Stufe-3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland
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5.2.5 Mammapathologie 117<br />
5.2.5.2 Allgeme<strong>in</strong>e Voraussetzungen<br />
E<strong>in</strong>e gut organisierte Kooperation zwischen allen beteiligten Diszipl<strong>in</strong>en ist Grundlage<br />
für e<strong>in</strong>e qualifizierte pathomorphologische Diagnostik. Für e<strong>in</strong>e qualitätsgesicherte<br />
pathomorphologische Diagnostik müssen die Biopsie- und Operationspräparate<br />
bestimmte Bed<strong>in</strong>gungen erfüllen, die im Folgenden aufgeführt<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
– Das Operationsmaterial ist ohne vorherige Gewebsentnahme durch den Kl<strong>in</strong>iker/Operateur<br />
(oder andere) an den Pathologen zu übersenden.<br />
– Die Exzisate s<strong>in</strong>d vom Operateur e<strong>in</strong>deutig topographisch zu markieren (z.B.<br />
mit verschiedenfarbigen Fäden); die Lage der Markierungen ist auf dem kl<strong>in</strong>ischen<br />
Begleitformular zu vermerken (s.Anhang 10.5 Anlage 6.7: Formblatt 1).<br />
– Soll von dem Tumor (oder anderem Gewebe) Material entnommen werden<br />
(z.B. für wissenschaftliche Untersuchungen), hat dies unter der Kontrolle des<br />
Pathologen zu erfolgen.<br />
– Bei der Materialentnahme ist zu berücksichtigen, dass notwendige Klassifikationen<br />
e<strong>in</strong>es Tumors (besonders R-Klassifikation, pTNM-Klassifikation,<br />
Tumorheterogenität) nicht bee<strong>in</strong>trächtigt werden dürfen.<br />
5.2.5.3 Perkutane Biopsie (Hochgeschw<strong>in</strong>digkeits-Stanzbiopsie, Vakuumbiopsie)<br />
Indikationen: Diagnosesicherung zur Therapieplanung, Abklärung unklarer und<br />
malignitätsverdächtiger Befunde.<br />
Makroskopische Bearbeitung<br />
Beschreibung: Anzahl, maximale Größe der Stanzzyl<strong>in</strong>der/-anteile; ggf. weitere Beschreibung<br />
(Gesamtgewicht, Farbe, Konsistenz).<br />
Gewebse<strong>in</strong>bettung: Vollständige E<strong>in</strong>bettung der übersandten Gewebeproben.<br />
Mikroskopische Bearbeitung und Begutachtung<br />
Bearbeitung:<br />
– Schnittstufen<br />
– Spezielle Zusatzuntersuchungen (Hormonrezeptoren, HER-2/neu) nur bei<br />
gezieltem Auftrag<br />
Begutachtung: Dokumentiert werden die Angaben wie im Abschnitt 5.2.5.9. –<br />
Dokumentation unter Berücksichtigung der Qualitäts<strong>in</strong>dikatoren –, evtl. unter<br />
Verwendung e<strong>in</strong>es Formblattes (s. Anhang 10.5 Anlage 6.7: Formblatt 2).<br />
Anmerkungen: Im Rahmen von Stanzbiopsien Verlagerung von benignen oder<br />
malignen Epithelzellverbänden <strong>in</strong> das Stroma und/oder die Gefäße möglich; im<br />
E<strong>in</strong>zelfall Abgrenzung von echter Stroma- und/oder Gefäß<strong>in</strong>vasion schwierig.<br />
Auf die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er weiteren bioptischen Abklärung ist h<strong>in</strong>zuweisen bei:<br />
– fehlendem morphologischen Korrelat für den Befund der Bildgebung;<br />
– fraglicher Dignität der festgestellten Läsion (z. B. Feststellung e<strong>in</strong>er atypischen<br />
duktalen Hyperplasie (ADH) oder e<strong>in</strong>er fibroepithelialen Neoplasie, bei der