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Stufe-3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland

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2.2 Vorbereitung der <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>nentwicklung 17<br />

Richtung ist die Erstellung e<strong>in</strong>er <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>, an die wegen ihrer fachübergreifenden<br />

Komplexität und der Beschreibung e<strong>in</strong>er mit vielen Schnittstellen versehenen<br />

Diagnosekette besonders hohe Anforderungen zu stellen s<strong>in</strong>d. In diesem<br />

Zusammenhang muss nochmals betont werden, dass es sich hierbei um e<strong>in</strong><br />

Angebot an primär gesunde Frauen handelt. Es liegt somit e<strong>in</strong>e Situation vor, die<br />

e<strong>in</strong>e besondere Sorgfalt im Umgang mit der Materie erfordert.<br />

Schlussfolgerung<br />

– Es bestehen Versorgungsdefizite auf dem Sektor der <strong>Brustkrebs</strong>-<strong>Früherkennung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />

– Gesundheitsziel ist die Etablierung e<strong>in</strong>es qualitätsgesicherten, flächendeckenden<br />

und fachübergreifenden <strong>Brustkrebs</strong>-<strong>Früherkennung</strong>sprogramms.<br />

– Hierzu gehört e<strong>in</strong>e qualitätsgesicherte Diagnosekette, da die Beschränkung auf<br />

die klassische Screen<strong>in</strong>g-Mammographie nicht die mögliche Effektivitäts- und<br />

Qualitätsverbesserung der <strong>Früherkennung</strong> h<strong>in</strong>reichend nutzt.<br />

– H<strong>in</strong>sichtlich Nutzen und Risiken ist der <strong>in</strong>formierten Selbstbestimmung der<br />

Frau e<strong>in</strong>e besonders hohe Priorität beizumessen.<br />

– Die sektorübergreifende Kooperation zwischen Kl<strong>in</strong>ik und Praxis ist unverzichtbar.<br />

– Im H<strong>in</strong>blick auf Zeitnähe und Kosten der angestrebten Versorgungsverbesserung<br />

müssen die etablierten Versorgungsstrukturen genutzt werden.<br />

– Basis jedes Konzeptes muss e<strong>in</strong>e nach den Regularien der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

für Wissenschaftliche Mediz<strong>in</strong>ische Fachgesellschaften (AWMF) und des Ärztlichen<br />

Zentrum für Qualität <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong> (ÄZQ) hochqualifizierte <strong>Stufe</strong>-3-<br />

<strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong> se<strong>in</strong> (186, 255).<br />

2.2 Vorbereitung der <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>nentwicklung<br />

Die aufgelisteten Prämissen waren Ausgangspunkt für die Arbeit der Planungskommission<br />

im Rahmen der „Konzertierten Aktion zur <strong>Brustkrebs</strong>-<strong>Früherkennung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“. Zielsetzung war die Erstellung e<strong>in</strong>er <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>, die als<br />

nationale Versorgungsleitl<strong>in</strong>ie zur Anwendung kommen kann. Nach Prüfung der<br />

wichtigsten, ähnlich thematisierten nationalen und <strong>in</strong>ternationalen <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>n<br />

ergab sich, dass bisher e<strong>in</strong>e analoge <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong> mit identischen Inhalten und<br />

identischem Qualitätsanspruch weder vorlag noch derzeit vorliegt (139, 176, 214,<br />

290, 292, 367). Dies trifft auch und ganz besonders für die immer wieder <strong>in</strong> die<br />

Diskussion e<strong>in</strong>gebrachten „Europäischen <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>n zur <strong>Brustkrebs</strong>-<strong>Früherkennung</strong>“<br />

zu (10, 316).<br />

Moderne <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>n s<strong>in</strong>d längst nicht mehr nur als Resultat e<strong>in</strong>er Expertenabsprache<br />

zu sehen, <strong>in</strong> der das Pr<strong>in</strong>zip der Beliebigkeit e<strong>in</strong>en heute nicht mehr<br />

akzeptablen Stellenwert besitzt. Moderne <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>n s<strong>in</strong>d „systematisch entwickelte<br />

Feststellungen (Thesen) mit dem Ziel, Ärzte und Patienten über e<strong>in</strong>e angemessene<br />

Gesundheitsversorgung (Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge) für<br />

spezifische kl<strong>in</strong>ische Situationen zu unterstützen“ (255). Sie stellen somit e<strong>in</strong>en

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