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Fremdsprache Deutsch Europäisch - DaF Netzwerk

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II. Internationale Konferenz des <strong>DaF</strong>-<strong>Netzwerk</strong>s<br />

1. Die Fachsprachen an der Wirtschaftsfakultät der Unical<br />

Die Studenten und Studentinnen der Wirtschaftsfakultät haben fünf obligatorische Stunden<br />

pro Woche 6 für die gewählten (Fach)sprachen, die sie während ihrer Studienzeit studieren<br />

dürfen, wann sie wollen, aber nicht alle im gleichen Studienjahr. Diese Pflichtstunden finden<br />

dreimal pro Woche statt, jeweils zwei Stunden montags und dienstags und eine Stunde mittwochs.<br />

Jede Einheit dauert aus Effizienzgründen zwei volle Stunden. Der Fachsprachkurs<br />

dauert zwei Semester: das erste endet mit einer schriftlichen Prüfung, das zweite mit einer<br />

mündlichen.<br />

Die im Folgenden dargestellte Didaktikmethode lässt sich nicht nur auf das Französische<br />

als Fachfremdsprache anwenden, sondern auch auf andere Fachfremdsprachen. Unter diesen<br />

Sprachen ist die deutsche Sprache, die ich in dank EU-Geldern von den Behörden der<br />

Region Kalabrien auf dem Gebiet des Marketings organisierten Berufsausbildungskursen für<br />

Abiturienten und Abiturientinnen unterrichtet habe. <strong>Deutsch</strong> habe ich auch als Ausgangs- und<br />

Zielsprache sowie als Verkehrssprache in einem Übersetzungskurs für nichtliterarische Texte<br />

an der schon erwähnten Universität gelehrt, der sich an Absolventen und Absolventinnen<br />

der philosophischen Fakultät richtet. Unter diesen nichtliterarischen Texten sind Texte, die<br />

sich mit Tätigkeitsbereichen wie Wirtschaft und Währung, Beschäftigungs- und Sozialpolitik,<br />

Steuerwesen, Unternehmenswesen, Wettbewerb und Binnenmarkt beschäftigen.<br />

An der Wirtschaftsfakultät der Unical hat die deutsche Sprache unter den Studenten und<br />

Studentinnen, die in der Regel 7 zwei <strong>Fremdsprache</strong>n studieren müssen, keinen großen Erfolg:<br />

Englisch als Weltsprache ist sozusagen ein Muss und wird von zirka 1000 Studierenden<br />

als erste Fachfremdsprache gewählt, während Französisch und <strong>Deutsch</strong>, 8 als zweite<br />

Fachfremdsprachen, um die 500 respektive nur 50 9 Studenten und Studentinnen haben,<br />

sodass man von einer richtigen <strong>DaF</strong>-Krise 10 sprechen kann.<br />

6 Die AnfängerInnen können vier weitere Stunden besuchen, wo sie u.a. die Grund-, Ordungs- und<br />

Bruchzahlen einüben. Dreimal pro Woche habe ich auch eine Sprechstunde von 8 bis 9 Uhr, wenn die<br />

Studierenden weder Vorlesungen noch Seminare haben, denn nach der Regelung der Universität fangen<br />

sie alle um 9 Uhr an. Auch ein Sprachlabor steht den Studenten und Studentinnen für autonomes<br />

Lernen zur Verfügung: sie können das Material (Hörkassetten, (Fach)wörterbücher usw.) entweder im<br />

Sprachlabor selbst verwenden oder ausleihen.<br />

7 Ob sie eine oder zwei Fachfremdsprache(n) studieren, hängt von ihrem Studiengang ab.<br />

8 Die Studenten und Studentinnen, die <strong>Deutsch</strong> mit Französisch oder Französisch mit <strong>Deutsch</strong> kombinieren,<br />

sind Raritäten.<br />

9 Aus einer Umfrage, die ich zwischen 2002 und 2004 bei 345 freiwilligen Studierenden meines Kurses<br />

unternahm, ging hervor, dass viele Studenten und Studentinnen Französisch gewählt hatten, um kein<br />

<strong>Deutsch</strong> studieren zu müssen: Das <strong>Deutsch</strong>e wäre ihrer Meinung nach u.a. linguistisch unphonetisch<br />

und wegen einer komplexen Grammatik zu schwer zu erlernen.<br />

10 Als germanistische Sprachwissenschaftlerin bin ich der Meinung, dass das <strong>Deutsch</strong>e als<br />

(Fach)fremdsprache ein besseres Los verdient. Denn <strong>Deutsch</strong> rangiert nach seiner SprecherInnenzahl<br />

an sechster Stelle der Weltsprachen nach Chinesisch, Englisch, Hindi-Urdu, Spanisch und Russisch.<br />

Außerdem ist <strong>Deutsch</strong> die meistgesprochene Sprache in der EU. Die Prozentzahlen, die A. Azaïs<br />

(1997/2: 193-194) angibt, gelten immer noch: 28% der Europäer sind deutschsprachige, 17% sind englischsprachige<br />

und 16% sind französischsprachige. „Als Erst- und Zweitsprache von ca. 125 Millionen<br />

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