Stufe-3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland
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4.10.4 Zusammenfassung 79<br />
nekrose, Lymphknoten) mit zu erwartender „spezifischer“ Zytologie begrenzt<br />
bleiben.<br />
– Für die Stanzbiopsie konnten h<strong>in</strong>gegen bei standardisierter Technik (s.u.)<br />
Sensitivitäten von 85–98% und gute Reproduzierbarkeit erreicht werden (209,<br />
225, 276, 306, 325) (Level II, B).<br />
– Ergänzende Methoden mit hoher Treffsicherheit s<strong>in</strong>d Vakuumbiopsie oder<br />
großlumige Stanzbiopsien (57, 70, 83, 106, 149, 194, 204, 205, 229, 236, 245, 272,<br />
333, 377, 423, 425, 432) (Level III, B).<br />
4.10.3 Qualitätssicherung<br />
Die Europäischen Guidel<strong>in</strong>es beziehen sich lediglich auf die Qualitätssicherung<br />
der FNB. Hauptkriterium ist hier die Rate der als „unzureichend“ bezeichneten<br />
Proben, die unter „25% liegen sollte“. Weitere Ausführungen zur technischen<br />
Qualitätssicherung der Punktionsmethode oder fachlichen Qualitätssicherung<br />
(Ausbildung des Untersuchers) existieren nicht.<br />
In den Standards des American College of Radiology (ACR) 1997 s<strong>in</strong>d erstmalig<br />
Voraussetzungen für die Qualitätssicherung bei Mamma<strong>in</strong>terventionen genannt.<br />
Sie betreffen e<strong>in</strong>erseits die technische Qualitätssicherung der mammographischen<br />
Stereotaxie, andererseits die Dokumentation der Untersuchung (bildliche<br />
Dokumentation), der korrekten Nadellage, Ergebnisdokumentation, Dokumentation<br />
von Problemen und auch Nachkontrollen der Patienten. Des Weiteren s<strong>in</strong>d<br />
m<strong>in</strong>imale Voraussetzungen für die Ausbildung des Untersuchers und e<strong>in</strong>e – allerd<strong>in</strong>gs<br />
sehr ger<strong>in</strong>ge – Anzahl jährlicher Untersuchungen zum Erhalt der Expertise<br />
benannt.<br />
Zur Qualitätssicherung der Stanzbiopsie gibt es Untersuchungen betreffend<br />
optimale Nadeldicke und Zahl der Stanzen (70, 204).<br />
Vergleichbare Qualitätsempfehlungen s<strong>in</strong>d vom Ausschuss Mammadiagnostik der<br />
DRG erarbeitet. Für die Qualitätssicherung bei Vakuumbiopsie liegt e<strong>in</strong>e freiwillige<br />
Qualitätssicherung auf hohem Niveau von den derzeitigen Anwendern des<br />
„Mammotome“ vor (117, 190).<br />
Unverzichtbar ist bei allen Methoden die nochmalige Korrelation des Biopsieergebnisses<br />
mit der Bildgebung (nach EU-<strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>n und ACR-Standards), nichtrepräsentative<br />
Entnahmen zu erkennen. Unklare Befunde bedürfen e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />
Besprechung. Erst nach Sicherstellung e<strong>in</strong>er repräsentativen<br />
Entnahme darf e<strong>in</strong>e Therapieempfehlung ausgesprochen werden. Liegt diese nicht<br />
vor, ist e<strong>in</strong>e Wiederholung oder offene Biopsie unverzichtbar.<br />
4.10.4 Zusammenfassung<br />
Zusammenfassend bedarf die perkutane <strong>in</strong>terventionelle Gewebsgew<strong>in</strong>nung e<strong>in</strong>er<br />
sorgfältigen Qualitätssicherung auf verschiedenen Ebenen. Gute Reproduzierbarkeit<br />
und Treffsicherheit s<strong>in</strong>d bislang für Stanzbiopsie, Vakuumbiopsien und