Fremdsprache Deutsch Europäisch - DaF Netzwerk
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II. Internationale Konferenz des <strong>DaF</strong>-<strong>Netzwerk</strong>s<br />
Da der Dozent bzw. die Dozentin im Einführungsseminar aber auch beweisen muss, dass er<br />
bzw. sie ein guter Psychologe bzw. eine gute Psychologin ist, wie von G. Gobber (403) ebenfalls<br />
unterstrichen wurde, wird den Studierenden u.a. auch erklärt, dass ihnen die Kursziele schwer<br />
erreichbar scheinen können. Aber ganz schnell werden sie bemerken, dass ihr Misstrauen<br />
verschwinden wird und sie schnelle Fortschritte machen werden.<br />
4. Die Grundfertigkeiten<br />
Ziel dieses Kurses für Französisch bzw. <strong>Deutsch</strong> als Fachfremdsprachen ist die Ausbildung der<br />
Lesefertigkeit, der Fertigkeit des Hör- und Leseverstehens, des Sprechens und des Schreibens,<br />
die, zwecks Zeitgewinn und aus Effizienzgründen, miteinander behandelt werden, und<br />
nicht hintereinander, 26 wie man sie in der Kindheit erlernt. Bevor es seine Muttersprache<br />
lesen (dritte Phase) und schreiben kann (vierte Phase), muss ein Kind sie zuerst hören (erste<br />
Phase), dann verstehen (zweite Phase), wobei die Aufnahmefertigkeiten vor den produktiven<br />
Fertigkeiten kommen. Bei erwachsenen Studierenden braucht diese Reihenfolge nicht beachtet<br />
zu werden.<br />
4.1. Die Lesefertigkeit<br />
B. Gassman zeigt in zwei Beiträgen über das Verstehen von authentischen Texten (siehe<br />
Literatur), dass sich die Studierenden vor einem unbekannten Text unsicher, wenn nicht total<br />
verloren, fühlen können, weil sie ihn nicht sofort verstehen und weil sie nicht wissen, womit<br />
sie anfangen sollen. Der Dozent bzw. die Dozentin muss hier die Studierenden orientieren<br />
und ihnen die Lesestrategien vermitteln, indem sie sowohl das globale Lesen als auch das<br />
detaillierte und selektive Explorieren des Textes einüben. Das Lesen soll als ein interaktiver<br />
und konstruktiver Prozess verstanden werden. Die Aufgaben im Bereich Lesestrategietraining<br />
sind meistens verbunden mit Übungen zum Schreiben und Sprechen, zu Wortschatz und<br />
Grammatik.<br />
4.1.1. Globales Lesen<br />
Das globale Lesen oder Skimming-Lesen besteht darin, einen Fachtext zu überfliegen, um das<br />
Wesentliche zu erfassen. Es geht also um das Hervorheben von dem, was man zuerst sieht.<br />
Wie schon in Betracht gezogen wurde, haben einige Studierende gar keine Vorkenntnisse des<br />
Französischen bzw. des <strong>Deutsch</strong>en. Die anderen unterstützen meine Arbeit und helfen ihren<br />
Kommilitonen und Kommilitoninnen dabei, die an die Tafel geschriebenen Fragen zu verstehen<br />
und sie schriftlich zu beantworten. So kann z.B. nach der Länge des Textes, der Herkunft,<br />
nach eventuellen Titeln und Untertiteln, nach dem Datum, dem Aufbau und nach der Form<br />
der Textes, nach der Textsorte, nach den verschiedenen Text- und Druckschriftenarten, nach<br />
eventuellen Farben im Text gefragt werden. Diese Übung läuft ganz gut als Gruppenarbeit<br />
von fünf bis zehn Personen, wobei innerhalb jeder Gruppe ein Student bzw. eine Studentin<br />
von den anderen zum Sprecher ernannt wird.<br />
26 Was auch nach E. Nardon (374) ein großer methodischer Fehler wäre.<br />
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