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Stufe-3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland

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5. Qualitätssicherung „<strong>Brustkrebs</strong>-<strong>Früherkennung</strong>“ 104<br />

5.2.1.4 Gewährleistung der Zusatzdiagnostik (Ultraschall, Kernsp<strong>in</strong>tomographie)<br />

Vor jeder Mammographie ist e<strong>in</strong>e kl<strong>in</strong>ische Tastuntersuchung durchzuführen.Wird<br />

bei vormals asymptomatischen Frauen e<strong>in</strong> Befund erhoben, so ist entsprechend<br />

der symptomatischen Indikationsstellung der E<strong>in</strong>satz der Methoden (Ultraschall,<br />

Mammographie, Kernsp<strong>in</strong>tomographie) zu wählen. 5–10% aller bereits tastbaren<br />

Läsionen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Mammographie nicht sichtbar. Hierzu zählen: atypische<br />

Lokalisation und Tumoren mit spezifischer Morphologie (345).<br />

Für asymptomatische Frauen mit e<strong>in</strong>em mammographischem Befund BIRADS IV<br />

und V ist die sonographische Untersuchung obligat. Diese Befunde bedürfen der<br />

histopathologischen Befundbestätigung. Die Wahl der <strong>in</strong>terventionellen Technik<br />

ist nach Vorliegen der kompletten Zusatzuntersuchungen vom Diagnostiker zu<br />

empfehlen. Vorzugsweise sollen ultrasonographische <strong>in</strong>terventionelle Techniken<br />

(Stanzbiopsie und Vakuumbiopsie) e<strong>in</strong>gesetzt werden, bei ausschließlich mammographisch<br />

darstellbaren Befunden, <strong>in</strong>sbesondere bei Mikrokalk, s<strong>in</strong>d stereotaktische<br />

Interventionen e<strong>in</strong>zusetzen. Vorzugsweise s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>terventionelle<br />

Techniken bei Befunden BIRADS IV durchzuführen. Die offene Biopsie nach<br />

präoperativer Markierung ist dann e<strong>in</strong>zusetzen, wenn e<strong>in</strong>e histopathologische<br />

Befundsicherung durch <strong>in</strong>terventionelle Methoden nicht durchführbar ist<br />

(s. Kapitel 5.1.3 und 5.2.3).<br />

E<strong>in</strong>e kurzfristig <strong>in</strong>nerhalb von 24 bis 48 Stunden durchzuführende Abklärungsdiagnostik<br />

(kl<strong>in</strong>ische Untersuchung, Mammographie, Sonographie, <strong>in</strong>terventionelle<br />

Techniken) sollte möglich se<strong>in</strong>. Längstes tolerables Intervall zwischen<br />

Mammographie und zusätzlich erforderlicher <strong>in</strong>terventioneller Diagnostik sollten<br />

fünf Arbeitstage se<strong>in</strong>. Im S<strong>in</strong>ne der Stressreduktion ist e<strong>in</strong>e unangemessene Eile<br />

ebenso zu vermeiden wie e<strong>in</strong>e Verzögerung der weitergehenden Abklärung.<br />

5.2.1.5 Aufklärung, Befundmitteilung<br />

Frauen s<strong>in</strong>d über die Art und Weise der Durchführung, die Wirkungen, den Nutzen<br />

und die Risiken der mammographischen Untersuchung und die für e<strong>in</strong>e<br />

Dokumentation notwendige Erfassung von personenbezogen Daten aufzuklären,<br />

e<strong>in</strong>schließlich der Weiterleitung zur zentralen Erhebung für das Tumorregister.<br />

E<strong>in</strong>e schriftliche E<strong>in</strong>willigung zur Untersuchung und die Weitergabe von Untersuchungsergebnissen<br />

<strong>in</strong> Form von Arztbriefen an die betreuenden Kollegen s<strong>in</strong>d<br />

notwendig. Jede Frau sollte zur persönlichen, beliebigen Verwendung e<strong>in</strong>e Kopie<br />

der Befunde und Arztbriefe erhalten. E<strong>in</strong>e unterzeichnete Ablehnung, ohne<br />

Angaben von Gründen, ist möglich und ist auf dem gleichen Formblatt bereits vorzusehen.<br />

Informationsmaterial ist <strong>in</strong> schriftlicher Form jeder, an <strong>Früherkennung</strong>smaßnahmen<br />

<strong>in</strong>teressierten Frau zur Verfügung zu stellen. Neben der schriftlichen<br />

ist immer auch e<strong>in</strong>e mündliche Information zu geben. Im unmittelbaren Anschluss<br />

an die Untersuchung ist der Befund durch den verantwortlichen bzw. untersuchenden<br />

Arzt oder Ärzt<strong>in</strong> der Frau im Gespräch zu erläutern. Den Belastungen<br />

von <strong>Früherkennung</strong>suntersuchungen im psychischen und physischen Bereich ist

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