Stufe-3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland
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4. Mediz<strong>in</strong>ische Inhalte (EBM) 74<br />
Die Umsetzung gesicherter Indikationen für die tägliche Rout<strong>in</strong>ediagnostik setzt<br />
allgeme<strong>in</strong> gültige Geräte- und Untersuchungsstandards voraus, die bisher nicht<br />
umgesetzt s<strong>in</strong>d, ebensowenig wie wirksame Qualitätskontrollmechanismen.<br />
4.8.2 Zusammenfassung<br />
Neuere Untersuchungsergebnisse durch erfahrene Untersucher, modernste<br />
Gerätetechnik und standardisierte Untersuchungstechnik erbrachten H<strong>in</strong>weise<br />
auf e<strong>in</strong>e ergänzende Detektierbarkeit kle<strong>in</strong>er, mammographisch und kl<strong>in</strong>isch<br />
okkulter Karz<strong>in</strong>ome (74, 173, 223, 329) (III) – dies ist jedoch <strong>in</strong> der Rout<strong>in</strong>ediagnostik<br />
noch nicht etabliert. Die Sonographie hat daher ke<strong>in</strong>en Stellenwert als<br />
primäre <strong>Früherkennung</strong>smethode.<br />
<strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong><br />
Die Sonographie ist e<strong>in</strong>e Zusatzuntersuchung für die Abklärung unklarer<br />
Befunde. Als alle<strong>in</strong>ige Methode ist sie für die <strong>Früherkennung</strong> ungeeignet.<br />
Evidenzlevel III, Empfehlungsgrad B<br />
4.9 Magnetresonanztomographie<br />
Autoren: S.H. Heywang-Köbrunner, H. Altland<br />
4.9.1 Grundlagen<br />
Die Kontrastmittel-MRT ist e<strong>in</strong> neues Verfahren, das darauf beruht, dass das<br />
Brustgewebe mit 2–4 mm Schichtdicke vor und nach Gabe e<strong>in</strong>es kernsp<strong>in</strong>tomographischen<br />
Kontrastmittels abgebildet wird. Areale mit vermehrter KM-<br />
Anreicherung s<strong>in</strong>d hochsensitiv nachzuweisen. KM-Anreicherung erklärt sich<br />
durch vermehrte Vaskularisation, Gefäßpermeabilität und vermehrten <strong>in</strong>terstitiellen<br />
Raum. Da die meisten <strong>in</strong>vasiven Malignome sowie e<strong>in</strong> Teil der prä<strong>in</strong>vasiven<br />
Malignome solche pathophysiologischen Änderungen (Neoangiogenese) aufweisen,<br />
können sie sehr sensitiv durch KM-MRT dargestellt werden. Da vergleichbare<br />
pathophysiologische Veränderungen aber auch bei verschiedenen gutartigen<br />
Prozessen (gutartige Tumoren, proliferierende hyperplastische oder entzündliche<br />
Veränderungen) anzutreffen s<strong>in</strong>d, ist der Nachweis von Anreicherungen im<br />
Allgeme<strong>in</strong>en nicht spezifisch und die Anwendung weiterer Kriterien (Anreicherungsdynamik,<br />
Morphologie, Informationen der Mammographie, Kl<strong>in</strong>ik, Anamnese,<br />
ggf. Sonographie) ist für e<strong>in</strong>e akzeptable Treffsicherheit notwendig.<br />
Alle Untersuchungen beruhen derzeit auf Studien der Evidenzklasse II bis IV.<br />
Bisher liegen neben den Ergebnissen zahlreicher unizentrischer Studien e<strong>in</strong>e