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Teil I Aufbau und Betrieb einer Zertifizierungsinstanz - DFN-CERT

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6.1. Absehbare technische Entwicklung 127<br />

However, v6.5 will include integration of our PGP VPN client, which will include support of<br />

both PGP and RSA based x509v3 certificates. This will hopefully be available in Q1/Q2 next<br />

year.<br />

Damit gäbe es dann mit X.509 ein einheitliches Zertifikatformat, was die Arbeit von Zertifizierungsstellen<br />

erheblich erleichtern könnte, da dann nicht mehr PGP- <strong>und</strong> X.509-Zertifizierung separat betrieben<br />

werden müßten.<br />

PGP 6.5 ist mittlerweile verfügbar <strong>und</strong> unterstützt in s<strong>einer</strong> VPN-Funktionalität tatsächlich X.509.<br />

Auch wenn sich die Version 7.0 um etwa ein Jahr verzögern dürfte, bleibt doch zu hoffen, daß NAI<br />

seine PGP-Roadmap einhält <strong>und</strong> in PGP 7.0 volle X.509-Unterstützung realisiert.<br />

Ende 2000 läuft ferner das US-Patent auf den RSA-Algorithmus 4 aus. Damit wird er in wenigen<br />

Monaten lizenzfrei nutzbar sein, was es erleichtern dürfte, ihn als (einen) Standard- oder sogar<br />

Default-Algorithmus in IETF-Standards oder in kommerziellen oder freien Software-Produkten einzusetzen.<br />

– Dies wäre u.U. auch unter dem Aspekt der Absicherung gegen den Ausfall einzelner<br />

Verfahren hilfreich, auf die am Ende des folgenden Abschnittes näher eingegangen wird.<br />

6.1.2 Infrastrukturen, Konzepte<br />

Am einfachsten realisierbar <strong>und</strong> insofern auch am wahrscheinlichsten dürfte die Kombination <strong>und</strong><br />

Integration von Zertifizierungsdiensten mit anderen bereits existierenden Diensten sein. So hilft<br />

z.B. der PathServer von MICHAEL REITER <strong>und</strong> STUART STUBBLEBINE [RS97b] dabei, Zertifizierungspfade<br />

zum Schlüssel eines Kommunikationspartners im ansonsten eher unstrukturierten PGP<br />

Web-of-Trust zu finden. Diese Suchmöglichkeit ist bisher noch kaum bekannt, <strong>und</strong> sie wird auch<br />

noch nicht systematisch von anderen Programmen genutzt. Hier liegt noch einiges Entwicklungspotential<br />

brach, insbesondere in Zusammenhang mit komplexeren Verfahren zur Vertrauensbewertung<br />

als den bisher üblichen (siehe auch die Ausführungen zu Trust Metrics im nächsten Absatz).<br />

Ein weiteres Beispiel sind Zeitstempeldienste, wie sie beispielsweise die Zertifizierungsstelle der<br />

Humboldt-Universität zu Berlin bereits für interne Zwecke oder auch der PGP Digital Timestamping<br />

Service von MATTHEW RICHARDSON [Ric97] anbieten <strong>und</strong> wie sie die PKIX-Arbeitsgruppe<br />

der IETF standardisiert [ACPZ00]. An <strong>einer</strong> Integration solcher Dienste, die die Zertifizierung von<br />

öffentlichen Schlüsseln gut ergänzen würden, fehlt es bislang; sie könnte die Nutzung aller dieser<br />

Angebote erheblich steigern.<br />

Die heute existierenden oder im <strong>Aufbau</strong> befindlichen Zertifizierungsinfrastrukturen haben so gut<br />

wie alle einen wesentlichen Punkt gemeinsam: Sie sind in der Regel hierarchisch aufgebaut, <strong>und</strong><br />

ein Nutzer ihrer Dienste muß allen übergeordneten oder sogar allen Zertifizierungsstellen vertrauen,<br />

wenn er die von ihnen ausgestellten Zertifikate nutzen will. Bestenfalls hat er die Möglichkeit,<br />

eine Entweder-Oder-Entscheidung zu treffen zwischen „Ja, ich vertraue dieser CA (bedingungslos<br />

<strong>und</strong> uneingeschränkt)“ <strong>und</strong> „Nein, in diese CA <strong>und</strong> ihre Arbeit habe ich kein Vertrauen“. Abstufungen<br />

wie „erscheint mir ziemlich vertrauenswürdig“ oder „scheint meist zuverlässig zu arbeiten“<br />

lassen sich in dem vorherrschenden Zertifizierungsmodell nicht ausdrücken. Zumindest einen kleinen<br />

Schritt weiter geht hier PGP mit den Vertrauensbewertungen, die der Nutzer für andere Personen<br />

4 http://www.patents.ibm.com/details?&pn=US04405829__&s_all=1

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