Stufe-3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland
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10.5.1 Allgeme<strong>in</strong>e Grundsätze 183<br />
– Bezug zu kl<strong>in</strong>isch/radiologischen Befunden (v.a. Mikrokalzifikationen: z.B.<br />
„Befund ist vere<strong>in</strong>bar mit“ oder „Korrelation nicht sicher“)<br />
– Bezug zu Befunden an anderen Gewebeproben/Voruntersuchungen (bei Befundung<br />
der OP-Präparate nach perkutaner Mammabiopsie: Stellungnahme<br />
erforderlich, ob Biopsiehöhle im OP-Präparat erfasst ist oder nicht)<br />
Anmerkungen<br />
– Bei geplantem brusterhaltenden Vorgehen: Abschätzung des Anteils der<br />
<strong>in</strong>traduktalen Tumorausdehnung; ggf. Angabe e<strong>in</strong>er extensiven <strong>in</strong>traduktalen<br />
Komponente (EIC) (nach (354): <strong>in</strong>traduktale Tumorkomponente von m<strong>in</strong>destens<br />
25% der Tumorfläche mit Ausdehnung über die Grenzen des <strong>in</strong>vasiven<br />
Tumoranteils h<strong>in</strong>aus) und e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>vasiven duktalen Karz<strong>in</strong>oms mit prädom<strong>in</strong>ierender<br />
<strong>in</strong>traduktaler Komponente (PIC) (nach (418): <strong>in</strong>vasives duktales<br />
Karz<strong>in</strong>om mit Verhältnis <strong>in</strong>traduktalem zu <strong>in</strong>vasivem Tumoranteil 4:1).<br />
– Bei Ausdehnung der <strong>in</strong>traduktalen Komponente über Grenze des <strong>in</strong>vasiven<br />
Karz<strong>in</strong>oms h<strong>in</strong>aus: Angabe des Abstandes der <strong>in</strong>traduktalen Tumorkomponente<br />
zu den nächstgelegenen Resektionsrändern <strong>in</strong> mm.<br />
– Derzeit liegt ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternational e<strong>in</strong>heitliche Def<strong>in</strong>ition der Begriffe Multifokalität<br />
und Multizentrizität vor. Empfohlen wird folgende Zuordnung:<br />
– Multifokalität: Auftreten von getrennten Karz<strong>in</strong>omherden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Quadranten<br />
bzw. nach Faverly et al. (144) bei e<strong>in</strong>em Abstand zwischen den Herden von<br />
weniger als 4 cm.<br />
– Multizentrizität (synonym: „Tumorausdehnung multipel“ nach EU-<strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong><br />
(126)): Auftreten von getrennten Karz<strong>in</strong>omherden <strong>in</strong> mehr als e<strong>in</strong>em<br />
Quadranten bzw. bei e<strong>in</strong>em Abstand von m<strong>in</strong>destens 4 cm zwischen den<br />
Herden.<br />
10.5.1.4 Abklärung von mammographisch nachgewiesenem Mikrokalk<br />
– Korrelation des histopathologischen Befundes mit den Befunden der bildgebenden<br />
Verfahren (Präparatradiographie erforderlich).<br />
– Bei fehlendem Nachweis von Mikrokalk <strong>in</strong> den <strong>in</strong>itialen Schnitten: Weitere<br />
Schnittstufen, evtl. Untersuchung im polarisierten Licht zum Nachweis von<br />
Kalziumoxalat (Weddelit) oder Spezialfärbungen (Kossa); gegebenfalls auch<br />
Radiographie der Paraff<strong>in</strong>blöcke oder des noch nicht e<strong>in</strong>gebetteten, restlichen<br />
Gewebes.<br />
– Bei Nachweis von Mikrokalk: Angabe der Lokalisation <strong>in</strong> Bezug zur histopathologischen<br />
Veränderung, Klassifikation als „lamellärer“ (psammomatöser,<br />
korpuskulärer) Mikrokalk und/oder als „amorpher“ (granulär-dystropher)<br />
Mikrokalk.<br />
10.5.1.5 Schnellschnittuntersuchung<br />
Die Indikation zur Schnellschnittuntersuchung ist zurückhaltend und <strong>in</strong> der Regel<br />
nur bei <strong>in</strong>traoperativen Konsequenzen zu stellen.