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Teil I Aufbau und Betrieb einer Zertifizierungsinstanz - DFN-CERT

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42 Kapitel 4. Konzept für eine Zertifizierungsstelle (“plan”)<br />

Bei der Medium-Level CA wird der geheime Signierschlüssel verschlüsselt <strong>und</strong> Paßsatz- bzw.<br />

PIN-geschützt auf einem Wechselmedium (Diskette, ZIP-Disk, PCMCIA-Steckkarte, ggf. auch<br />

Chipkarte) gespeichert, das unter Verschluß gehalten wird, solange es nicht benutzt wird. Sowohl<br />

dieses Wechselmedium als auch die Festplatte, auf der sich die Daten <strong>und</strong> die Software für die<br />

Medium-Level-CA befinden, darf das schützende Rechenzentrum nicht verlassen; die Medium-<br />

Level-Zertifizierung findet nur dort statt. (Die Registrierung der Zertifizierungswilligen ist ggf. auch<br />

an anderen Standorten zulässig.)<br />

Der Zugriff auf den Signierschlüssel der Medium-Level-CA kann nur von zwei befugten CA-<br />

Mitarbeitern zusammen erfolgen, so daß hier also das Vier-Augen-Prinzip durchgesetzt wird, um<br />

Fehlern oder Betrug durch „Insider“ vorzubeugen.<br />

Das Schlüsselpaar für eine Medium-Level-Zertifizierung muß vom Schlüsselinhaber erzeugt worden<br />

sein; die Medium-Level CA generiert keine Nutzerschlüssel.<br />

Für eine Medium-Level-Zertifizierung müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein:<br />

Der Zertifizierungswillige ist bei einem persönlichen Kontakt mit den CA-Mitarbeitern unter<br />

Vorlage eines gültigen amtlichen Personaldokumentes identifiziert worden<br />

der Betreffende ist Angehöriger (Student/Mitarbeiter) oder Projektpartner der UNI <strong>und</strong> kann<br />

dies durch geeignete Unterlagen nachweisen (z.B. Studentenausweis, Deckblatt des Gehaltsbogens,<br />

Kooperationsvertrag)<br />

die ggf. zu zertifizierende Mailadresse ist eine Mailadresse <strong>einer</strong> Einrichtung der UNI oder<br />

eines ihrer Projektpartner<br />

der Betreffende konnte von der UNI-CA unter dieser Mailadresse erreicht werden<br />

der Zertifizierungswillige hat gegenüber der UNI-CA nachgewiesen, daß er im Besitz des<br />

Private-Key ist, der zu dem zu zertifizierenden Public-Key gehört (sog. proof of possession,<br />

PoP – das kann z.B. dadurch geschehen, daß der Betreffende eine challenge genannte Zufallszahl<br />

mit dem geheimen Schlüssel signiert <strong>und</strong> das Ergebnis an die UNI-CA übermittelt,<br />

die dann unter Verwendung des Public-Keys prüft, ob die Signatur wirklich mit dem korrespondierenden<br />

geheimen Schlüssel geleistet wurde)<br />

Die Zertifikate der Medium-Level-CA haben eine längere Gültigkeitsdauer als die der Low-Level-<br />

CA (nahe an der Obergrenze, die die <strong>DFN</strong>-Policy noch zuläßt). Eine Re-Zertifizierung kann auf<br />

eine entsprechende digitale signierte Nachricht hin erfolgen (u.U. mit erneutem Nachweis, daß der<br />

Schlüsselinhaber weiterhin im Besitz des passenden Private-Keys ist).<br />

Die Medium-Level UNI-CA darf, wenn sie es für angebracht hält, Registrierungsstellen (RAs)<br />

einrichten <strong>und</strong> bei Bedarf auch nachgeordnete CAs aus anderen Einrichtungen der UNI zertifizieren.<br />

Es ist allerdings maximal eine CA-Ebene unterhalb der UNI-CA zulässig; die Sub-CAs<br />

dürfen also ihrerseits keine ihnen nachgeordneten CAs betreiben oder zertifizieren (wohl aber eigene<br />

Registrierungsstellen, falls der Bedarf dafür vorhanden ist). Darüber hinaus darf die Medium-<br />

Level- CA Cross-Zertifizierungen mit anderen Zertifizierungsstellen inner- <strong>und</strong> außerhalb der <strong>DFN</strong>-<br />

Zertifizierungshierachie eingehen, wenn ihre Verantwortlichen dies für sinnvoll <strong>und</strong> vorteilhaft halten.

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