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Teil I Aufbau und Betrieb einer Zertifizierungsinstanz - DFN-CERT

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I.2. Probleme mit PGP 269<br />

Key ring: ’pubring.pgp’, looking for user ID "uta".<br />

Type Bits/KeyID Date User ID<br />

pub 399/BD7054C9 1998/05/25 *** KEY REVOKED ***<br />

Uta Ungueltig <br />

1 matching key fo<strong>und</strong>.<br />

Uta hatte zuvor den Schlüssel von Ingmar Camphausen signiert. Ruft man nun nach dem Schlüsselwiderruf<br />

von Uta Ungültig die Zertifikatsprüfung für den Schlüssel von Ingmar auf, so sieht die<br />

Ausgabe von PGP so aus:<br />

$ pgp -kc ingmar<br />

[...]<br />

Key ring: ’pubring.pgp’, looking for user ID "ingmar@i".<br />

Type Bits/KeyID Date User ID<br />

pub 1024/4F570BA3 1993/06/18 Ingmar Camphausen <br />

sig! BD7054C9 1998/05/25 Uta Ungueltig <br />

[...]<br />

Es wird also in k<strong>einer</strong> Weise davor gewarnt, daß der Schlüssel selber, mit dem die Unterschrift<br />

unter Ingmars Key erzeugt worden ist, widerrufen worden ist! (Diese Information wäre ja bei der<br />

Einschätzung der Signatur von Uta durchaus wichtig.)<br />

Weiteres PGP-Fehlverhalten, u.a. die mangelhafte Plausibilitätsprüfung der in PGP-Schlüsseln, -<br />

Signaturen <strong>und</strong> -Zertifikaten vorliegenden Zeitstempel, ist in [CD98] dokumentiert. Diese beiden<br />

Schwächen sind in der Version PGP2.6.3in behoben.<br />

PGP 2-Versionen kommen mit den Schlüsseln im neuen Format, das ab PGP 5 verwendet wird (d.h.<br />

DSS/ElGamal-Keys), nicht klar <strong>und</strong> geben die Fehlermeldung “unknown packet format” aus, wenn<br />

versucht wird, einen solchen Schlüssel dem Public-Keyring hinzuzufügen.<br />

PGP 2.6.x gibt keine Fehlermeldung aus, wenn der Public-Keyring schreibgeschützt ist <strong>und</strong> versucht<br />

wurde, einen neuen Schlüssel hinzuzufügen oder einen bereits vorhandenen zu zertifizieren (also<br />

schreibend auf den Public-Keyring zuzugreifen). Es entsteht der Eindruck, man hätte erfolgreich<br />

einen neuen fremden Schlüssel zertifiziert <strong>und</strong> ihn dem Public-Keyring hinzugefügt, der Ablauf ist<br />

auch völlig identisch, die Änderungen konnten aber am Ende nicht abgespeichert werden.<br />

Ein Problem, das mit PGP unter UNIX auftritt: die Diskette mit dem Secret-Keyring wird versehentlich<br />

aus dem Laufwerk entnommen, aber das darauf befindliche Dateisystem nicht ungemountet.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der I/O-Buffer des UNIX-Filesystems macht sich das Fehlen des Mediums u.U. nicht<br />

gleich bemerkbar, es kommt aber zu Inkonsistenzen zwischen dem Abbild des Dateisystems in den<br />

Puffern im Hauptspeicher <strong>und</strong> dem tatsächlichen Aussehen auf dem Speichermedium.<br />

Ähnliche Problem treten bei PGP 5 auf: Die Software (UNIX-Version) arbeitet nicht mit schreibgeschützten<br />

Secret-Keyringen. Das ist besonders ungünstig, da diese Datei so gut wie möglich <strong>und</strong><br />

mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vor unbefugter Kenntnisnahme, aber auch vor Manipulationen<br />

geschützt werden sollte <strong>und</strong> man sie daher sinnvollerweise hardware-mäßig schreibschützen<br />

sollte, wenn das Speichermedium es zuläßt (<strong>und</strong> das ist ja bei Wechselmedien häufig der Fall).<br />

Manche RSA-Schlüssel, die mit älteren PGP-Versionen (PGP 2.6) erzeugt worden sind, bereiten<br />

beim Import in die neuen PGP-Versionen Probleme <strong>und</strong> lassen sich nicht richtig einbinden. (Die

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