicklungsländern<br />

aktuell eine hohe Rate genetischer Erosion stattfindet und Erhaltungsmaßnahmen dringend<br />

notwendig sind.<br />

Sammeln und Einlagern von genetischen <strong>Ressourcen</strong> in Genbanken alleine ist ein notwendiges,<br />

aber nicht hinreichendes und <strong>zu</strong>dem ein kostenintensives Verfahren <strong>zu</strong>r Sicherung der biologischen<br />

Vielfalt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft. Es wird darauf hingewiesen, daß <strong>die</strong>ses erheblich dadurch rationalisiert<br />

werden kann, daß verstärkt Forschung über <strong>die</strong> biologische Vielfalt, <strong>die</strong> Art des Sammelns, <strong>die</strong><br />

Eigenschaften des gesammelten Materials, Erhaltungsmethoden etc. ermöglicht wird. Eine gewisse<br />

Unschärfe wird allerdings bei der Wertung des gesammelten Materials immer dadurch bestehen<br />

bleiben, daß <strong>die</strong> Anforderungen <strong>zu</strong>künftiger Generationen nur schwer einschätzbar sind.<br />

Sammeln erfolgt nicht nur <strong>zu</strong>m Zweck der Versicherung <strong>für</strong> eine prinzipiell nicht vorhersehbare<br />

Zukunft, sondern auch ganz wesentlich mit dem Ziel, bestimmte gewünschte Eigenschaften <strong>zu</strong><br />

finden, um <strong>die</strong>se verfügbar <strong>zu</strong> haben und bereits jetzt nutzbar machen <strong>zu</strong> können. Vorausset<strong>zu</strong>ng<br />

da<strong>für</strong> ist, daß das gesammelte Material auch dokumentiert, charakterisiert und evaluiert wird.<br />

Forschungskapazitäten und Forschungsmittel sind erforderlich, durch <strong>die</strong> <strong>die</strong> spezifischen Lei-

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