Varianten in Struktur und Bezeichnung desBildnerischen und Technischen GestaltensLehrplantypen und GliederungDie Lehrpläne der Volksschule in der Deutschschweiz unterscheiden sich inder Perspektive, von der aus die Zeit der Schulpflicht und die Inhalte aufeinanderbezogen sind. Es gibt einerseits den Typus des alle Stufen und Fächerder Volksschule umfassenden Schullehrplans. Eine andere Konzeptionbringt der Typus des Stufenlehrplans zum Ausdruck, der nur für eine Schulstufeoder einen bestimmten Schultyp gilt und dabei alle Fächer berücksichtigt.Schliesslich regelt ein Fachlehrplan als dritter Typus ein bestimmtesFach oder einen Fachbereich, sei es für die ganze Schulzeit oder für eineStufe (Fries 1998). Je nach Konzept gibt es innerhalb eines Lehrplansmehr oder weniger Abstimmungen zwischen Stufen und Fächern/Fachbereichenund demzufolge Unterschiede in der Nutzung der Instrumentedurch Lehrpersonen (Künzli & Santini-Amgarten 1999)Acht der untersuchten Kantone haben für die obligatorische SchulzeitSchullehrpläne (AG, AI, AR, BE, GL, SG, SH, SO, ZH), vier verfügen über Stufenlehrpläne(BL, BS, GR, TG). Der Lehrplan LU (in der Folge Lehrplan BKZ)steht für alle diejenigen Kantone, welche in der Regel die Lehrpläne derBildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz (BKZ) übernehmen (LU, NW,OW, UR, SZ, ZG, DVS, DFR 6 ) und verfügt über Fachlehrpläne, die für eineStufe oder für die ganze obligatorische Schulzeit gelten.Schullehrpläne konzipieren die obligatorische Schulzeit als Einheit, Stufenlehrplänefassen einen bestimmten Zeitabschnitt als relevante Einheit. Aufhohem Abstraktionsniveau stellt das Konzept Fachlehrplan einen bestimmtenInhalt ins Zentrum, wobei sich auch allfällige Leitideen nur auf dasbetreffende Fach beziehen. Aus einem Schullehrplan ist ersichtlich, wiesich die Ziele und Inhalte in einem Bereich, wie dem hier untersuchten,von Stufe zu Stufe oder gar von Jahr zu Jahr verändern; zudem gibt esMöglichkeiten, Bezüge zu anderen Bereichen herzustellen. Letzteres istauch mit einem Stufenlehrplan möglich; daraus ist jedoch nicht ersichtlich,was in der Stufe vorher bzw. nachher in dem Fach Geltung hat. DasBTG ist in Kantonen mit Schul- oder Stufenlehrplänen entweder als einGanzes in das Dokument integriert oder portionenweise den Stufen bzw.den Jahrgängen oder auch nach Fächern zugeteilt. 7 In den Kantonen derBKZ gibt es für das BTG zwei Fachlehrpläne: den Lehrplan Bildnerisches Gestaltenund den Lehrplan Technisches Gestalten.Die Übersicht «Lehrpläne für die Volksschule und den Kindergarten in derDeutschschweiz» (Anhang 1) gibt im Detail Aufschluss über die Anzahl derLehrplandokumente in den untersuchten Kantonen. In den Kantonen AG,GL, SG, SH, ZH besteht der für die ganze Volksschule geltende Lehrplan auseinem einzigen Dokument; in GL, SG, SH ist auch der Kindergarten inte-30
griert. In AI und AR sowie in BE und SO gibt es für Volksschule und Kindergartenje gesonderte Dokumente. In SO ist der Teil des Lehrplans, der dasWerken betrifft, durch das Lehrplandokument der BKZ ersetzt und ergänztum eine Lehrplankomponente Treffpunkte. In den Kantonen BL und BS, GRund TG besteht der Lehrplan aus zwei bis vier Stufenlehrplänen, die nichtzum selben Zeitpunkt publiziert worden sind und sich zum Teil konzeptionellunterscheiden. In den Kantonen der BKZ umfasst der Lehrplan zahlreichenach Fächern oder Fachbereichen und teilweise nach Schulstufen gesonderteund in unterschiedlichen Jahren publizierte Dokumente, die jedochin der Konzeption und Terminologie weitgehend übereinstimmen.Was das BTG auf der Sekundarstufe 1 betrifft, gilt bis auf die Bezirksschuleim Kanton AG in allen untersuchten Kantonen für alle Schultypen der gleicheLehrplan.Binnenstrukturen des FachbereichsNeben der Zugehörigkeit eines Lehrplans zu einem bestimmten Typus, istsein Charakter auch abhängig von der Situierung im Lehrplan und der Artder Binnengliederung des BTG. Wie Abb. 5 zeigt, zeichnen zwei Dokumenteden Fachbereich des BTG als einen für sich stehenden Bereich aus. In achtDokumenten bildet die Musik explizit einen Teil des Bereichs, in einem Fall(«Musischer Bereich») implizit.Die Anzahl kleinerer Einheiten, die meistens als Fächer bezeichnet werden,variiert zwischen zwei und drei. In den Lehrplänen, die das BTG in dreiTeile gliedern, spiegelt sich die vormals übliche Unterscheidung in typischweibliche und typisch männliche Arbeiten, indem zwischen Werken/Handarbeitund Werken/Handarbeit textil unterschieden wird.Acht Lehrplandokumente gliedern das BTG in drei, elf gliedern es in zweiEinheiten. In einem einzigen Fall ist der Fachbereich in einer einzigen Einheitzusammengefasst, und zwar betrifft dies das Dokument BL 2. In diesemFall gibt es für die 1. u. 2. Klasse den Teilbildungsbereich Gestalten.Es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem Erscheinungsjahr eines Dokumentsund der Gliederung in zwei oder drei Einheiten. Ein Trend, dass einneuerer Lehrplan eine Zweiteilung (bzw. keine Teilung) bevorzugt, ist ausdiesen Lehrplänen also nicht ablesbar.Bezeichnungen des FachbereichsIn den untersuchten Lehrplänen unterscheiden sich auch die Bezeichnungenfür das zu regelnde Fachgebiet, das hier generell Bildnerisches undTechnisches Gestalten heisst. Nicht immer wird es überhaupt als ein grössererLehrplanteil hervorgehoben und separat bezeichnet. Als übergeordneteBezeichnungen kommen die erwähnten Bezeichnungen Gestaltung,Gestalten und Musischer Bereich vor.Kleinere Einheiten mit der formalen Funktion von Fächern, Fachbereichen,Teilgebieten, Teilbereichen, Teilbildungsbereichen, Lernbereichen, Unterrichtsbereichenoder Unterrichtsgegenständen, tragen folgende Bezeichnungen:Bildhaftes Gestalten, Bildnerisches Gestalten, Bildnerische Gestal-31
- Page 1: phz000000000888800000000000000W E I
- Page 4 and 5: © 2007 Pädagogische Hochschule Z
- Page 6 and 7: Regine Mätzler12 x 50 Striche. Far
- Page 8 and 9: Aus allen diesen Gründen besitzt d
- Page 10 and 11: Anja MorawietzStill aus der Videoar
- Page 12 and 13: Das Bildnerische und Technische Ges
- Page 14 and 15: Diese Studie untersucht nicht solch
- Page 16 and 17: Die erwähnten Lehrplanstudien der
- Page 18 and 19: Bildnerisches und Technisches Gesta
- Page 20 and 21: dass, was gespürt wird, nicht prim
- Page 22 and 23: Das Kategoriensystem ist einem Setz
- Page 24 and 25: Der ParameterÄsthetikGernot Böhme
- Page 26 and 27: ell). Die einen Modi zeichnen sich
- Page 28 and 29: Das Untersuchungsinstrument in der
- Page 30 and 31: Vera HoneggerEine Reise, 200728
- Page 34 and 35: Abb. 5 Gliederung des Bildnerischen
- Page 36 and 37: die Referenzgrössen für die folge
- Page 38 and 39: Abb. 6 Anzahl Ziele zum BTG in Bezu
- Page 40 and 41: sätzlichen Komponente der Treffpun
- Page 42 and 43: Was Umfang und Differenziertheit an
- Page 44 and 45: end Erscheinung und Bestimmung unwe
- Page 46 and 47: GL Rezeption Produktion Kognition E
- Page 48 and 49: Abb. 15 Anzahl Relationen auf die s
- Page 50 and 51: Beschaffenheit des Korpus der Ziele
- Page 52 and 53: Im Gesamtkorpus hat der Relationens
- Page 54 and 55: scheinung zugeordnet. Von diesen 10
- Page 56 and 57: Es sind nicht allein Wesen und Char
- Page 58 and 59: ProduktionRezeption Produktion Kogn
- Page 60 and 61: Unter Annahme der im Kategoriensyst
- Page 62 and 63: auch die Ziele, die solche Kompeten
- Page 64 and 65: Das Moment «Erscheinung im Raum»E
- Page 66 and 67: Die Unbestimmtheit des EigenenZiele
- Page 68 and 69: nachstellen, wiedergeben, wiederhol
- Page 70 and 71: ErkenntnisRezeption Produktion Kogn
- Page 72 and 73: Zu den Ausnahmen zählt es, wenn si
- Page 74 and 75: Der Erwerb einer Fachsprache wird n
- Page 76 and 77: Künstlerische Werke verweisen auf
- Page 78 and 79: die unter Selbstvergewisserung subs
- Page 80 and 81: ist allenfalls das folgende Ziel. H
- Page 82 and 83:
Beurteilungskriterien entwickeln, b
- Page 84 and 85:
samkeit geschenkt. Und ebenso wenig
- Page 86 and 87:
dingungen, Arbeitsgerät, Arbeitsma
- Page 88 and 89:
wortung in Hinblick auf die Entwick
- Page 90 and 91:
MoralRezeption Produktion Kognition
- Page 92 and 93:
lerisches Schaffen durchaus anwesen
- Page 94 and 95:
92Anmerkungen1 Es gibt selbstverst
- Page 96 and 97:
94Departement Bildung Kultur und Sp
- Page 98 and 99:
Anhang 1: Die Lehrpläne für die V
- Page 100 and 101:
Anhang 2: Charakteristik der unters
- Page 102 and 103:
Anhang 3: Übersicht zur Nummerieru
- Page 104 and 105:
GR 1 Zeichnen und Gestalten 1-12 1.
- Page 106 and 107:
TG 2 Werken und Gestalten 1-10 Unte
- Page 108 and 109:
AR 2Ebene bzw. Titel - sofern vorha
- Page 110 and 111:
BS 2Ebene bzw. Titel - sofern vorha
- Page 112 and 113:
SGEbene bzw. Titel - sofern vorhand
- Page 114 and 115:
Zürich (ZH)Ebene bzw. Titel - sofe
- Page 116 and 117:
Bewegungen 36 Accessoires 18 elemen
- Page 118 and 119:
Arbeitsablauf 24 Bild 32 experiment
- Page 120 and 121:
umweltbewusstes 5 Vorgänge 12 Wirk
- Page 122 and 123:
Über die AutorinnenAnna-Verena Fri