07.02.2013 Aufrufe

Stufe-3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland

Stufe-3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland

Stufe-3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2. E<strong>in</strong>führung 20<br />

machen (316, 317). Der hiermit verbundene f<strong>in</strong>anzielle und zeitliche Aufwand<br />

dürfte e<strong>in</strong> qualitätsgesichertes Programm <strong>in</strong> weite Ferne rücken lassen. Unabhängig<br />

davon muss, von diesen Zentren ausgehend, die Qualitätssicherung der<br />

gesamten Diagnosekette neu strukturiert werden. Langfristig wird im H<strong>in</strong>blick auf<br />

die notwendige Versorgungsqualität e<strong>in</strong>e Integration der angelaufenen Screen<strong>in</strong>g-<br />

Modelle <strong>in</strong> die Versorgungsstrukturen der Umgebung <strong>in</strong> leitl<strong>in</strong>ienkonformer Weise<br />

erfolgen müssen. Die zwischenzeitlich erarbeitete und nunmehr <strong>in</strong> def<strong>in</strong>itiver<br />

Form vorliegende S-3-<strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong> ist hierfür hilfreich.<br />

Fazit<br />

1. E<strong>in</strong>e effektive und qualifizierte <strong>Brustkrebs</strong>-<strong>Früherkennung</strong> ist derzeit die<br />

e<strong>in</strong>zige Möglichkeit, die <strong>Brustkrebs</strong>sterblichkeit <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> zeitnah zu<br />

senken und die gesundheits- und krankheitsbezogene Lebensqualität von<br />

Frauen auf diesem Sektor zu verbessern.<br />

2. E<strong>in</strong> <strong>Brustkrebs</strong>-<strong>Früherkennung</strong>sprogramm muss altersgruppenspezifisch, ab<br />

dem 20. Lebensjahr bis über das 70. Lebensjahr h<strong>in</strong>aus, Handlungsempfehlungen<br />

für an der <strong>Brustkrebs</strong>-<strong>Früherkennung</strong> und -Diagnose <strong>in</strong>teressierte<br />

Frauen vorgeben.<br />

3. Kernelement e<strong>in</strong>es <strong>Früherkennung</strong>sprogramms ist die Mammographie, deren<br />

Ergebnisqualität durch E<strong>in</strong>bettung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e qualitätsgesicherte Diagnosekette<br />

deutlich verbessert werden kann.<br />

4. Hierzu gehören Risikoberatung, Anleitung zur Selbstuntersuchung, kl<strong>in</strong>ische<br />

Tastuntersuchung, apparative Zusatzdiagnostik bei Mammographiebefunden,<br />

<strong>in</strong>terventionelle Gewebs-Entnahmetechniken, operative Abklärung, pathohistologische<br />

Befundung.<br />

5. E<strong>in</strong> <strong>Brustkrebs</strong>-<strong>Früherkennung</strong>sprogramm muss daher flächendeckend und<br />

fachübergreifend gestaltet se<strong>in</strong>, wobei e<strong>in</strong>e sektorübergreifende Kooperation<br />

von Praxis und Kl<strong>in</strong>ik zw<strong>in</strong>gend erforderlich ist.<br />

6. Die Umsetzung muss unter Nutzung der vorhandenen Strukturen des deutschen<br />

Gesundheits-Versorgungssystem erfolgen, ggf. mit problemorientierten<br />

Teiladaptationen.<br />

7. Voraussetzung für die Realisierung des Konzeptes ist e<strong>in</strong>e methodisch<br />

besonders aufwändige <strong>Stufe</strong>-3-<strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong> nach den Qualitätskriterien der<br />

AWMF und ÄZQ (255). Sie muss die Anforderungen der Europäischen<br />

Union unter E<strong>in</strong>beziehung des AGRE.E-Instrumentes abdecken und soll<br />

auch die Forderungen der WHO zur Etablierung Nationaler Krebsprogramme<br />

berücksichtigen (3, 5, 140, 420).<br />

8. Sie muss systematisch entwickelt, evidenz- und konsensusbasiert se<strong>in</strong>,<br />

mediz<strong>in</strong>ische Inhalte und daraus resultierende Handlungsempfehlungen beschreiben<br />

sowie die Elemente der Qualitätssicherung und der Outcome-<br />

Messung enthalten.<br />

9. Da <strong>Früherkennung</strong>smaßnahmen und -methoden vorzugsweise primär<br />

gesunde Frauen betreffen, s<strong>in</strong>d die Pr<strong>in</strong>zipien der <strong>in</strong>formierten Selbstbestimmung<br />

und der Beteiligung an mediz<strong>in</strong>ischen Entscheidungen (<strong>in</strong>formed<br />

consent – shared decision-mak<strong>in</strong>g) besonders hoch anzusiedeln.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!