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Zugang zu Pflanzengenetischen Ressourcen für die ... - Genres

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J. VON BRAUN UND D. VIRCHOW<br />

Ökonomische Bewertung von Instrumenten <strong>zu</strong>r Erhaltung und Nut<strong>zu</strong>ng der<br />

genetischen <strong>Ressourcen</strong> als Teil der biologischen Vielfalt<br />

Economic valuation of instruments for conservation and use of genetic resources as a part of biological<br />

diversity<br />

JOACHIM VON BRAUN 1<br />

DETLEF VIRCHOW 1<br />

Zusammenfassung<br />

1) Die Bedingungen <strong>für</strong> den <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> und <strong>die</strong> Nut<strong>zu</strong>ng von genetischen <strong>Ressourcen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Landwirtschaft und Ernährung werden <strong>zu</strong>nehmend ein relevantes Thema, weil<br />

– neue technologische Möglichkeiten (Biotechnologie) <strong>die</strong> Nachfrage nach genetischen<br />

<strong>Ressourcen</strong> erhöhen,<br />

– abnehmende biologische Vielfalt und <strong>die</strong> Anerkennung ihres Wertes Risiken und Knappheiten<br />

erkennbar werden lassen, und<br />

– <strong>die</strong> Welt weiterhin vor der enormen Herausforderung steht, in den kommenden Jahrzehnten<br />

<strong>die</strong> sich absolut rasch erhöhende Weltbevölkerung von konstanten Bodenressourcen mit<br />

nachhaltiger neuer Technologie <strong>zu</strong> ernähren.<br />

2) Verknappung von Angebot und Nachfrage von genetischen <strong>Ressourcen</strong> transformieren <strong>die</strong>se<br />

z. Zt. von einem öffentlichen Gut <strong>zu</strong> Gütern, <strong>die</strong> direkt oder indirekt Preise haben werden. Die<br />

Marktbildung ist erst im Entstehen und wird sich noch sehr langfristig, verbunden mit institutionellen<br />

Friktionen, hinziehen. Institutionell muß es darum gehen, schrittweise <strong>zu</strong>r Bildung von<br />

effizient funktionierenden internationalen Märkten <strong>für</strong> genetische <strong>Ressourcen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Landwirtschaft<br />

und Ernährung <strong>zu</strong> gelangen.<br />

3) Trotz ihrer großen Bedeutung ist es schwierig, den gesamtökonomischen Wert einer genetischen<br />

Ressource <strong>zu</strong> bestimmen, insbesondere auch wegen Bewertungsproblemen über Generationen<br />

hinweg. Ökonomische Ansätze müssen sich gegenwärtig auf ordnungspolitische Grundlagen<br />

bezüglich Marktbildung und Regelung <strong>für</strong> den <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> und <strong>die</strong> Nut<strong>zu</strong>ng von genetischen<br />

<strong>Ressourcen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Landwirtschaft konzentrieren. Das Instrumentarium, das <strong>zu</strong>r Zeit <strong>zu</strong>r Pflege<br />

und Nut<strong>zu</strong>ng genetischer <strong>Ressourcen</strong> als Bestandteil der biologischen Vielfalt diskutiert wird,<br />

entwickelt sich eher ad hoc und klammert ordnungspolitische ökonomische Konzepte weitgehend<br />

aus. Die Frage der Effizienz von eingesetzten Instrumenten muß in der Diskussion um <strong>die</strong> Im-<br />

1<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Ernährungswirtschaft und Ernährungspolitik<br />

Christian-Albrechts-Universität <strong>zu</strong> Kiel<br />

Olshausenstraße 40<br />

24098 Kiel

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