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Stufe-3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland

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4.11 Offene Biopsie 83<br />

Unter qualitätssichernden Aspekten ist für den therapeutischen E<strong>in</strong>satz der<br />

offenen Mammabiopsie die Gewährleistung makroskopisch tumorfreier Ränder<br />

zu fordern. Bestehen Zweifel daran, ist durch e<strong>in</strong>en ergänzenden oder Zweite<strong>in</strong>griff<br />

diese Zielsetzung zu realisieren.<br />

In den Europäischen <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>n wird für die <strong>in</strong>traoperative Beurteilung des Randes<br />

e<strong>in</strong>e Präparatradiographie <strong>in</strong> zwei Ebenen und/oder die Schnellschnitt- bzw.<br />

Gefrierschnittuntersuchung empfohlen. Diese Empfehlung steht e<strong>in</strong>deutig <strong>in</strong><br />

Widerspruch zu den zuvor formulierten Indikationen für e<strong>in</strong>e Schnellschnittuntersuchung.<br />

Somit dürften hier vor allem palpable Tumoren für solch e<strong>in</strong><br />

Vorgehen <strong>in</strong> Betracht kommen. Ist der Tumor randbildend, muss e<strong>in</strong>e Nachresektion<br />

vorgenommen werden. Unter qualitätssichernden Aspekten sollte dies<br />

jedoch <strong>in</strong> weniger als 10% aller Fälle notwendig werden.<br />

Die Europäischen <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>n nehmen zusätzlich Stellung zur axillären Lymphonodektomie,<br />

zur postoperativen Strahlen- und Medikamentenbehandlung sowie<br />

zu Besonderheiten des DCIS und LCIS. Sie s<strong>in</strong>d Bestandteil der weiteren Versorgungskette<br />

„Mammakarz<strong>in</strong>om“ und s<strong>in</strong>d nach den wissenschaftlich-mediz<strong>in</strong>ischen<br />

neuen Erkenntnissen zu prüfen und im Rahmen e<strong>in</strong>er <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong> „Therapie“ entsprechend<br />

aktuell festzulegen.<br />

Abschließend wird noch darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass der Operateur unbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> die<br />

Nachsorge (Follow-up) e<strong>in</strong>bezogen werden muss. Dies gilt gleichermaßen für die<br />

kl<strong>in</strong>ische Beurteilung als auch für die Information über das Ergebnis von<br />

Nachsorge-Mammographien. Die Nachsorgedaten sollten den <strong>in</strong> der <strong>Früherkennung</strong><br />

tätigen Arbeitsgruppen zugeleitet werden, um dann <strong>in</strong> die entsprechende<br />

Dokumentation über die Qualität der <strong>Früherkennung</strong> aufgenommen zu werden.<br />

Grundsätzlich s<strong>in</strong>d alle <strong>in</strong>vasiven Maßnahmen, aber <strong>in</strong>sbesondere Diagnosen von<br />

Präkanzerosen und <strong>in</strong>vasiven Karz<strong>in</strong>omen detailliert zu dokumentieren und <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Register zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />

<strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong><br />

Die operative Qualitätssicherung bei der Entnahme mammographisch entdeckter<br />

Läsionen erfolgt <strong>in</strong> Anlehnung an die <strong>Leitl<strong>in</strong>ie</strong>n der Europäischen<br />

Kommission. Die Schnittführung muss an die Befundlokalisation angepasst<br />

werden (ke<strong>in</strong>e Gewebetunnelung). Bei <strong>in</strong>traoperativ nicht-tastbaren Gewebeveränderungen<br />

ke<strong>in</strong>e Schnellschnittuntersuchung.<br />

Vor e<strong>in</strong>er offenen Biopsie sollte bereits durch <strong>in</strong>terventionelle Techniken e<strong>in</strong>e<br />

histologische Vorabklärung erfolgen. Grundsätzlich ist die präoperative<br />

Markierung des nicht tastbaren, mammographisch nachgewiesenen Befundes<br />

erforderlich. Die Sicherung der korrekten Gewebeentnahme erfolgt durch<br />

Präparatradiographie, ggf. ergänzt durch Präparatsonographie.<br />

Evidenzlevel IV, Empfehlungsgrad B

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