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Zugang zu Pflanzengenetischen Ressourcen für die ... - Genres

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Zusammenfassung der Diskussion<br />

Ferner wird vorgeschlagen, daß in den Revisionsverhandlungen geklärt werden sollte, ob alle <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Ernährung und Landwirtschaft wichtigen genetischen <strong>Ressourcen</strong> (also auch Tiere) einbezogen<br />

werden sollten, anstatt sich auf pflanzengenetisches Material <strong>für</strong> den Agrar- und Ernährungssektor<br />

<strong>zu</strong> beschränken.<br />

Bei den Verhandlungen <strong>zu</strong>r „Konvention über <strong>die</strong> biologische Vielfalt“ ist <strong>die</strong> <strong>Zugang</strong>sregelung<br />

<strong>zu</strong> genetischen <strong>Ressourcen</strong> in Ex-situ-Sammlungen, <strong>die</strong> bereits vor Inkrafttreten der Konvention<br />

erworben wurden, offen geblieben. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund werden im 3. Themenkomplex<br />

folgende Fragen aufgeworfen: Wie soll der <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> genetischen <strong>Ressourcen</strong> in Ex-situ-<br />

Sammlungen, <strong>die</strong> vor Inkrafttreten der Konvention bestanden, geregelt werden? Welche<br />

Bedeutung kann <strong>zu</strong>künftig noch das Prinzip des freien <strong>Zugang</strong>s und gegenseitigen Austauschs<br />

haben?<br />

Die Frage des <strong>Zugang</strong>s <strong>zu</strong> genetischen <strong>Ressourcen</strong>, <strong>die</strong> vor Inkrafttreten der Konvention bestanden,<br />

wird sehr kontrovers diskutiert. Aus Gründen der praktischen Handhabbarkeit spricht vieles<br />

da<strong>für</strong>, <strong>die</strong> <strong>Zugang</strong>sbedingungen <strong>für</strong> alles Material in den Ex-situ-Sammlungen identisch <strong>zu</strong><br />

gestalten, unabhängig vom Zeitpunkt ihres Erwerbes. Problematisch ist, daß sich <strong>zu</strong>m Teil <strong>die</strong><br />

Herkunft des Materials, das vor mehreren Jahrzehnten gesammelt wurde und inzwischen vielfach<br />

Eingang in züchterisch genutztes Material gefunden hat, nicht mehr nachvollziehen läßt. Zudem<br />

stellt sich das Inkrafttreten des Übereinkommens über <strong>die</strong> biologische Vielfalt – je nach Beitrittsdatum<br />

– <strong>für</strong> einzelne Länder unterschiedlich dar. In der Zwischenzeit können sich auch Veränderungen<br />

der Nationalstaaten oder Grenzverschiebungen ergeben haben, <strong>die</strong> schwierige Rechtsfragen<br />

über den Ursprung des Materials aufwerfen.<br />

Die Vertreter der Genbanken weisen darauf hin, daß <strong>die</strong> große Anzahl der bisher international frei<br />

ausgetauschten Muster <strong>zu</strong>dem administrative Regelungen nur schwer realisierbar erscheinen läßt.<br />

So versendet z.B. <strong>die</strong> Genbank Gatersleben jährlich etwa 12.000 Muster an rund 400 Nutzer.<br />

Aufwendige Regelungen könnten sehr schnell bedeuten, daß <strong>die</strong> Erhaltungsaufgaben der Genbank<br />

von Bewirtschaftungsaufgaben verdrängt werden. Somit würde letztlich der Austausch von<br />

genetischem Material, insbesondere <strong>für</strong> Forschungszwecke, erheblich eingeschränkt werden. Es<br />

wird auf den Vorschlag der CGIAR verwiesen, daß eine vor Vergabe von Mustern an andere<br />

Staaten ein<strong>zu</strong>holende Zustimmung (prior informed consent) vom Ursprungsstaat nur einmal<br />

gegeben werden muß. Eine vergleichbare Regelung könnte evtl. auch pauschal <strong>für</strong> das Material<br />

ausgehandelt werden, das vor Inkrafttreten der Konvention gesammelt worden ist.<br />

Sollten <strong>die</strong> Länder des Südens verstärkt eine Kompensation <strong>für</strong> den <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> ihren <strong>Genres</strong>sourcen<br />

fordern, ist nach Ansicht vieler Teilnehmer sehr schnell mit einer verstärkten Nachfrage bei<br />

den Genbanken <strong>zu</strong> rechnen, <strong>die</strong> ihr Material nach wie vor freizügig abgeben. Auch wenn der<br />

großen Nachfrage evtl. durch <strong>die</strong> Erhebung einer Bearbeitungsgebühr begegnet werden könnte,<br />

würden <strong>die</strong> Kapazitäten der Genbanken auf Dauer überlastet werden.<br />

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