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Teil I Aufbau und Betrieb einer Zertifizierungsinstanz - DFN-CERT

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6 Management von Zertifikaten<br />

Die PGP-Zertifikate, die die UNI-CA ausstellt, werden von ihr auf den PGP-Keyservern des internationalen PGP-<br />

Keyserver-Verb<strong>und</strong>es (http://www.pgp.net/) veröffentlicht.<br />

Alle Zertifikatnehmer der UNI-CA erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Zertifikates einverstanden. Sie werden<br />

auf die Publikation der Daten auf den Zertifizierungsanträgen ausdrücklich hingewiesen. Ohne diese Einwilligung kann<br />

keine Zertifizierung erfolgen.<br />

7 Widerruf von Zertifikaten<br />

Die UNI-CA behält sich vor, von ihr erteilte Zertifikate jederzeit vor Ablauf der Gültigkeitsdauer ohne öffentliche Nennung<br />

expliziter Gründe zu widerrufen. Dem Schlüsselinhaber wird die UNI-CA über den Widerruf informieren <strong>und</strong> ihm<br />

auf Anfrage die Gründe mitteilen, die sie dazu veranlaßt haben.<br />

Jeder Zertifikatnehmer der UNI-CA kann von ihr ohne Angabe von Gründen verlangen, daß sie das entsprechende Zertifikat<br />

für seinen Schlüssel widerruft. Die UNI-CA hat diesem Verlangen nachzukommen, sobald sie sich durch geeignete<br />

Schritte davon überzeugt hat, daß der Antrag vom Zertifikatnehmer selbst stammt bzw. von ihm autorisiert ist.<br />

Wird der eigene geheime Schlüssel Dritten bekannt, so hat der betroffene Nutzer unverzüglich die UNI-CA zu benachrichtigen<br />

<strong>und</strong> den Widerruf des eigenen Zertifikates veranlassen, sobald er Kenntnis von diesem Umstand hat.<br />

Die Low-Level <strong>DFN</strong>-Policy macht für den Widerruf von PGP-Zertifikaten keine konkreten Vorgaben für die CA; die<br />

dort gemachte Aussage, eine CA könne ein PGP-Zertifikat nicht widerrufen, ist technisch dank neuer PGP-Versionen<br />

nicht mehr zutreffend. Daneben wird in der <strong>DFN</strong>-Policy lediglich die Möglichkeit eines Schlüsselwiderrufs durch den<br />

Schlüsselinhaber selbst erwähnt <strong>und</strong> darauf hingewiesen, daß an der Verteilung solcher Widerrufe mittels eines X.500-<br />

Verzeichnisdienstes geforscht wird.<br />

Die UNI-CA wird daher eigene Zertifikate auf folgende Weise widerrufen:<br />

Viele PGP-Versionen (PGP2.6.3in, PGP 5.x, PGP 6.x) unterstützen inzwischen die Möglichkeit eines Zertifikat-<br />

Widerrufs. Da die bislang praktizierte Vorgehensweise zum Widerruf eines PGP-Zertifikates durch eine CA, die Veröffentlichung<br />

des betreffenden Zertifikates auf <strong>einer</strong> Sperr- oder Widerrufsliste (engl. certificate revocation list, CRL),<br />

für PGP in k<strong>einer</strong> Weise standardisiert war <strong>und</strong> daher auch von k<strong>einer</strong> der PGP-Versionen unterstützt wurde, wird die<br />

UNI-CA nicht mit derartigen Sperrlisten arbeiten. Stattdessen wird sie Zertifikat-Widerrufe einsetzen <strong>und</strong> diese über die<br />

PGP-Keyserver allen PGP-Anwendern zugänglich machen.<br />

Es besteht darüber hinaus für alle Benutzer die Möglichkeit, einen Schlüsselwiderruf, ein sog. key revocation certificate,<br />

zu erzeugen <strong>und</strong> dieses Zertifikat im Falle des Widerrufs über die PGP-Keyserver zu verteilen, um die Ungültigkeit des<br />

eigenen Public-Keys bekanntzumachen.<br />

Wichtiger Hinweis für relying parties:<br />

Eine Person, die sich auf das Zertifikat der UNI-CA für den PGP-Schlüssel <strong>einer</strong> anderen Person verlassen will, muß<br />

zweierlei tun, um sichergehen zu können, daß ein eventuell existierendes Zertifikat der UNI-CA für den betreffenden<br />

Schlüssel nicht mittlerweile von der UNI-CA widerrufen wurde:<br />

Es muß eine PGP-Version benutzt werden, die PGP-Zertifikatwiderrufe verarbeiten kann <strong>und</strong> sie anzeigt<br />

Es muß der betreffende PGP-Schlüssel einschließlich aller anhängigen Zertifikate von einem der Server des PGP-<br />

Keyserver-Verb<strong>und</strong>es www.pgp.net heruntergeladen <strong>und</strong> anschließend geprüft werden, ob nicht ein Widerruf des<br />

UNI-CA-Zertifikates vorliegt.<br />

(Da die Server des PGP-Keyserver-Verb<strong>und</strong>es jeweils untereinander ihre Schlüssel- <strong>und</strong> Zertifikatdaten synchronisieren,<br />

kann es dabei zu einem „Unsicherheitszeitraum“ von in der Regel maximal einem Tag kommen, in dem zwar die Zertifizierungsstelle<br />

eventuell ihr Zertifikat für einen Schlüssel widerrufen hat, dieser Widerruf aber noch nicht alle Server des<br />

Verb<strong>und</strong>es erreicht hat.)<br />

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