Zugang zu Pflanzengenetischen Ressourcen für die ... - Genres
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ATSAF-Arbeitsgruppe<br />
nachhaltigen Nut<strong>zu</strong>ng genetischer <strong>Ressourcen</strong> arbeiten. Komplementär- und Synergieeffekte<br />
können dabei <strong>zu</strong>m Vorteil aller genutzt werden, auch der Länder, <strong>die</strong> nicht über einen großen<br />
natürlichen Reichtum an genetischen <strong>Ressourcen</strong> verfügen.<br />
Gemeinwohlüberlegungen und ein öffentliches Interesse an einer auch langfristigen Sicherung<br />
der Ernährung legen ein multilaterales System <strong>für</strong> PGRFA nahe, das auf einer Freistellung<br />
des <strong>Zugang</strong>s bei gleichzeitiger Gewähr einer Vorteilsbeteiligung beruht, sei es über klassische<br />
Instrumente der TZ, eine fondsfinanzierte Projektförderung oder andere Mechanismen. Da<strong>für</strong><br />
sprechen auch Nachweis- und Umset<strong>zu</strong>ngsprobleme bei dem legalistischen und dem<br />
nut<strong>zu</strong>ngsorientierten Ansatz.<br />
5.2 Multilateraler Regelungsvorschlag<br />
Den vielfältigen <strong>zu</strong>vor genannten Anforderungen wird ein multilaterales System <strong>zu</strong>r <strong>Zugang</strong>s- und<br />
Weitergaberegelung <strong>für</strong> PGRFA am ehesten gerecht.<br />
Das vorgeschlagene Modell baut auf dem institutionellen Vorschlag auf, erweitert <strong>die</strong>sen aber<br />
um einen Verrechnungsmechanismus, der auch <strong>die</strong> Einbeziehung von Sachleistungen aus<br />
privatwirtschaftlichen Unternehmen ermöglicht. Die von den Mitgliedern in das multilaterale<br />
System eingebrachten PGRFA sollten <strong>für</strong> alle Mitglieder im System frei verfügbar sein,<br />
unabhängig vom Zeitpunkt der Sammlung des genetischen Materials.<br />
Mitglieder in einem solchen System wären im wesentlichen Staaten, <strong>die</strong> ihr pflanzengenetisches<br />
Material im Rahmen des FAO-Netzwerk <strong>für</strong> Ex-situ-Sammlungen einbringen würden, sowie <strong>die</strong><br />
internationalen Agrarforschungszentren mit ihren Genbanken. Die Staaten müßten durch entsprechende<br />
ordnungspolitische Maßnahmen (z. B. gesetzliche Regelungen, steuerliche Anreizsysteme<br />
etc.) da<strong>für</strong> Sorge tragen, daß privatwirtschaftliche Unternehmen, <strong>die</strong> im weiteren Sinne<br />
mit PGR arbeiten, einen entsprechenden Beitrag aus den Vorteilen leisten, <strong>die</strong> sich aus der kommerziellen<br />
und sonstigen Nut<strong>zu</strong>ng der genetischen <strong>Ressourcen</strong> ergeben.<br />
Freier <strong>Zugang</strong> ist dabei so <strong>zu</strong> verstehen, daß Mitglieder in <strong>die</strong>sem System ohne Zahlung einer<br />
allgemeinen Lizenzgebühr <strong>die</strong> im System vorhandenen PGRFA <strong>für</strong> Forschungszwecke und <strong>zu</strong>r<br />
Weiterzüchtung benutzen können. Dies sollte auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Abgabe von patentiertem Material an<br />
EL gelten. Pro abgegebenem Muster an Mitglieder könnte aber an <strong>die</strong> Erhebung einer<br />
Bearbeitungs- bzw. Verwaltungsgebühr gedacht werden, um damit Kosten <strong>für</strong> Lagerung, Vermehrung,<br />
Reinigung, Versand etc. ab<strong>zu</strong>decken.<br />
Die Mitglieder eines multilateralen Systems gewinnen im wesentlichen durch:<br />
– den freien <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> einer größeren Anzahl an PGRFA als sie selbst beigetragen haben;<br />
– <strong>die</strong> Möglichkeiten, auf ein vielfältigeres Spektrum an Ausbildungsmaßnahmen, Informationen,<br />
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