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Teil I Aufbau und Betrieb einer Zertifizierungsinstanz - DFN-CERT

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274 Anhang J. Aufwandsabschätzung<br />

<strong>DFN</strong>-PCA-Schlüssel nach erfolgter Zertifizierung usw.) der menschliche Arbeitsaufwand pro Zertifizierung<br />

reduziert, fehlerträchtige oder wenig herausfordernde Tätigkeiten an Software delegiert<br />

werden können. Besonders interessant dürften in dieser Hinsicht auch die Ergebnisse der Diplomarbeit<br />

von SIMON FRISCHEISEN sein [Fri99], in der es um die Software-Unterstützung für den<br />

organisatorischen <strong>Teil</strong> der Arbeit <strong>einer</strong> Zertifizierungsstelle geht.<br />

Die durchschnittliche Bearbeitungszeit pro Zertifizierungsfall sollte sich dadurch auf insgesamt etwa<br />

fünf Minuten senken lassen.<br />

Die bisherigen Schätzungen bezogen sich auf die Zertifizierung von Personenschlüsseln. Bei der<br />

Ausstellung von Server-Zertifikaten für den <strong>Betrieb</strong> eines HTTPS-Servers liegt der Aufwand aufgr<strong>und</strong><br />

der vielen zu prüfenden <strong>und</strong> anschließend auch einzugebenden Daten um einiges höher; Erfahrungswerte<br />

aus anderen Zertifizierungsstellen besagen, daß hierfür mit einem Arbeitszeitaufwand<br />

von etwa <strong>einer</strong> halben St<strong>und</strong>e gerechnet werden muß.<br />

Für die in diesem Stadium des Ausbaus der UNI-CA sicher ebenfalls verstärkt nachgefragten<br />

Schulungs- <strong>und</strong> Beratungsdienstleistungen ist demgegenüber mit einem nochmals erheblich höheren<br />

Zeitaufwand pro Fall zu rechnen (Aussage eines kommerziell tätigen Zertifizierers: drei bis vier<br />

St<strong>und</strong>en Beratungsaufwand pro K<strong>und</strong>e).<br />

Zeitlicher Aufwand<br />

Fiktive 10 000 Nutzer <strong>und</strong> UNI-Mitarbeiter – wenn Public-Key-Verfahren erst einmal ubiquitär<br />

oder sogar unverzichtbar sind im Internet, wird jede Nutzerin <strong>und</strong> jeder Nutzer seine persönlichen<br />

Schlüssel zertifizieren lassen wollen (oder müssen) – wollen mit Zertifikaten für ihre persönlichen<br />

Schlüssel versorgt werden. (Bei konstanter Größe der Studierenden- <strong>und</strong> Mitarbeiterzahlen dürfte<br />

irgendwann ein Gleichgewichtszustand erreicht sein, in dem sich die Zahl der Uni-Abgänger <strong>und</strong><br />

ausscheidenden Mitarbeiter, deren Schlüssel zertifiziert waren, etwa die Waage hält mit der Zahl<br />

derjenigen, die neu an die UNI kommen <strong>und</strong> diesen Dienst in Anspruch nehmen.)<br />

Da die Gültigkeit <strong>einer</strong> Zertifizierung zeitlich begrenzt ist, besteht wegen der erforderlichen Re-<br />

Zertifizierung selbst bei ansonsten völlig gleichbleibendem Studenten- <strong>und</strong> Personalbestand regelmäßig<br />

Bedarf nach Diensten der Zertifizierungsstelle.<br />

Es ist zu hoffen, daß, bis dieser Nachfrage- bzw. Ausbauzustand der UNI-CA erreicht ist, die Gültigkeitsdauer<br />

bei allen Zertifikaten „gleitend“ <strong>und</strong> nicht an einen Stichtag geb<strong>und</strong>en festgelegt werden<br />

kann. Dadurch würde sich die Arbeit entzerren, <strong>und</strong> es wäre eine relativ gleichmäßige Verteilung der<br />

Arbeitsbelastung über das ganze Jahr möglich. (Anders heute: zumindest bei der PGP-Zertifizierung<br />

in der vorgeschlagenen Form würden zu ein oder zwei Stichtagen im Jahr die CA-Schlüssel <strong>und</strong> mit<br />

ihnen die Zertifikate ablaufen, so daß auf einen Schlag eine große Anzahl von Re-Zertifizierungen<br />

zu bewältigen wäre.) Doch selbst unter dieser Prämisse wären pro Monat durchschnittlich knapp<br />

1 000 (Re-)Zertifizierungen abzuwickeln – allein für die Personen-Zertifikate (Server-Zertifizierung<br />

nicht mitgerechnet), d.h. pro Arbeitstag etwa 50 Anträge zu bearbeiten. Selbst unter der optimistischen<br />

Annahme, daß pro Antrag insgesamt nur etwa fünf Minuten Bearbeitungsaufwand anfielen,<br />

hieße das, daß nur für die Zertifizierung selbst bereits eine <strong>Teil</strong>zeit-Stelle eingeplant werden müßte<br />

(Schulungen, Wartungsaufwand <strong>und</strong> Operating der Zertifizierungsstelle einmal völlig außen vor).<br />

Setzt man hingegen die 30 Minuten pro <strong>Teil</strong>nehmer an, die beim SPHINX-Projekt zugr<strong>und</strong>egelegt

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