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Fremdsprache Deutsch Europäisch - DaF Netzwerk

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<strong>Fremdsprache</strong> <strong>Deutsch</strong> <strong>Europäisch</strong><br />

an ihrer Grundschule unterrichten. Studierende mit dem Schwerpunkt „Europalehramt”<br />

können gezielt in diesen Klassen eingesetzt werden, da diese ein sog. „Bilingualfach” studiert<br />

haben. Generell impliziert dieser Begriff den Unterricht betreffend eine „gemäßigte<br />

Einsprachigkeit”, was bedeutet, dass sowohl in der Muttersprache als auch in der Zielsprache<br />

unterrichtet wird.<br />

Ziel des Bilingualen Unterricht ist es, Sachinhalte auch in der Zielsprache zu vermitteln.<br />

Dies bedeutet, das Sachlernen als didaktisches Konzept zu verstehen, mit dem Ziel, in der<br />

Zielsprache Sachinformationen aufnehmen zu können. Der neue Bildungsplan benennt ein<br />

ebensolches Kompetenzfeld für die Klassen 2 und 4. Unter den „Allgemeinen Kompetenzen/<br />

Weltwissen” findet sich folgender Wortlaut:<br />

„Die Schülerinnen und Schüler können anschauliche und konkrete<br />

Wissenszusammenhänge auch in der Zielsprache erwerben, wenn sie<br />

sprachlich gut erschließbar und situativ gestützt sind. “ (BP, S. 90194)<br />

Des weiteren beinhaltet das Bilinguale Lehren und Lernen ein Sprachlernen, mit dem Ziel,<br />

sich ein Wissen über das Sprachsystem in der Zielsprache anzueignen. Ebenso geht es um ein<br />

Kommunikationslernen, das zum Ziel hat, die zielsprachliche Kommunikation zu verstehen<br />

und sich verständlich machen zu können, zum Beispiel in Form von kleinsten und kleinen<br />

Dialogen, die gemeinsam eingeübt werden, Frage- und Antwort-Spielen und Rollenspielen.<br />

Wiederkehrende Satzstrukturen und häufige Sprechanlässe unterstützen diese unterschiedlichen<br />

Lernaspekte in hohem Maße.<br />

Beim Bilingualen Lehren und Lernen ist der Aspekt des sog. Strategielernens besonders<br />

bedeutsam, da dieses Lernen das Ziel hat, die Sprache überhaupt lernen zu können und lernen<br />

zu wollen.<br />

Ein weiteres Ziel, das in erhöhtem Maße im Bilingualen Lehren und Lernen seine Berechtigung<br />

findet, ist das der Authentizität der Interaktion. Es werden authentische Lernsituationen<br />

geschaffen, die sinnhaftes Lernen, sinnvolles Lernen, Lernen in Sinnzusammenhängen,<br />

Realbegegnungen, Alltagsbezüge und originale Begegnungen mit dem Lerninhalt in der<br />

Zielsprache ermöglichen.<br />

Hieraus ergeben sich Anforderungen für die Lehrperson bzw. Kompetenzfelder:<br />

• Die Lerninhalte sind spiralförmig aufeinander aufgebaut, so dass die Lehrperson<br />

immer wieder auf schon Gelerntes zurückgreift und dies mit einbindet in das Neuzu-<br />

Erlernende.<br />

• Die Lehrperson arbeitet so, dass es den Schülerinnen möglich ist, im Laufe der Zeit<br />

Satzstrukturen zu erlernen und diese anzuwenden.<br />

• Es wird den Schülerinnen ermöglicht, zu Beginn in der Sprache ihrer Wahl zu<br />

sprechen, Schlüsse zu ziehen, Ideen einzubringen und Schlussfolgerungen zu ziehen,<br />

auch wenn angestrebt wird, dass dies auch in der Zielsprache geschieht.<br />

• Bilingualer Unterricht ist differenzierter Unterricht.<br />

• Rituale und Regeln haben ihren bedeutsamen Platz im Bilingualen Unterricht und<br />

dürfen nicht außer Acht gelassen werden, da sie den Kindern einen wichtigen<br />

Orientierungsrahmen bieten.

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