Stufe-3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland
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4. Mediz<strong>in</strong>ische Inhalte (EBM) 86<br />
werden als Ganzes fixiert, größere Exzidate sollten so früh wie möglich, spätestens<br />
2–3 h nach der Exzision, zugeschnitten werden, um mit der Fixierung e<strong>in</strong>e optimale<br />
Gewebserhaltung zu bekommen.<br />
Zum Nachweis der Vollständigkeit e<strong>in</strong>er exzidierten Läsion (tumorfreie<br />
Exzisionsränder!) sollte die gesamte Oberfläche der Probe mit Tusche, strahlendurchlässigen<br />
Pigmenten, gefärbter Gelat<strong>in</strong>e, Latex oder anderem geeigneten<br />
Material markiert werden. Spezielle Bep<strong>in</strong>selung ist dem E<strong>in</strong>tauchen des<br />
Präparates <strong>in</strong> flüssige Tusche vorzuziehen. Um e<strong>in</strong> Verschmieren der gewählten<br />
Markierungssubstanz zu vermeiden, ist für e<strong>in</strong>e ausreichende Zeit zum Trocknen<br />
Sorge zu tragen.<br />
Die makroskopische Beurteilung umfasst die Bestimmung des Gewichts, die<br />
Inspektion und die Palpation. Nach Bestimmung des Gewichts (und erforderlichenfalls<br />
der Größe) der Probe wird das Exzidat lamelliert (bis zu 4 mm Dicke).<br />
Die Lamellen werden durch Inspektion und Palpation sorgfältig untersucht. Auch<br />
die Palpation hat Informationswert. Maximaler Durchmesser, Umriss, Farbe und<br />
Konsistenz jeder Läsion werden aufgezeichnet. Die gemessenen Größen der<br />
Läsionen werden später anhand der histologischen Schnitte überprüft, da die<br />
tatsächliche Ausdehnung e<strong>in</strong>er Läsion sich nicht immer durch makroskopische<br />
Inspektion abschätzen lässt. Bei Abweichungen s<strong>in</strong>d die histologisch festgestellten<br />
Ausmaße als relevante Größen zu werten. Bei Tumoren wird durch makroskopische<br />
und später durch mikroskopische Untersuchung beurteilt, ob die<br />
Exzision im Gesunden vorgenommen wurde.<br />
Bei allen schwierigen Präparaten empfiehlt sich die Präparatradiographie, <strong>in</strong>sbesondere<br />
dann, wenn mammographischer und makroskopischer Befund nicht<br />
übere<strong>in</strong>stimmen. Es ist daher wünschenswert, dass der Pathologe bei der<br />
makroskopischen Begutachtung e<strong>in</strong>e Beschreibung des Mammographiebefundes<br />
vorliegen hat. Der Pathologe sollte neben makroskopisch verdächtigen Herden<br />
gezielt nach dem mammographischen Befund das Gewebe zuschneiden. Dieses<br />
Verfahren ermöglicht auch e<strong>in</strong>e genaue Zuordnung radiologischer und histologischer<br />
Befunde. Obwohl die Präparatradiographie hierzu die Methode der<br />
Wahl ist, hat sich gezeigt, dass dieses Verfahren für e<strong>in</strong>ige Institute zu aufwändig<br />
ist. Es wurden daher vere<strong>in</strong>fachte Methoden beschrieben (s. z.B. Anderson sowie<br />
Armstrong u. Davies) (22, 30).<br />
Unabhängig vom Verfahren muss der Pathologe die für die mammographischen<br />
Anomalien verantwortlichen morphologischen Veränderungen <strong>in</strong> den histologischen<br />
Schnitten nachweisen können, hierzu kann e<strong>in</strong>e Konsultation mit dem<br />
Radiologen erforderlich se<strong>in</strong>. Andernfalls sollten das nicht-e<strong>in</strong>geblockte Gewebe<br />
und/oder die Paraff<strong>in</strong>blöcke erneut geröntgt werden. Alles verbleibende Gewebe<br />
ist zu asservieren, bis die mammographischen Veränderungen histologisch charakterisiert<br />
worden s<strong>in</strong>d. Es empfiehlt sich, nicht nur das um e<strong>in</strong>en präoperativ<br />
e<strong>in</strong>geführten Führungsdraht gelegene Gewebe zu entnehmen, da es zu Verlagerungen<br />
des Führungsdrahtes im Rahmen der präparativen Maßnahmen kommen<br />
kann.<br />
Es ist möglich, Präparatradiographien mit Hilfe e<strong>in</strong>es kl<strong>in</strong>ischen Mammographiegeräts<br />
anzufertigen. Dieses Vorgehen kann jedoch mit logistischen Schwierigkeiten