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Bericht - Brandenburg.de

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1 Die ländlichen Räume und ihre Entwicklung<br />

1.1 Gebietskulisse<br />

Ländliche Räume<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ist mit einer Bevölkerungsdichte von 88 Einwohnern je km 2 nach Mecklenburg−Vor−<br />

pommern (76 Ew./km 2 ) das am dünnsten besie<strong>de</strong>lte Flächenland <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland<br />

und gilt als weiträumig ländlich geprägt. Nur im Berliner Umland weist <strong>de</strong>r direkt an Berlin angren−<br />

zen<strong>de</strong> Raum eine überdurchschnittliche Verdichtung auf, aber auch hier gibt es weiter von Berlin<br />

entfernt liegen<strong>de</strong> Teilräume, die als ländlich charakterisiert wer<strong>de</strong>n können. Von <strong>de</strong>r ansonsten flä−<br />

chen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n ländlichen Prägung <strong>de</strong>s äußeren Entwicklungsraumes weichen nur punktuell die<br />

größeren Städte bzw. Zentren und in Teilen <strong>de</strong>r südbran<strong>de</strong>nburgische Raum ab.<br />

Im gemeinsamen Planungsraum Berlin/<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> sind die langfristigen Zukunftsaufgaben <strong>de</strong>r<br />

Raumplanung weiterhin <strong>de</strong>r Ausgleich zwischen Kernraum mit Berlin und Peripherie <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

sowie die Ordnung im inneren und die Entwicklung im äußeren Bereich. Planerisch wer<strong>de</strong>n hierzu <strong>de</strong>r<br />

engere Verflechtungsraum, bestehend aus <strong>de</strong>r Metropole Berlin und ihrem in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> gelegenen<br />

Umland, sowie <strong>de</strong>r äußere Entwicklungsraum unterschie<strong>de</strong>n. Die erheblichen strukturellen Unter−<br />

schie<strong>de</strong> dieser bei<strong>de</strong>n Teilräume haben sich im Verlauf <strong>de</strong>r Entwicklung nach 1990 insbeson<strong>de</strong>re in<br />

siedlungsstruktureller Hinsicht noch verstärkt.<br />

Hauptsächlich durch die Zuwan<strong>de</strong>rung aus Berlin ins Umland (per Saldo von 1991 bis 2001 etwa<br />

164.000 Personen) hat sich die Bevölkerungszahl im <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Teil <strong>de</strong>s engeren Verflech−<br />

tungsraumes von 1990 bis Mitte 2002 um gut 22% erhöht. Die Bevölkerungsdichte hat sich bis 2001<br />

mit ca. 215 Ew./km 2 (1990 erst 175 Ew./km²) bereits <strong>de</strong>utlich <strong>de</strong>r durchschnittlichen Bevölkerungs−<br />

dichte Deutschlands (231 Ew./km 2 ) angenähert.<br />

Demgegenüber haben im äußeren Entwicklungsraum eine konstant negative natürliche Bevölke−<br />

rungsentwicklung und ein steigen<strong>de</strong>r negativer Wan<strong>de</strong>rungssaldo zu einem weiteren Bevölkerungs−<br />

rückgang geführt und ein anhalten<strong>de</strong>s Sinken <strong>de</strong>r Bevölkerungsdichte bedingt (1990: 72 Ew./km 2 ;<br />

2001: 65,5 Ew./km 2 ). Der Bevölkerungsrückgang belief sich in <strong>de</strong>n Jahren 1998−2001 auf ca. 79.000<br />

(gut 4,5 %) und wird mittlerweile zu gut zwei Dritteln durch <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>rungssaldo bestimmt.<br />

Ländliche Gebiete bzw. Räume wer<strong>de</strong>n international und national unterschiedlich <strong>de</strong>finiert. Während<br />

im europäischen Kontext Kriterien <strong>de</strong>r Bevölkerungsdichte im Vor<strong>de</strong>rgrund stehen, wird in <strong>de</strong>r Bun−<br />

<strong>de</strong>srepublik stärker von einer siedlungsstrukturellen Gebietstypisierung unter Heranziehung von<br />

Verdichtungs− und Zentralitätsmerkmalen ausgegangen. Ländliche Räume als raumordnerische Ka−<br />

tegorie unter Einschluss <strong>de</strong>r kleinen Städte wer<strong>de</strong>n hierbei in einem groben Raster nach ihren jewei−<br />

ligen Entwicklungschancen unterschie<strong>de</strong>n (s. Abb. Typen ländlicher Räume).<br />

Im Ergebnis interregionaler Vergleiche stellt das Bun<strong>de</strong>samt für Bauwesen und Raumordnung im<br />

Raumordnungsbericht 2000 fest, dass sich heute die ländlichen Räume in Deutschland durch eine<br />

große strukturelle Vielfalt auszeichnen und i<strong>de</strong>ntifiziert lediglich diejenigen ländlichen Gebiete als<br />

ein<strong>de</strong>utig benachteiligt, in <strong>de</strong>nen Wirtschaftsstrukturschwäche und periphere Lage zusammentreffen.<br />

Die letztgenannte Einschätzung trifft überwiegend auf die ländlichen Räume <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s, insbe−<br />

son<strong>de</strong>re im äußeren Entwicklungsraum zu.<br />

Vor diesem Hintergrund kommt <strong>de</strong>m Auftrag <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sentwicklungsprogramms, die ländlichen<br />

Räume − u.a. durch Schaffung dauerhafter Erwerbsgrundlagen für die ländliche Bevölkerung im<br />

Rahmen einer integrierten ländlichen Entwicklung − in ihren Funktionen als Wirtschafts−, Natur− und<br />

Sozialraum dauerhaft zu sichern und zu entwickeln, eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu.<br />

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