Zugang zu Pflanzengenetischen Ressourcen für die ... - Genres

ATSAF-Arbeitsgruppe
6 Empfehlungen, die in dem Zusammenhang für die CGIAR-Politik zu PGR von Bedeutung
sind
Nach Inkrafttreten der Konvention über die biologische Vielfalt im Jahre 1993 und nach der
Unterzeichnung des Abkommens zwischen der FAO und der CGIAR im Oktober 1994 ist eine
neue Situation entstanden, die nicht nur Auswirkungen auf die 1989 vorgelegte "CGIAR Policy
on Plant Genetic Resources" hat, sondern auch auf die im Mai 1992 vereinbarten
Richtlinien im Rahmen des "CGIAR Working Document on Genetic Resources and Intellectual
Property". Daraus ergeben sich auch Konsequenzen für den 1994 vorgelegten "Stripe
Review on Plant Genetic Resources" und die daraus gezogenen Schlußfolgerungen.
Die 1992 in Rio vorgelegte rechtsverbindliche Konvention dient nicht nur dem Schutz sondern
auch der Nutzung von biologischer Vielfalt. Genetische Ressourcen werden als genetisches
Material definiert, das "einen tatsächlichen oder potentiellen Nutzen oder Wert für die Menschheit"
hat (Art. 2). In Art. 3 wird den Staaten "das souveräne Recht, ihre eigenen genetischen
Ressourcen gemäß ihrer eigenen Umweltpolitik zu nutzen", zuerkannt.
Die Konvention sieht sowohl den In-situ- als auch den Ex-situ-Schutz vor, legt aber das Schwergewicht
auf In-situ- und Habitat-Schutz. Ex-situ-Erhaltung wird in erster Linie als Ergänzung von
In-situ-Maßnahmen gesehen (Art. 9). Verwoben mit den Schutzvorschriften sind Regeln zur
nachhaltigen Nutzung. Nationalen Programmen und Maßnahmen zur Erhaltung und nachhaltigen
Nutzung von Bestandteilen der biologischen Vielfalt wird besondere Bedeutung beigemessen (Art.
11). Die nationalen Regierungen sollen Gesichtspunkte der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung
von biologischen Ressouren in den innerstaatlichen Entscheidungsprozeß einbeziehen (Art. 10)
und entsprechende Anreizsysteme schaffen (Art. 11).
Die in der Konvention angesprochenen Bestimmungen beziehen sich auf die gesamte biologische
Vielfalt und ihre Bestandteile. Die pflanzengenetischen Ressourcen für die Ernährung und
Landwirtschaft sind dabei ein wesentlicher Bestandteil. Die Konventionsbestimmungen haben
somit auf die Aktivitäten der CGIAR erhebliche Auswirkungen, obwohl die Gruppe selbst kein
Mitglied der Konvention ist. Die Auswirkungen ergeben sich in indirekter Weise durch die
Zusammenarbeit der CGIAR mit den meisten Unterzeichnerstaaten der Konvention sowie über
das im Oktober 1994 geschlossene Abkommen zwischen der FAO und der CGIAR, bei dem das
Genbankmaterial der internationalen Zentren dem "FAO-International Network of Ex-situ Collections"
unterstellt wurde. Aus diesem Sonderstatus der CGIAR gegenüber der Konvention ergeben
sich eine Reihe von Fragen, die von dem eigens von der CGIAR dafür eingesetzten beratenden
Gremium, dem „Committee on Genetic Resources Policy“, umgehend angegangen und gelöst
werden müssen. Diese betreffen zum einem rechtliche und zum andere Policy-Fragen.
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