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Stufe-3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland

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2. E<strong>in</strong>führung<br />

2.1 Gründe für die <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>nentwicklung<br />

Die verschiedenen Formen des <strong>Brustkrebs</strong> stellen weltweit und <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> die<br />

häufigste Tumorerkrankung der Frau dar. Dies gilt auch für das Ausmaß der<br />

Mortalität. Im europäischen Vergleich lag die altersstandardisierte Mortalitätsrate<br />

für <strong>Deutschland</strong> 1994 bei 22,12 deutlich unter den Vergleichszahlen aus Dänemark<br />

mit 27,17, Niederlanden 26,76, Großbritannien 27,07, jedoch über den Vergleichszahlen<br />

aus Schweden mit 17,41 und Norwegen mit 19,04 (240). Für 1997 wurden<br />

18 378 <strong>Brustkrebs</strong>sterbefälle ausgewiesen (77). 1998 wurde die Neuerkrankungsrate<br />

auf 46 295 geschätzt (27). Für das Jahr 2000 wird mit 51 710 jährlichen<br />

Neuerkrankungen und knapp 19 149 jährlichen Todesfällen gerechnet (203). Im<br />

Gegensatz zu anderen westlichen Ländern ist e<strong>in</strong> deutlicher Rückgang der<br />

<strong>Brustkrebs</strong>sterblichkeit derzeit nicht erkennbar (320). Die Inzidenz ist seit Jahren<br />

ansteigend. Die eigentliche Entstehungsursache ist unbekannt. Es gibt jedoch e<strong>in</strong>e<br />

Reihe von Risikofaktoren, zu denen das <strong>in</strong>terne und externe hormonale Milieu,<br />

<strong>in</strong>sbesondere die Sexualsteroidhormone, sowie reproduktives Verhalten, Lebensstil<br />

und Ernährungsgewohnheiten gehören. Größtes Erkrankungsrisiko ist das<br />

Lebensalter. Das mittlere Erkrankungsalter liegt <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> bei 63 Jahren. Die<br />

Ergebnisse der populationsbezogenen Feldstudien <strong>in</strong> fünf Regionen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

zeigten, dass im Durchschnitt 79% (74,8–82,9%) der Erkrankungen nach dem<br />

50. Lebensjahr auftreten (134).<br />

Unabhängig davon, dass das Mammakarz<strong>in</strong>om die häufigste Krebstodesursache<br />

der Frau darstellt, bee<strong>in</strong>trächtigt die manifeste <strong>Brustkrebs</strong>erkrankung die Lebensqualität<br />

betroffener Frauen <strong>in</strong> nahezu allen Bereichen. Hierzu gehören Sexualität<br />

und Familienplanung, Beruf und Freizeitgestaltung, hormonelle Behandlungsmöglichkeiten<br />

<strong>in</strong> der Postmenopause, Mode und Kosmetik, letztendlich aber auch<br />

die Gestaltung der wirtschaftlichen Lebensgrundlage. Prävention, <strong>Früherkennung</strong>,<br />

Diagnose, Therapie und Nachsorge beim <strong>Brustkrebs</strong> erfordern e<strong>in</strong>e multidiszipl<strong>in</strong>äre<br />

und multiprofessionelle Zusammenarbeit, wie sie <strong>in</strong> dieser Form für kaum<br />

e<strong>in</strong>e andere Erkrankung erforderlich ist.<br />

In die Betreuung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> alphabetischer Reihenfolge Chirurgie, Diagnostische<br />

Radiologie, Frauenheilkunde, Humangenetik, Internistische Onkologie, Mediz<strong>in</strong>ische<br />

Informatik, Pathologie, Psycho-Onkologie, Sozialmediz<strong>in</strong> und Strahlentherapie<br />

<strong>in</strong>volviert. Die Erkrankung stellt nicht nur e<strong>in</strong>e ärztlich-wissenschaftliche<br />

Herausforderung dar, sondern bedarf auch der Berücksichtigung ökonomischer<br />

Gesichtspunkte sowie der Unterstützung sozial- und gesundheitspolitischer<br />

Entscheidungsträger.<br />

Nicht jedes Gesundheitsproblem rechtfertigt den extrem hohen methodischen,<br />

f<strong>in</strong>anziellen, personellen und zeitlichen Aufwand für die Erstellung e<strong>in</strong>er hochqualifizierten<br />

<strong>Stufe</strong>-3-<strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>. E<strong>in</strong> leitl<strong>in</strong>ienbedürftiges Versorgungsproblem ist<br />

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