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Bildnerisches und Technisches Gestalten - Lehrplanforschung

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Im Gesamtkorpus hat der Relationenstamm Produktion den höchsten Anteilan Zielen und der Stamm Evaluation den geringsten. Kognition stehtan zweiter Stelle und hat etwa halb so viele Ziele wie Produktion. Ethosund Rezeption haben eher geringe und ähnliche Anteile. Dieses Mustertrifft auch auf die Lehrpläne BE, GL, GR, AG, BS und SO zu, die Akzentsetzungin den anderen Lehrplänen unterscheidet sich davon. Ausser in zweiFällen (AI, BL), steht Kognition immer an zweiter Stelle. Rezeption steht inkeinem Lehrplan an erster Stelle, während Ethos zweimal dominant mitZielen belegt ist.Die Wahrnehmung einer Tabelle der vorliegenden Art neigt dazu, die Kategorienso zu verstehen, dass zugeordnete Zahlenwerte gleichmässig verteiltsein müssten, dass die Stämme von ähnlichem Gewicht seien. Das ist nichtder Fall. Die fünf Kategorien sind rein inhaltlich zu verstehen. Es wäre unzulässig,anzunehmen, Ästhetik liesse sich quantifizieren. Die Verteilung istim Sinne einer Bestandesnahme eine Aussage zur Beschaffenheit des BTGin den Lehrplänen und somit als Ergebnis zu verstehen.RezeptionRezeption Produktion Kognition Evaluation Ethos01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20Rezeption ist diejenige der fünf Facetten der Ästhetik, welche dieser vonder Grundbedeutung des begriffsbildenden Wortes her sehr nahe steht.Während sich das Bedeutungsfeld des griechischen Begriffs der Aisthesisvon der Unmittelbarkeit der sinnlichen Wahrnehmung aus erweitert undverallgemeinert hat bis zur sinnlichen Erkenntnis und gar zur Bezeichnungeines Teils der Philosophie, liegt der Begriff der Rezeption näher bei derverwandten Ursprungsbedeutung beider Wörter (Aufnahme, Wahrnehmung).Um diesem Sachverhalt Rechnung zu tragen und um andererseitseine Abgrenzung vom wahrnehmungspsychologischen Begriff der Rezeptionvorzunehmen, sei hier das Verständnis zusammengefasst, das für die Zuordnungder Ziele zum Relationenstamm Rezeption wegleitend war. DasKategoriensystem differenziert diesen in vier Aspekte.Rezeption setzt voraus, dass etwas anwesend ist. Dessen Begegnung mitdem Subjekt hat unterschiedliche Aspekte. Eine Stimmung, ein Raum, einBild, eine Vorstellung affiziert jemanden, es liegt etwas in der Luft. DieseArt von Anwesenheit ist mit dem Begriff des Atmosphärischen gemeint.Wenn es mehr die Gestalt oder der unverwechselbare Charakter von Etwasist, das einem Individuum entgegen tritt, ist solche Anwesenheit mit demBegriff Physiognomisches erfassbar. Das Gewahrwerden eines mehrgliedrigenSachverhaltes, wie es beispielsweise die sinnliche Erfahrung des Zusammenspielsvon Form und Farbe sein kann, wird mit dem Begriff Zusammenhangbezeichnet. Schliesslich kann das Anwesende über sich hinausweisen,kulturell und gesellschaftlich codiert, was hier unter der Zeichenhaftigkeitder Dinge verstanden wird.Abb. 18a und 18b informieren, welche prozentualen Anteile an Zielen denvier Relationenkomplexen im Gesamtkorpus und in den einzelnen Lehrplänenzugewiesen sind.50

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