Bericht - Brandenburg.de
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Der Faktor Sorte gewinnt im Pflanzenbau im Hinblick auf eine nachhaltige, umwelt− und qualitätsge−<br />
rechte sowie effektive Produktion zunehmend an Be<strong>de</strong>utung. Zirka 50 bis 60% <strong>de</strong>s durchschnittlichen<br />
jährlichen Ertragszuwachses sind durch <strong>de</strong>n Zuchtfortschritt bedingt. Im Rahmen <strong>de</strong>s integrierten<br />
Sortenprüfsystems zwischen Bund und Län<strong>de</strong>rn ist das Bun<strong>de</strong>ssortenamt für die allgemeine Zulas−<br />
sung von Pflanzensorten in Deutschland zuständig. Die Prüfergebnisse, die zur Zulassung einer<br />
Sorte geführt haben, erlauben jedoch keine Aussagen zur Sorteneignung unter <strong>de</strong>n sehr unter−<br />
schiedlichen Bedingungen regionaler Anbaugebiete. Diese amtliche Sortenprüfung ist auf Basis <strong>de</strong>s<br />
Saatgutverkehrsgesetzes und weiterer gesetzlicher Regelungen Aufgabe <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r. Vom in Bran−<br />
<strong>de</strong>nburg <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>samt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft (LVL) zugeordneten Lan<strong>de</strong>ssor−<br />
tenwesen wur<strong>de</strong>n 2002 in 6 eigenen Versuchsstationen (Güterfel<strong>de</strong>, Dürrenhofe, Zeh<strong>de</strong>nick, Pauli−<br />
nenaue, Nuhnen, Manschnow) Lan<strong>de</strong>ssortenversuche durchgeführt. Ziel ist die regionale Ermittlung<br />
und Bewertung <strong>de</strong>s lan<strong>de</strong>skulturellen Wertes in <strong>de</strong>r Komplexität <strong>de</strong>r ertrags−, anbau−, resistenz−,<br />
qualitäts− und umwelt− sowie verbraucherschutzrelevanten Eigenschaften von Sorten landwirt−<br />
schaftlicher Pflanzenarten unter <strong>de</strong>n differenzierten Bo<strong>de</strong>n− und Klimabedingungen <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s.<br />
Für einzelne Pflanzenarten stan<strong>de</strong>n hierfür außer<strong>de</strong>m 4 Standorte externer Kooperationspartner im<br />
Land zur Verfügung (Berge, Thyrow (Humboldt−Universität zu Berlin), Prenzlau (Bun<strong>de</strong>ssortenamt),<br />
De<strong>de</strong>low (ZALF)). In enger Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn Mecklenburg−Vorpommern, Sachsen−<br />
Anhalt und Sachsen wer<strong>de</strong>n teilweise die Lan<strong>de</strong>ssortenversuche von Diluvialstandorten dieser Län<strong>de</strong>r<br />
zur biostatistischen Absicherung <strong>de</strong>r eigenen Ergebnisse verwen<strong>de</strong>t. Umgekehrt stehen auch die<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Versuchsergebnisse <strong>de</strong>n genannten Län<strong>de</strong>rn zur Verfügung. Unter <strong>de</strong>r Vorausset−<br />
zung, dass je<strong>de</strong>s Land einen adäquaten Beitrag an Versuchskapazitäten erbringt, bietet dieses Ver−<br />
fahren ein effektives, kostensparen<strong>de</strong>s und an <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Praxis<br />
sowie <strong>de</strong>s verbraucher− und umweltschutzrelevanten Fachrechts orientiertes Feldversuchswesen,<br />
das fundierte Aussagen für län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong> Anbaugebiete ermöglicht.<br />
Im Ergebnis <strong>de</strong>r mehrjährig und an mehreren Standorten durchzuführen<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>ssortenversuche<br />
wer<strong>de</strong>n amtliche, wettbewerbsneutrale Sortenempfehlungen für Anbau, Vermehrung und Verarbei−<br />
tung in <strong>de</strong>n regionalen Anbaugebieten unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Belange <strong>de</strong>s Verbraucher− und<br />
Umweltschutzes abgeleitet. Dies ist ein Beitrag zur Risikoprävention und Sicherung <strong>de</strong>r Wettbe−<br />
werbsfähigkeit <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Unternehmen in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>. Erneut wur<strong>de</strong>n auch Lan<strong>de</strong>s−<br />
sortenversuche unter <strong>de</strong>n Bedingungen <strong>de</strong>s ökologischen Landbaus durchgeführt. Im Jahr 2002 be−<br />
stand die Versuchsstation Dürrenhofe 30 Jahre. Aus diesem Anlass wur<strong>de</strong> am 30.05. eine Jubilä−<br />
umsveranstaltung mit Vortragstagung und Feldführung durchgeführt, an <strong>de</strong>r ca. 100 Gäste teilnah−<br />
men.<br />
Die Ergebnisse aller Lan<strong>de</strong>ssortenversuche sowie Sortenratgeber sind im Internet unter folgen<strong>de</strong>r<br />
Adresse verfügbar: www.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>/land/mlur/l/pflanze/sortrat.htm<br />
Insgesamt wur<strong>de</strong>n im Jahre 2002 in 82 Lan<strong>de</strong>ssortenversuchen 454 Sorten landwirtschaftlicher<br />
Pflanzenarten auf 5.192 Parzellen geprüft. Daneben wur<strong>de</strong>n Wertprüfungen im Auftrag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s−<br />
sortenamtes sowie EU−Sortenversuche auf Drittmittelbasis durchgeführt.<br />
Tabelle 3.29: Umfang <strong>de</strong>r durchgeführten Lan<strong>de</strong>ssortenversuche<br />
Fruchtartengruppe Orte Versuche Sorten Parzellen<br />
Anzahl<br />
Getrei<strong>de</strong> 8 39 213 2.780<br />
Ölfrüchte 6 10 49 472<br />
Körnerleguminosen 5 8 33 388<br />
Kartoffeln 2 10 42 336<br />
Mais 6 15 117 1.216<br />
gesamt 10 82 454 5.192<br />
3.4 Gartenbau<br />
Der Anteil <strong>de</strong>s Gartenbaues an <strong>de</strong>r Wertschöpfung <strong>de</strong>r pflanzlichen Produktion liegt wie in <strong>de</strong>n Vor−<br />
jahren bei ca. 20 % und unterstreicht mit <strong>de</strong>r unverän<strong>de</strong>rten Anzahl von ca. 19.800 Arbeitskräften, die<br />
schwerpunktmäßig in <strong>de</strong>n gärtnerischen Dienstleistungsbereichen (GaLa−Bau, Floristik, Friedhofs−<br />
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