Fremdsprache Deutsch Europäisch - DaF Netzwerk
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II. Internationale Konferenz des <strong>DaF</strong>-<strong>Netzwerk</strong>s<br />
Tabelle 1: die zehn meistgenannten Wörter in Bezug auf die deutsche Sprache<br />
Schüler (770) Eltern (379) Lehrer (77) Angestellte (40)<br />
1. schwierig (14.7%)<br />
2. hässlich (7.6%)<br />
3. nützlich (3.9%)<br />
4. hübsch (3.4%)<br />
5. kompliziert (3.2%)<br />
6. Rex<br />
(Tv-Serie) (2.7%)<br />
7. nutzlos (2.2%)<br />
8. Bier (2.3%)<br />
9. Hitler (1.9%)<br />
10. leicht (1.7%)<br />
1. schwierig/<br />
Schwierigkeiten (19.8%)<br />
2. hässlich (8.2%)<br />
3. Hitler/<br />
Nationalsozialismus (6.5%)<br />
4. nützlich (4.5%)<br />
5. Bier (2.6%)<br />
6. hübsch (2.3%)<br />
7. nutzlos (1.8%)<br />
8. <strong>Deutsch</strong>land (1.3%)<br />
9. Berlin (1.1%)<br />
10. Danke (1.1%)<br />
1. schwierig (13%)<br />
2. <strong>Deutsch</strong>land (3.9%)<br />
3. kalt (3.9%)<br />
4. grob (3.9%)<br />
5. hässlich(2.6%)<br />
6. Krieg (2.6%)<br />
7. Würstchen (2.6%)<br />
8. Arbeit (2.6%)<br />
9. Volkswagen (2.6%)<br />
1. schwierig (12.5%)<br />
2. Hitler/Nazi (10%)<br />
3. hässlich (7.5%)<br />
4. Nadia (7.5%)<br />
5. Donau (5%)<br />
6. merkwürdig (5%)<br />
7. Politik (5%)<br />
8. Würstchen(5%)<br />
9. nützlich (5%)<br />
In allen Zielgruppen wurde das Wort schwierig am öftesten genannt, mit sehr hohen<br />
Prozentsätzen. Fast 15% der Schüler, knapp 20% der Eltern, 13% der Lehrer und 12.5% der<br />
Angestellten erinnerten sich an dieses Wort (oder ein ähnliches). Außerdem wird die deutsche<br />
Sprache relativ häufig als hässlich wahrgenommen: Dieses Attribut taucht bei allen Gruppen<br />
auf. Nennungen wie Bier und Würstchen bestätigen die bereits existierenden Stereotype.<br />
Kurios ist die häufige Nennung der Fernsehserie Rex von Seiten der Schüler (2,7%). In<br />
Portugal werden Filme und Serien nicht in die Nationalsprache übersetzt, sondern mit<br />
Untertiteln versehen – das heißt, dass diese Serie einen Kontakt zur deutschen Sprache und<br />
Kultur ermöglichtt und bestätigt, dass die Medien Einfluss auf die Konstruktionsprozesse<br />
von <strong>Fremdsprache</strong>n-Images ausüben. Interessant ist auch, dass die Gruppe der Lehrer die<br />
einzige ist, die kein einziges positives Wort unter den meistgenannten Attributen aufweist.<br />
Die Nennungen der Lehrer sind eher negativ (schwierig, kalt, grob, hässlich) oder neutral<br />
(<strong>Deutsch</strong>land, Würstchen, Arbeit, Volkswagen) und wenig ‚einfallsreich’, wenn man bedenkt,<br />
dass knapp 23% der Lehrer Kontakt zum <strong>DaF</strong>-Unterricht hat oder hatte.<br />
Wie bereits erwähnt, wurden die Wörter auch klassifiziert, das heißt, in verschiedene<br />
Gruppen eingeteilt. Für die Definition der Kategorien lehnten wir uns an ein interuniversitäres<br />
SAPIENS-Forschungsprojekt im Bereich der Sprachen-Images in interkultureller<br />
Kommunikation 12 an, das seit 2003 an der Universität Aveiro ausgearbeitet wird. Die<br />
Kategorien sind: Sprache als (i) Lern- und Erwerbsobjekt, als (ii) Affektiv-Objekt, als (iii)<br />
Macht-Objekt und als (iv) Instrument für individuelle und kollektive Identitätsfindung und<br />
–bildung. Die meistgenannten Wörter sind fett hervorgehoben:<br />
12 Images of languages in intercultural communication: contributions to the development of plurilingual<br />
competence<br />
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