Fremdsprache Deutsch Europäisch - DaF Netzwerk
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<strong>Fremdsprache</strong> <strong>Deutsch</strong> <strong>Europäisch</strong><br />
wirksam.“Ziel ist ein wechselseitiges intensives Kennenlernen des anderen kulturellen<br />
Bezugssystems unter der Perspektive einer Öffnung und Erweiterung des jeweils national<br />
geprägten Bildungshorizontes. Damit zugleich intendiert ist das Wecken von Neugier und<br />
Verständnis für andere kulturelle Prägungen sowie ein selbstverständliches Umgehen mit<br />
Fremdem und Fremdheit. Auf den Punkt gebracht: Der Erwerb interkultureller Kompetenz<br />
erscheint als wichtige zukunftsträchtige Schülerqualifikaton für alle Schülerinnen und<br />
Schüler.“ 1<br />
Interkulturelle Kompetenz und Sprachkenntnisse sind Qualifikationen, die in der Zukunft<br />
aller Schülerinnen und Schüler wachsende Bedeutung haben werden. Um Kinder und<br />
Jugendliche auf derartige Anforderungen vorzubereiten, ist das Selbstverständnis von Schule<br />
als monolingual aufzugeben. Die wachsende Migration und die sprachlichen Fähigkeiten und<br />
Kenntnisse von Zuwanderern erscheinen nicht mehr als hinderlich, sondern als gesellschaftliche<br />
Ressource. In diesem Zusammenhang sollten Mehrsprachigkeit und Multikulturalität<br />
und demzufolge entsprechende Angebote interkulturellen Lernens in jeder Schule angestrebt<br />
werden.<br />
Der <strong>Fremdsprache</strong>nunterricht fördert die Bereitschaft und Fähigkeit zum interkulturellen<br />
Lernen, d.h. die Schüler lernen, in der Begegnung mit der fremdsprachigen Lebenswirklichkeit,<br />
andere Lebensformen und kulturelle Verhaltensmuster und Werturteile gelten zu lassen und<br />
die eigenen zu überdenken, falsche Verallgemeinerungen und Vorurteile abzubauen und statt<br />
dessen zu partnerschaflicher Begegnung, zu Verständnis und Verständigung zu gelangen.<br />
„Interkulturelles Lernen wird als ein auf das Individuum bezogener Entwicklungsprozeß<br />
verstanden der hinsichtlich des Verständnisses und der Akzeptanz von fremdkulturellem<br />
Verhalten eine Verhaltensänderung des Individuums zum Ziel hat. Der Akzent wird demnach<br />
deutlich auf die subjektive Erfahrung im Lernprozeß gelegt (Albert/Triandis 1994).<br />
Im Vordergrund steht das handelnde Individuum , d.h. kulturelle Unterschiede werden als<br />
Aspekte der Wahrnehmung und Interpretation („kulturelle Brille“), des Fühlens, Denkens<br />
und Verhaltens („kulturelle Prägung“) des Individuums gesehen.“ 2 Interkulturelles Lernen<br />
führt zur Erlangung von interkultureller Kompetenz. Darunter wird ein Komplex von<br />
Fähigkeiten verstanden, die es einer Person ermöglichen, in einer fremdkulturellen Situation<br />
situationsadäquat, kultursensibel, unabhängig und wirkungsvoll zu handeln und somit den<br />
Arbeits- und Privatalltag mit Partnern aus anderen Kulturen erfolgreich bewältigen zu können.<br />
Interkulturelles Lernen wird in der Literatur beschrieben als Folge von mehreren Schritten,<br />
die sich auf drei Ebenen vollziehen: der kognitiven, der affektiven und der verhaltensmäßigen<br />
Ebene.Die Hauptphasen des Prozesses werden im allgemeinen gesehen als<br />
a. Öffnung des Bewußtseins für das eigene kulturelle Orientierungssystem (self-awareness),<br />
b. Öffnung des Bewußtseins für die kulturspezifische Prägung des Handelns fremdkultureller<br />
Partner (cultural awareness) und<br />
1 Lubig-Fohsel, E.: Die staatliche Europa-Schule Berlin – interkulturelle Impulse für die Regelschule.<br />
In: Grundschule konkret , Nr.16, 2000, S.33-34<br />
2 Roth, J.: Interkulturelle Kommunikation als universitäres Lehrfach.In: Roth, K.(Hg.): Mit der Differenz<br />
leben. <strong>Europäisch</strong>e Ethnologie und interkulturelle Kommunikation. Münster u.a., 1996, 256 f.